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Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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Glück beim Spiel, Mark.«
    »Nein, du hast Hitman gesagt.«
    Das war zu komisch. »Viel Glück beim Spiel, Hitman.«
    Er lächelte. »Danke, Jane.«
    »Gern geschehen.« Sie hörte, dass draußen das Vorprogramm einsetzte, und strebte erneut dem Ausgang zu.
    »Das war noch nicht alles, Jane.«
    Sie drehte sich um und sah über den Raum hinweg Luc an. Er stand auf und winkte ihr mit gekrümmtem Finger. »Komm her.«
    Ausgeschlossen. Auf keinen Fall würde sie ihn vor versammelter Mannschaft einen Dodo nennen.
    »Komm her.«
    Sie blickte von einem Spieler zum anderen. Wenn Luc in diesem Spiel schlecht abschnitt, würde man ihr die Schuld geben. Als wären ihre Schuhe mit Bleisohlen versehen, überquerte sie die harte Matte mit dem Chinooks-Logo in der Mitte. »Was ist?«, fragte sie, als sie vor Luc stehen blieb. Auf seinen Skates war er noch größer als sonst, und sie musste den Kopf in den Nacken legen, um ihm ins Gesicht schauen zu können.
    »Du musst das zu mir sagen, was du neulich abends gesagt hast. Weil es Glück bringt.«
    Genau das hatte sie befürchtet, aber sie versuchte, sich herauszuwinden. »Du bist so gut, du brauchst kein Glück.«
    Er packte ihren Arm und zog sie sanft näher zu sich heran. »Komm, mach schon.«
    Seine heiße Hand wärmte sie durch den Pullover hindurch. »Zwing mich nicht dazu, Luc«, sagte sie gerade laut genug, damit er sie verstehen konnte. Sie spürte, wie ihr die Glut in die Wangen stieg. »Es ist einfach zu peinlich.«
    »Dann flüstere es mir ins Ohr.«
    Das Knarren von Leder füllte die Enge zwischen ihnen, als er sich über sie neigte. Der Duft seines Shampoos und seiner Rasiercreme, gemischt mit dem Geruch seiner Ledermontur, stieg ihr in die Nase. »Du blöder Dodo«, flüsterte sie neben seinem Ohr.
    »Das war nicht richtig.« Er schüttelte den Kopf, und seine Wangen berührten für den Bruchteil einer Sekunde die ihren. »Du hast du großer vergessen.«
    O Gott. Bevor diese Sache durchgestanden war, würde sie entweder vor Scham sterben oder ohnmächtig werden oder vor aufgestauter Lust verglühen. Keine dieser drei Möglichkeiten sagte ihr zu. Schon gar nicht die letzte, doch Lucs Testosteronspiegel war wie ein starkes Kraftfeld, das sie gegen ihren Willen anzog. Sie schloss die Augen und drückte die Knie durch, um zu verhindern, dass sie sich an ihn lehnte. »Du großer, blöder Dodo.«
    »Danke, Schätzchen. Vielen Dank.«
    Schätzchen . Sie schlug die Augen auf. Er wandte ihr das Gesicht zu und lächelte sie an, seine Lippen nur wenige Zentimeter von den ihren entfernt. »Muss ich das jetzt vor jedem Spiel machen?«, brachte sie mühsam hervor, und ihre Stimme klang entschieden atemloser, als ihr lieb war.
    An ihrer Stimme schien ihm nichts aufzufallen. Er straffte sich, und in seinen Augenwinkeln nisteten sich feine Fältchen ein. »Ich fürchte, ja.«
    Endlich hatte sie das Gefühl, wieder atmen zu können. »Ich fordere eine Gehaltserhöhung.«
    Er fuhr mit seiner großen, weichen Hand an ihrem Arm hinauf bis zur Schulter. Dann tätschelte er leicht ihre Wange und ließ die Hand wieder sinken. »Dann fordere am besten auch gleich ein größeres Spesenkonto. Wenn wir das nächste Mal auswärts spielen, hole ich mir die fünfzig Dollar zurück, die ich beim Darts verloren habe.«
    Jane schüttelte den Kopf und wandte sich zum Gehen. »Das wird nicht passieren, Luc«, sagte sie über die Schulter hinweg.
    Sie ging zurück zur Presseloge und nahm ihren Platz neben Darby ein. Die Sender King-5 und ESPN waren ebenfalls zugegen und übertrugen den Kampf der Chinooks gegen Vancouver. Luc Martineau stand wieder im Tor, und Seattle gewann mit drei zu eins. Scheinbar mühelos pflückte Luc die Pucks aus der Luft und erinnerte jeden, der es sah, eindringlich daran, warum er als Goalie der Spitzenklasse gehandelt wurde.
    Nach dem Spiel, im Umkleideraum, beantworteten die Spieler Janes Fragen. Zwar ließen sie auch die Hosen runter, aber das Ausziehen erschien ihr nicht mehr so berechnend.
    An diesem Abend schickte Jane ihre Kolumne an die Zeitung, rief dann Caroline an und entschädigte ihre Freundin mit sechs schlichten Worten für Tage, Wochen und Jahre guten Zuredens. »Ich muss etwas aus mir machen«, sagte sie, kaum dass Caroline sich gemeldet hatte.
    »Wer spricht dort?«
    »Sehr witzig. Nächste Woche sind wir zu einem schicken Bankett geladen, und ich muss gut aussehen.«
    »Herrgott, ich danke dir für dieses Geschenk, das du mir zuteil werden lässt«,

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