Sie kam, sah und liebte
ihr Humor und ihr Mumm. Vielleicht war es weiter nichts als ihre aufgerichteten Brustspitzen und sein plötzliches Interesse an ihren weichen Locken.
»Eigentlich war das nicht unser erstes Zusammentreffen«, sagte sie.
Er sah ihr in die Augen. Scheiße. Es gab da einige Monate in seinem Leben, an die er sich nur noch verschwommen erinnern konnte. Als er Dinge getan hatte, von denen er später lediglich gehört oder gelesen hatte. Damals hatte er nicht in Seattle gelebt, aber mit der Mannschaft aus Detroit war er ganz bestimmt dort gewesen. Obwohl er beinahe Angst vor der Antwort hatte, musste er die Frage stellen. »Wann haben wir uns zum ersten Mal gesehen?«
»Im letzten Sommer auf einem Pressefest.«
Vor Erleichterung hätte er beinahe gelacht. Wenn er im letzten Sommer mit Jane geschlafen hätte, wäre es ihm in Erinnerung geblieben. »Auf dem Pressefest im Vier Jahreszeiten ?«
»Nein, in der Key Arena.«
Er legte den Kopf leicht in den Nacken und sah sie an. »An dem Abend waren jede Menge Leute in der Key Arena, aber mich wundert es trotzdem, dass ich mich nicht an dich erinnern kann«, sagte er, obwohl es ihn in keiner Weise wunderte. Jane war nicht der Typ Frau, der nach dem ersten Treffen in seiner Erinnerung haften blieb. Und, ja, ihm war bewusst, was diese Tatsache über ihn aussagte, aber es war ihm dennoch ziemlich gleichgültig. Er lebte sein Leben auf seine Weise, hatte seine eigene Weltanschauung. So lebte er schon lange genug, um sich damit wohl in seiner Haut fühlen zu können. »Aber vielleicht ist es auch gar nicht so verwunderlich, da du ja vermutlich Schwarz getragen hast«, scherzte er.
»Ich weiß noch genau, wie du aufgetreten bist«, sagte sie, durchquerte den Raum und ging in die Küche. »Im dunklen Anzug, mit roter Krawatte, goldener Armbanduhr und einer blonden Frau.«
Er ließ den Blick an ihrem Rücken hinunter bis zu ihrem runden Po gleiten. An Jane war alles klein, abgesehen von ihrem Mundwerk. »Warst du neidisch?«
Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »Wegen der Armbanduhr?«
»Ja, auf die auch.«
Statt zu antworten, trat sie vollends in die Küche und fragte : »Magst du eine Tasse Kaffee?«
»Nein danke. Ich meide Koffein.« Er folgte ihr, blieb jedoch unter der Tür zu der engen Küche stehen. »Nimmst du deine Arbeit wieder auf?«
Sie legte das Buch, das er ihr geschenkt hatte, auf die Arbeitsplatte und goss Kaffee in einen kleinen Starbucks-Becher. »Vielleicht.« Sie öffnete den Kühlschrank und entnahm ihm einen Milchkarton. Die Kühlschranktür war über und über mit Haftnotizen beklebt, die sie daran erinnerten, alles Mögliche einzukaufen, von Gewürzgurken über Sardellen bis hin zu Slipeinlagen. »Wie viel ist es dir wert?«, fragte sie, während sie die Milch zurück in den Kühlschrank stellte und die Tür schloss.
»Mir persönlich oder dem Team?«
Sie hob den Becher an die Lippen und sah ihn über den Rand hinweg an. »Dir persönlich.«
Sie wollte aus der Umkehrung der Fronten Vorteile ziehen. Herausholen, was für sie drin war. Luc konnte nicht behaupten, dass er sich nicht genauso verhalten hätte, wenn er an ihrer Stelle gewesen wäre. »Ich habe dir ein Friedensangebot gemacht.«
»Ich weiß, und ich finde, das war eine nette Geste.«
Sie war wirklich gut. Vielleicht sollte er Howie rausschmeißen und Jane einstellen, damit sie seinen nächsten Vertrag aushandelte. »Was verlangst du?«
»Ein Interview.«
Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Mit mir?«
»Ja.«
»Wann?«
»Sobald ich Zeit zum Recherchieren und zur Vorbereitung meiner Fragen hatte.«
»Du weißt, dass ich gewöhnlich keine Interviews gebe.«
»Ich weiß, aber ich mache es kurz und schmerzlos.«
Er verlagerte sein Gewicht auf die Fersen und heftete den Blick auf ihr T-Shirt. »Wie schmerzlos?«
»Ich werde dir keine persönlichen Fragen stellen.«
Sie fror offenbar immer noch und hätte besser ein Sweatshirt oder so anziehen sollen. »Was verstehst du unter persönlichen Fragen?«
»Keine Sorge, ich verlange keine Auskünfte über deine Frauen.«
Sein Blick wanderte zu der zarten Grube an ihrer Kehle und weiter über ihre Lippen bis zu ihren Augen. »Einiges von dem Zeug, das du vermutlich über mich gelesen hast, entspricht nicht der Wahrheit«, sagte er und wusste selbst nicht, warum er sich vor ihr verteidigte.
Sie blies in ihren Becher. »Einiges?«
Er ließ die Arme hängen und zuckte mit den Schultern. »Ich würde sagen, mindestens
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