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Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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Schleife drumzubinden.«
    Er hatte ihr ein Geschenk gemacht. Ein Friedensangebot. Etwas, das sie tatsächlich gebrauchen konnte. Nicht das Übliche, was Männer Frauen gewöhnlich schenken, Blumen oder Schokolade oder billige Unterwäsche. Er hatte sich Gedanken über sie gemacht. Er hatte ihr Beachtung geschenkt.
    »Schwarze Schleifen gab es nicht, da musste ich Pink nehmen. «
    Janes Herz krampfte sich zusammen, und sie wusste, dass sie ein Problem hatte. »Danke.«
    »Gern geschehen.«
    Sie hob den Blick von seinem Lächeln zu seinen blauen Augen. Sie hatte ein großes, schlimmes Problem. Von der Art, die in weißem Hemd und Lucky-Jeans daherkam. Von der Art, die mit Barbie-Puppen ausging, weil es ihm möglich war.

7. KAPITEL
     

Antäuschen: Wie man einen Gegner austrickst
     
    Luc blickte in Janes grüne Augen und wusste, dass sein Geschenk die gewünschte Wirkung zeigte. Er hatte sie besänftigt, sie dahin manövriert, wo er sie haben wollte. Aber just in dem Moment, als er glaubte, sie völlig gewonnen zu haben, sodass sie wie ein Puck vom Himmel in seine Hand fiel, wurde ihr Blick wachsam. Sie wich einen Schritt zurück und zog skeptisch die Brauen zusammen.
    »Hat Darby dir geraten, mich damit zu schmieren?«, fragte sie und hielt das Buch hoch.
    Verdammt. »Nein.« Der kleine Spinner hatte ihm geraten, ihr Blumen mitzubringen; das Buch dagegen war seine Idee gewesen. »Die Idee stammt von mir, aber alle wollen, dass du zurückkommst und über die Spiele berichtest.«
    »Es fällt mir schwer zu glauben, dass alle mich zurückwollen. Besonders die Trainer.«
    Da hatte sie Recht. Nicht alle wollten sie zurück, schon gar nicht das Management. Nach dem schändlich verlorenen Spiel in San Jose hatte das Team einen Sündenbock gesucht. Etwas, das in der Luft lag und in der Konstellation der Sterne. Etwas anderes als ihr eigenes erbärmliches Spiel. Und dieses Etwas war Jane gewesen. Im Umkleideraum hatten sie gemurrt und gehetzt, aber keiner hatte damit gerechnet, dass Jane deshalb gefeuert würde. Luc schon gar nicht. Nachdem sie ihm erklärt hatte, dass sie den Job brauchte, hatte er kaum an etwas anderes denken können als daran, dass Jane wegen seiner Äußerungen auf der Straße leben müsste. Und wenn er ihre kleine Wohnung betrachtete, war ihm klar, dass sie das Geld tatsächlich brauchte. Die Wohnung war sauber, und, was erstaunlich war, nicht alles war schwarz, aber sie hätte ohne weiteres in sein Wohnzimmer gepasst. Er war froh, dass er zu ihr gegangen war.
    »Ich habe unseren Managern klar gemacht, dass du unser Glücksbringer bist«, sagte er, und es entsprach der Wahrheit. Nachdem sie ihn als großen, blöden Dodo bezeichnet hatte, ausgerechnet, hatte er eines der besten Spiele seines Lebens hingelegt. Und Bressler hatte, nachdem sie ihm die Hand geschüttelt hatte, den ersten Hattrick dieser Saison geschafft.
    Ein mürrischer Zug hockte in ihren Mundwinkeln. »Glaubst du das tatsächlich?«
    Luc stellte nie die Frage, woher sein Glück stammte. »Natürlich, aber in erster Linie bin ich hier, weil ich weiß, wie es ist, wenn man Arbeit braucht und einem die Chance vermasselt wird.«
    Jane senkte den Blick auf ihre bloßen Füße, und Luc betrachtete den Scheitel in ihrem feuchten Haar. Auf den Schultern begannen die Spitzen, sich zu kräuseln, als hätte sie sie um den Finger gedreht. Er hätte gern gewusst, wie ihr Haar sich anfühlte, wenn er es um seinen eigenen Finger wickelte. Da er so dicht vor ihr stand, wurde ihm überdeutlich bewusst, wie klein sie war. Wie schmal ihre Schultern waren und wie jung sie in ihrem University-of-Washington-T-Shirt aussah. Nicht zum ersten Mal fiel ihm auf, dass ihre Brustspitzen gegen ihr T-Shirt stachen, und wieder einmal fragte er sich, ob sie fror oder erregt war. Wärme schoss durch seine Adern und sammelte sich in seinen Lenden. Er spürte, wie er hart wurde, und war schockiert über seine Reaktion auf Jane Alcott. Sie war klein und flachbrüstig und viel zu intelligent. Trotzdem hörte er sich sagen: »Vielleicht könnten wir ganz von vorn anfangen. Vergiss unser erstes Zusammentreffen, als ich dir angeboten habe, in deinen Kaffee zu pinkeln.«
    Sie hob den Blick. Ihre Haut war glatt und makellos, ihre Lippen waren voll und rosig. Er hätte gern gewusst, ob ihre Wangen so weich waren, wie sie aussahen, und er ließ den Blick zu ihrem Mund wandern. Nein, sie war nicht sein Typ Frau, aber sie hatte etwas an sich, das ihn faszinierte. Vielleicht waren es

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