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Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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fünfzig Prozent sind reine Erfindung, um den Verkauf von Büchern und Zeitungen anzukurbeln. «
    Hinter ihrem Kaffeebecher fuhr ein Mundwinkel in die Höhe. »Und welche fünfzig Prozent entsprechen der Wahrheit ?«
    Sie sah so süß aus, wie sie nun lächelnd zu ihm aufblickte, dass er beinahe in Versuchung geriet, es ihr zu sagen. »Das wird nicht gedruckt?«
    »Natürlich nicht.«
    Na, eben nur beinahe. »Das geht dich nichts an. Ich rede nicht über die Frauen in meiner Vergangenheit oder während meiner Rehabilitation.«
    Sie senkte den Becher. »In Ordnung. Ich werde keine Fragen nach deiner Reha oder deinem Sexleben stellen. Darüber ist schon genug geschrieben worden, und es ist langweilig.«
    Langweilig? Sein Sexleben war nicht langweilig. In letzter Zeit war es nicht mehr sehr bewegt gewesen, aber was er sich holte, war bestimmt nicht langweilig. Na ja … vielleicht doch ein bisschen. Nein, langweilig war nicht das richtige Wort. Zu stark. In letzter Zeit fehlte nur etwas in seinem Sexleben. Außer dem Sex an sich. Er wusste nicht, was dieses Etwas war, aber sobald er die Situation mit Marie geklärt hatte, würde er ausreichend Zeit haben, sich darüber Gedanken zu machen.
    »Und außerdem«, fügte sie hinzu, »will ich nicht, dass irgendetwas, das du mir erzählst, meine Illusionen über dich zerstört.«
    »Was für Illusionen?« Er lehnte sich mit einer Schulter gegen den Türpfosten. »Dass ich jede Nacht einen flotten Dreier habe?«
    »Etwa nicht?«
    »Nein.« Er musterte sie, wie sie da stand und behauptete, sein Sexleben wäre langweilig; er beschloss, sie wenigstens ein bisschen zu schockieren. Nur ein bisschen, mit einer Geschichte, von der sie wahrscheinlich sowieso schon gelesen hatte. »Einmal habe ich es versucht, aber die Mädchen hatten mehr Interesse aneinander als an mir. Was meinem Selbstbewusstsein nicht gerade gut getan hat.«
    Sie musste lachen, und Luc konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal mit einer Frau allein in deren Wohnung gewesen war, mit ihr gelacht und geredet und nicht versucht hatte, sie möglichst umgehend ins Schlafzimmer zu bugsieren. Irgendwie war das ganz nett.
     
    Am Abend nach Lucs Besuch saß Jane neben Darby in der Presseloge, um über das Spiel der Chinooks gegen Vancouver zu berichten. Eine achteckige Anzeigentafel mit vier Videobildschirmen hing von der Mitte des pyramidenförmigen Dachs herab. Das Licht spiegelte sich in dem großen blaugrünen Logo der Chinooks auf dem Eis, und die Lasershow zur Einstimmung auf das Spiel stand kurz bevor. Es dauerte noch eine Stunde bis zum Einwurf des Pucks, doch Jane saß mit Block, gezücktem Stift und dem Kassettenrekorder in ihrer Tasche startbereit da. Sie war zurückgekommen und aufgeregter, als sie erwartet hatte. Abgesehen von Darby war noch kein Mitglied des Managements eingetroffen, und Jane fragte sich, ob sie ihr wohl die kalte Schulter zeigen würden.
    Sie blickte Darby an. »Danke, dass Sie mir meinen Job wieder besorgt haben.« Die Unterarme auf die Knie gestützt, blickte er hinunter auf die Arena. An diesem Abend hatte er ein bisschen weniger Haargel als gewöhnlich benutzt, aber unter seinem blauen Jackett trug er nach wie vor seinen bewährten Taschenschutz.
    »Das war ich nicht allein. Die Spieler hatten ein schlechtes Gewissen, nachdem Sie noch einmal vorbeigekommen sind und ihnen Glück gewünscht haben. Sie waren der Meinung, jemand, der so viel Mumm hat, sollte seinen Job zurückbekommen. «
    »Sie wollten mich zurück, weil sie inzwischen glauben, dass ich ihnen Glück bringe.«
    »Das auch«, sagte er lächelnd, ohne den Blick vom Eis zu heben. »Was haben Sie am kommenden Sonnabend vor?«
    »Sind wir dann nicht unterwegs?«
    »Nein, wir fahren erst einen Tag später.«
    »Dann habe ich noch keine Pläne.« Sie zuckte mit den Schultern. »Wieso?«
    »Hugh Miner gibt ein großes Bankett in der Space Needle, weil er sein Trikot auszieht.«
    Der Name klang bekannt, aber sie konnte ihn nicht einordnen. »Wer ist Hugh Miner?«
    »Der Torhüter der Chinooks von 1996 bis zu seinem Ausscheiden im vergangenen Jahr. Ich dachte, Sie hätten vielleicht Lust, dabei zu sein.«
    »Mit Ihnen? Als Ihr Date?«, fragte sie, und es klang, als würde sie ihn für verrückt halten.
    Seine bleichen Wangen röteten sich, und ihr wurde klar, dass sie nicht den richtigen Ton getroffen hatte. »Es muss ja nicht gleich ein Date sein«, sagte er.
    »Hey, so habe ich es doch nicht gemeint.« Sie tätschelte ihm

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