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Sie kam, sah und liebte

Sie kam, sah und liebte

Titel: Sie kam, sah und liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gibson Rachel
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Nautica-Etikett frei.
    Jane hörte zu, wie Luc und seine Schwester sich über Maries Tagesablauf unterhielten. Über das, was Marie gekauft hatte, und über ihre Pläne für später. Aus ihren Gesprächen mit Luc wusste Jane, dass er seiner Meinung nach nicht sonderlich gut mit Marie zurechtkam. Wenn Jane die zwei zusammen sah, bezweifelte sie, dass es wirklich so war. Sie schienen recht gut miteinander auszukommen. Sie waren eine Familie. Vielleicht keine Durchschnittsfamilie, vielleicht nicht immer einfach, aber immerhin eine Familie. Sie standen am Herd, kochten, unterhielten sich, versuchten Jane einzubeziehen, aber sie fühlte sich trotzdem ein bisschen ausgeschlossen. Marie in den zu engen Jeans, die sie schon getragen hatte, als Jane sie am Morgen abholte, und Luc in seinen perfekt sitzenden Hosen.
    Luc wendete die Filets, und Marie plauderte über die verschiedenen Designer, von denen Caroline ihr erzählt hatte. »Ich hoffe, du hast dir endlich mal ein paar Jeans gekauft, die nicht zu eng sind«, sagte er und prüfte das gedünstete Gemüse.
    Marie warf ihrem Bruder über die Schulter hinweg einen Blick zu und kniff leicht die Augen zusammen.
    Hätte Luc in die Richtung seiner Schwester geschaut, hätte er vielleicht gesehen, dass sie sauer auf ihn war, und dann hätte er vielleicht nicht hinzugefügt: »Deine Hosen sind so eng, es grenzt an ein Wunder, dass du sie nicht sprengst.«
    Oha.
    »Du bist sooo gemein! Ich sage auch nicht zu dir, deine Jeans wären zu eng.«
    »Meine Jeans sind ja auch nicht zu eng. Ich mag es nicht, wenn mir was in den Hintern kneift.« Endlich sah er Marie doch an. »Wieso bist du so sauer?«
    Marie öffnete den Mund zu einer Antwort, doch Jane kam ihr zuvor. »Marie hat sich ein paar richtig tolle Sachen ausgesucht, und sie sieht echt süß darin aus.« Na ja, abgesehen von diesem Nietengürtel. »Caroline hat ihr geholfen. Ich bin modisch nicht immer auf dem Laufenden. Deshalb trage ich auch so oft Schwarz.«
    Luc lehnte sich mit der Kehrseite an den Tresen. »Ich dachte, du trägst Schwarz, weil du die Königin der Verdammten bist.«
    Sie sah in seine lächelnden Augen und krauste die Stirn. »Nein, du grober Bengel«, sagte sie und wandte sich wieder Marie zu. »Das nächste Mal, wenn ich mich enthaaren lasse, solltest du mitkommen. Früher habe ich mich rasiert, aber jetzt bin ich endgültig zum Epilieren konvertiert. Es tut höllisch – ich meine, tierisch – weh, aber das ist es wert.«
    »Gut.« Marie lächelte ihren Bruder an. »Kann ich eine von deinen Visa-Karten behalten, Luc?«
    »Himmel, nein.« Er kreuzte die bloßen Füße und verschränkte die Arme vor der breiten Brust. »Am Ende kaufst du dir zwanzig Kilo Süßigkeiten und schlechte Britney-Spears-CDs. «
    Marie bedachte ihn wieder mit bösen Blicken. »Das ist nur ein einziges Mal passiert, und es waren auch keine zwanzig Kilo. Und ich kaufe keine schlechten CDs.«
    »Zweimal. So viel Zucker ist nicht gut für dich, und Britney Spears führt zu Gehirnerweichung.« Spannung knisterte in der Luft, doch Luc schien es nicht zu bemerken. Entweder das, oder er ignorierte es einfach. Er straffte sich und kümmerte sich wieder um das Abendessen. »Eines Tages, wenn du noch alle Zähne hast und dein Gehirn nicht dank Britney zu Mus geworden ist, wirst du mir dankbar sein.«
    Maries Gesicht nach zu urteilen, lag dieser Tag noch in weiter, weiter Ferne.
    Als sie schließlich am Tisch im Esszimmer saßen, war Marie weitgehend stumm geworden. Obwohl Jane selbst einmal ein Mädchen in der Pubertät gewesen war, konnte sie sich nicht erinnern, so launisch gewesen zu sein. Andererseits hatte sie aber auch keinen Bruder gehabt, der sagte, ihre Jeans wären zu eng und ihre Musik wäre Mist. Nur einen Vater, der ihr alles noch schwerer machte und sie in Angst versetzte, indem er alles auf ihre »Frauenbeschwerden« schob.
    Luc saß am Kopf des Tisches, Jane und Marie saßen einander gegenüber. Drei Gläser Milch standen neben den drei Tellern, obwohl Jane ihm auf seine Frage geantwortet hatte, dass sie keine Milch trank. Seit der Grundschule hat mir kein Mensch je wieder Milch vorgesetzt, dachte sie, breitete die Serviette auf ihrem Schoß aus und begann zu essen. Sie hatte zwar schon erlebt, dass Männer ihr Alkohol aufzwingen wollten, aber noch niemals Milch.
    Luc war es nicht nur gelungen, den Kochvorgang gut aussehen zu lassen, was er zubereitet hatte, schmeckte auch noch gut. Ein Typ, der zum Vernaschen gut aussah und

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