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Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition)

Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition)

Titel: Sie kannten keine Gnade - Western (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherman Lee
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gesunde Hand des Comanchen zuckte. Ein silberner Blitz schnellte durch den Raum und landete zitternd im Pfosten neben Rowdy Randalls Kopf.
    Der schielte das Messer an. "Da siehst du, was ich meine", sagte er.
    "Ich bleib bei meinen Chemikalien", sagte Doc Snake und schmatzte. Er wandte sich seiner Flaschensammlung zu. Die Gläser waren auf den Querbalken der Wand aufgereiht. Sie schimmerten matt. Er griff zu einem bauchigen Tongefäß, entkorkte es und setzte es an die Lippen. "Ah!" sagte er schließlich. "Aquavit heißt Lebenswasser. Ich liebe die Medizin."
    "Aber wir nicht", sagte der Comanche. "Wir werden sehen, wer hier was Besseres ist. Komm, Nogales. Jetzt ziehen wir ins Haus." Entschlossen zog er seine Jacke an und warf seine Satteltaschen über die Schulter.
    Nogales prüfte seine Winchester mit finsterem Gesicht und drückte den Ladehebel durch. Dann setzte er seinen Sombrero auf und folgte Bloody Arrow hinaus in den Hof.
    Als der Comanche mit der Faust gegen die Tür donnerte, öffnete wieder Doreen. Der Indianer setzte den Stiefel gegen die Tür und trat sie auf. Doreen wich zurück. Bloody Arrow warf die Satteltaschen in die Hütte.
    "Raus!" brüllte der Comanche in Richtung Sarah und Mary. "Doreen, du auch!"
    "Ihr habt ihn gehört", knurrte Nogales. "Packt euren Kram und verschwindet in den Stall! Das hier ist jetzt zur Abwechslung mal unsere Kammer."
    Sarah stand erschrocken auf. Die halbgerupfte Gans glitt in die Schüssel zu ihren Füßen. Little Mary machte große Augen. Sie lugte hinter ihrer Mutter hervor.
    Doreen preßte sich an die Wand hinter der Tür.
    Der Comanche bückte sich und packte die Gans. Er trat in die offene Tür, holte aus und warf das Federvieh in den Schnee. "Hinterher, los!"
    Die Frauen blieben sprachlos und wie versteinert stehen. "Habt ihr nicht gehört?" Der tollgewordene Indianer packte den schweren Eichentisch mit seiner gesunden Hand und warf ihn um. Der Topf mit heißem Wasser fiel klappernd zu Boden. Sarah und Mary schrieen auf, als die Brühe über sie schwappte. Eine schwarze Pfütze bildete sich unter dem Tisch.
    Nogales hatte Doreens Taschen zusammengerafft. Nun schleuderte er sie auf den Hof, eine nach der anderen, wobei er auf Mexikanisch heftig fluchte.
    Bloody Arrow drohte und fuchtelte mit einem Tomahawk vor den Gesichtern der Frauen herum.
    Ein Schuß krachte.
    Alles erstarrte und blickte zur Tür des Hinterzimmers. Dort hielt Art Ratcliff einen rauchenden Colt in der Rechten. "Ist hier der Irrsinn ausgebrochen?" knurrte er böse. Seine grauen Augen blickten kalt in die Runde. "Reitet euch der Teufel oder was? Laßt gefälligst die Weiber in Ruhe."
    Nogales schlug die Augen nieder. Er schien ernüchtert. "Versteh uns nicht falsch, Boß", sagte er. "Aber wenn Randall und der Doc hier im Haus wohnen dürfen, dann wollen wir das auch."
    Art Ratcliffs Augen verengten sich. "Spinnst du?" Sein Arm beschrieb einen Kreis. "Siehst du Randall oder den alten Säufer hier irgendwo?"
    "Nein..." stotterte Nogales.
    "Weil die nämlich im Stall wohnen, wie ihr auch", sagte Ratcliff.
    Im Gesicht des Comanchen spiegelte sich der Haß. Sein Körper bebte vor Zorn. Er schüttelte den Tomahawk in Art Ratcliffs Richtung und sagte, "Randall und der Doc sind nicht besser als wir. Keinen Deut sind die besser als wir."
    "Nimm das Beil runter", forderte Art Ratcliff.
    "Drohst du mir?" fragte der Comanche.
    Ratcliff antwortete nicht. Er zielte aus der Hüfte und drückte ab. Die Scheiben klirrten als die schwarze Steinklinge von Bloody Arrows Tomahawk explodierte. Die Frauen schrieen auf. Ihr Hände fuhren empor, um sich gegen die Splitter zu schützen. Der verblüffte Indianer hielt nur noch einen Stumpf in der Hand.
    "Geht", sagte Art Ratcliff.
    Nogales und der Comanche trollten sich schweigend aus der Tür. Mit hängenden Schultern schlichen sie die Stufen der Veranda hinab, wie zwei begossene Pudel.
    Art Ratcliff schloß die Tür und sah ihnen durchs Fenster nach. Nachdem sie im Stall verschwunden waren, sagte er "Doreen, Schätzchen, geh und hol deine Sachen wieder rein."
    Die Rothaarige seufzte. "Muß ich?"
    Ratcliff blickte sie von der Seite an. "Dummerchen. Es sind deine Sachen. Oder willst du sie der Rothaut schenken?"
    Sie öffnete die Tür. Als sie draußen im Schnee ihr Habe zusammensuchte, flog plötzlich die Stalltür auf. Mit rollenden Augen wie ein Wahnsinniger stürzte der Comanche hervor. Er rannte zu Sarahs halbgerupfter Gans und packte sie. "Die gehört uns!" brüllte

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