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Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition)

Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition)

Titel: Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherman Lee
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nur. Und nimm deine Tochter mit. Ich kümmere mich in der Zwischenzeit um Sarah."
    "Das Gute überwindet das Böse", sagte Reverend Sequoiah Watts, als sie die Straße entlang zum Haus des Reverends gingen. Es stand neben der Kirche und war genauso weiß.
    "Wohl wahr", sagte Big Sam. "Doch man hat mir Sammy gestohlen. Ich muß die Räuber finden, Reverend, damit das Gute das Böse überwinden kann."
    "Sam", sagte Reverend Sequoiah verständnisvoll. "Ich will dir das nicht ausreden. Im Herzen bist du ein Lawman, kein Farmer. Meine Güte, du bist der beste Schütze in ganz Oklahoma. Es wird für dich keine Ruhe geben, bis du deine Feinde zur Strecke gebracht hast. Das verstehe ich."
    Sie gingen schweigend nebeneinander her.
    "Doch was soll dabei aus deiner Familie werden?"
    Reverend Sequoiah Watts öffnete die Tür zu seinem Haus. Seine Frau nahm Big Sam die Jacke ab und brachte Little Mary in den Hof, zu den vielen Kindern des Reverend.
    Zachary Watts hatte Sams Pferd abgeschirrt und ins gelbe Gras neben dem Haus geführt.
    "Reverend", sagte Sam und setzte sich an den Tisch. "Ich kann Sarah und Mary nicht allein im Blackland draußen lassen. Solange das Böse meinen Sohn hat, gelten andere Regeln. Sie sagen, sie haben Verständnis."
    Reverend Sequoiah Watts nickte.
    "Dann bitte ich Sie", sagte Sam, "ich bitte Sie, Sarah und Mary bei sich wohnen zu lassen. Sie haben schon früher gesagt, Sie mögen sie. Sarah könnte Ihre Tochter sein. Außerdem ist sie fleißig und verlangt wenig. Und sie kann singen. Lassen Sie sie im Chor mitmachen. Na ja, Sie kennen sie ja. Adoptieren Sie sie. Bis ich mit Sammy wiederkomme."
    Reverend Sequoiahs Gesicht blieb ausdruckslos. Doch sein Adamsapfel hüpfte. Sequoiahs Frau stand hinter Big Sams Stuhl. Sie nickte bejahend. Der Reverend schaute nicht hin. Doch er sagte schließlich, "Gut, Big Sam. Du mußt aber in einem Stück wiederkommen."
    Nach einem kurzen Mittagessen schaute Big Sam bei Doc Lester vorbei. Sarah war inzwischen aufgewacht. Sie lag in einem Bett an der Wand. Der Doktor hatte ihren Kopf kunstvoll verbunden. Mit dem weißen Turban sah sie aus wie eine indische Prinzessin. "Darling", sagte sie, auf die Ellbogen gestützt, "der Doc sagt, ich bin schwanger."
    Big Sam blickte fragend zu Doc Lester.
    Der lächelte. "Man sieht noch nichts. Aber so, wie sie sich verhält, ist es wohl so, daß sie guter Hoffnung ist."
    Er packte Big Sam am Ärmel und zog ihn ins Nebenzimmer. Dort begann er zu flüstern. "Entweder das, Big Sam, oder die Einsamkeit draußen auf der Homestead macht ihrem Kopf zu schaffen. Warum läßt du dich nicht in Tulsey nieder? Mach uns doch den Sheriff. Niemand kann das wie du."
    "Ich bin kein Indianer, Doctor Tenkiller", sagte Sam. "Wir wissen beide, daß die Regierung einem Weißen wie mir nie erlauben würde, im Territorium das Gesetz zu vertreten. Das muß ein Indianer tun. Außerdem halten sich im Territorium die Indianer an die Regeln. Die Weißen nicht. Unter uns Weißen herrscht hier das Faustrecht. Wir sollten gar nicht hier sein."
    Der Doktor schwieg.
    Big Sam ging zurück zu Sarah. Er nahm ihre Hände in die seinen. "Liebes..."
    Sie starrte ihn aus weiten Augen an.
    "Du wirst die nächste Zeit bei Reverend Sequoiah und seiner Familie wohnen. Doktor Tenkiller wird dich—"
    "Du reitest, Sam...?" stammelte sie. "Du reitest?"
    Er blickte zu Boden.
    In ihren braunen Augen glänzten die Tränen. "Wenn du aber nun nicht wiederkommst?"
    "Ich komme wieder", sagte er knapp.
    "Er kommt wieder", sagte Doc Lester Tenkiller.
    Sarah schloß die Augen und sank ins Kissen.
    Big Sam trat aus der Hospitalbude. Die Sonne blendete ihn. Es war heiß, die Schatten waren kurz. Weißgekleidete Bürger von Tulsey standen in der stillen Straße. Sie blickten ihn schweigend an.
    Sam erkannte den Storekeeper. "Mr Adams", sagte er. "Ich weiß, daß heute Sonntag ist. Doch ich muß los. Machen Sie für mich kurz auf?"
    Der Storekeeper zog die Augenbrauen nach oben.
    "Reverend Sequoiah weiß bescheid."
    Mr Adams nickte gleichmütig. "Ist gut." Er zog den Schlüssel zum Store aus der Jacke und ging eine Straße weiter. Magere Hunde streunten zwischen den Häusern herum.
    Im dunklen Store war es stickig. "Geben Sie mir, was Sie an Munition haben", sagte Sam.
    "Big Sam ist auf dem Kriegspfad?" sagte Mr Adams.
    Sam wußte nicht, was er sagen sollte.
    Er packte ein, was Mr Adams ihm gab.
    Zurück beim Haus von Reverend Sequoiah Watts nahm Big Sam den prallen Leinensack vom Farmwagen und

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