Sie kam, sah und liebte
auch noch kochen konnte? Wären da nicht seine Barbie-Puppen-Sammlung und der Umstand, dass er ihr Milch aufzwang, wäre es zu schön gewesen, um wahr zu sein.
»Das Hühnchen schmeckt großartig«, lobte Jane.
»Danke. Das Geheimnis meines Erfolgs ist der Orangensaft. «
»Du hast die Marinade selbst gemacht?«
»Klar, das Zeug …«
»Wusstet ihr«, fiel Marie ihm ins Wort, »dass Delfine außer den Menschen die einzigen Säugetiere sind, die Spaß am Sex haben?«
Lucs Gabel hielt auf halbem Weg inne, und er sah seine Schwester an. Marie provozierte ihn absichtlich, und Jane war gespannt auf seine Reaktion, wollte sehen, ob er ausflippte und ihr die Antwort gab, die sie erwartete.
»Woher weißt du das denn?«, fragte er.
»Von meinem Biologielehrer. Und einer aus unserer Klasse war in Disney World und ist mit den Delfinen geschwommen, und er sagt, die wären echt spitz.«
Die Gabel setzte ihren Weg zu seinem Mund fort, und Luc kaute gedankenverloren. »Ich kann mich nicht erinnern, in der Schule was über liebestolle Delfine gelernt zu haben. Wir haben nur Frösche seziert.« Er wandte sich Jane zu. »Ich habe das Gefühl, man hat mir was vorenthalten.« Und dann nahm er Marie allen Wind aus den Segeln. »Wie steht’s mit dir, Jane? Hast du in der Schule was über liebestolle Delfine gelernt?«
Sie schüttelte den Kopf und gab sich Mühe, nicht zu lächeln. »Nein, aber auf dem Discovery Channel habe ich mal gesehen, dass in Afrika homosexuelle Affen entdeckt worden sind. Deshalb ist man ziemlich sicher, dass auch manche Affenarten sich zum Spaß paaren.«
Luc zog die Brauen hoch in die Stirn. »Homosexuelle Affen? Wie hat man das festgestellt?«
Sie lachte und schüttelte den Kopf.
Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel, und rund um seine blauen Augen tauchten wieder die kleinen Fältchen auf. »Brillen mit schwarzem Rahmen und Kuh-Pyjamas?«
»Fang nicht wieder damit an.«
»Womit?«, wollte Marie wissen.
Jane erwiderte Lucs Lächeln und spießte eine Nudel auf. »Er findet meine Brille hässlich.«
»Und deinen Pyjama.«
»Woher weißt du, wie Janes Pyjama aussieht?«
Luc sah seine Schwester an. »Ich habe sie im Hotel in Phoenix am Süßigkeitenautomaten erwischt. Sie trug den hässlichsten Kuh-Pyjama, den man sich nur vorstellen kann.«
»Ich war auf Schokoladenentzug«, erklärte Jane. »Ich dachte, die Spieler wären alle in ihren Zimmern.«
»Luc versteht nichts von Schokoladenentzug.« Marie verdrehte die Augen. »Er isst nur gesunde Sachen.«
»Mein Körper ist ein Tempel«, sagte er, einen großen Happen Blumenkohl im Mund.
»Und alle, die lange Beine und große Brüste haben, dürfen in diesem Tempel beten«, fügte Jane hinzu und wünschte sich gleichzeitig, die Worte zurücknehmen zu können.
Marie lachte.
Luc lächelte wie ein Sünder.
Jane wechselte das Thema, bevor er sich dazu äußern konnte. »Wer ist Mrs. Jackson?«
»Die alte Dame, die hier mit mir wohnt, wenn Luc unterwegs ist«, antwortete Marie.
»Gloria Jackson ist eine pensionierte Lehrerin und eine sehr nette Frau.«
»Sie ist alt.« Marie nahm eine Gabel voll Pasta. »Und sie isst furchtbar langsam.«
»Also wirklich, das ist Grund genug, sie zu verabscheuen.«
»Ich verabscheue Gloria nicht. Ich finde nur, ich brauche keinen Babysitter mehr.«
Luc stieß gereizt den Atem aus; es klang, als wäre dieses Thema schon häufiger besprochen worden. Sehr häufig sogar. Er griff nach seinem Milchglas und nahm einen tiefen Zug. Als er das Glas absetzte, hatte er einen schmalen weißen Schnurrbart auf der Oberlippe, den er mit der Zunge ableckte. »Warum trinkst du deine Milch nicht?«, fragte er Jane.
»Ich habe doch schon gesagt, dass ich keine Milch mag.«
»Ich weiß, aber du brauchst das Kalzium. Das ist gut für deine Knochen.«
»Sag jetzt nicht, du machst dir Sorgen um meine Knochen.«
»Sorgen wohl eher nicht.« Ein sexy Grinsen lag auf seinen Lippen. »Aber sie machen mich neugierig.«
Seine Worte und sein Blick gingen ihr durch und durch und erwärmten sie an Körperstellen, die besser gekühlt sein sollten.
»Trink sie einfach, Jane«, warnte Marie, der die erotische Spannung zwischen den beiden Erwachsenen völlig entging. »Luc setzt immer seinen Kopf durch.«
»Immer?«, fragte Jane.
»Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Nicht immer.«
»Aber meistens«, beharrte Marie.
»Ich verliere nicht gern.« Sein Blick heftete sich auf Janes Mund. »Ich bin der Typ, der nach dem Motto lebt:
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