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Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition)

Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition)

Titel: Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition)
Autoren: Madeleine Roux
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die Tür, um sie abzuhacken. Ted ist da, der Feuerlöscher pufft los, kreischt in mein Ohr. Ich schnappe mir eine braune Papiertüte und fülle sie mit Dosen und einem Dosenöffner und kehre zu den Jungs zurück, die einen Pfad freigekämpft haben, der zurück in das Apartment mit der Feuertreppe führt. Wir stürmen hinein, und ich drücke Ted die Tüte in die Arme. Er und Phil gehen zuerst, ich decke ihren Rückzug, indem ich zwei Stöhner weghacke, die uns auf den Fersen gefolgt sind. Dann ziehe ich von außen das Fenster zu, lasse es nur einen kleinen Spalt geöffnet.
    Im Laden ist es jetzt still, und wir bewegen uns ein bisschen langsamer. Bei den Regalen greife ich im Vorbeigehen eine Hand voll Bücher und werfe sie in Teds Tüte, ansonsten aber halte ich mich zurück, und er klopft mir auf die Schulter. Holly begrüßt uns an der Tür, Tränen der Erleichterung schimmern in ihren Augen. Ich habe nie bemerkt, wie schön sie ist, wie vorteilhaft sich ihr neuer Haarschnitt auf ihr hübsches Gesicht auswirkt, wie hoch und prachtvoll ihre Wangenknochen sind. Ich bin einfach froh, sie alle lebendig wiederzusehen. Dapper tanzt vor meinen Schienbeinen und dreht ausgelassen Runden um meine Füße, als ich Axt und Golfschläger fallen lasse und mir den Kopfwickel abnehme.
    »Wir haben in den Wohnungen ein paar Golfschläger gefunden«, sage ich als Antwort auf ihre neugierigen Blicke. Phil wirft mir einen dankbaren Blick zu, und wir lassen uns alle zu einem Abendbrot aus Beef Jerky, Pepsi und grünen Bohnen nieder.
    Jetzt bin ich allein im Tresorraum. Ich fühle mich erschöpft und habe solche Angst.
    Die Monitore sind dunkel, alle schlafen, aber ich kann einfach nicht aufhören zu grübeln. Vielleicht sollten wir nicht in diesen Wohnungen leben. Es fühlt sich irgendwie falsch an, einen Platz zu übernehmen, der uns gar nicht gehört. Aber welche Wahl haben wir? Der Pausenraum ist zu klein, und ich sehne mich verzweifelt danach, wieder in einem Bett zu schlafen. Des Nachts etwas Weiches unter meinem Kopf zu spüren, den Anschein von Zivilisation wieder aufzurichten. Aber etwas lässt mir keine Ruhe.
    Ich weiß nicht, warum wir uns so mit diesem Ort verbunden fühlen, aber es scheint unmöglich, ihn zu verlassen.
    Ich drehe das Radio an, das wir in Ms Weathers’ Apartment gefunden haben. Die Batterien haben immer noch Saft. Es riecht wie feuchte alte Bücher, und unter den Knöpfen und in den Rillen hat sich Staub gesammelt. Ich kurble herum, horche nach Zeichen von Leben, höre aber nichts als statisches Rauschen, Rauschen, Rauschen.
    KOMMENTARE
    CptCrckpot:
    27. September 2009 19:09 Uhr
    In Texas ist es nicht besser, falls ihr einen Gedanken daran verschwendet habt, euch hierherzubegeben. Ich bin in einem Büro in einem Industriepark zwischen Dallas und Fort Worth. Ich habe hier für eine kleine Firma Nachtschicht im Kundendienst geschoben. Die Sache hatte gerade erst angefangen, als ich zur Arbeit kam, nicht mal eine Erwähnung in den Nachrichten. Kurz nach meinem Eintreffen hörte ich ein paar Sirenen, später Autounfälle und Schüsse aus der Ferne, aber das war’s auch. Ein Glück, dass unser Büro das letzte im letzten Industriepark nach Norden am Highway 360 ist. Ich habe mich die letzten Wochen im Büro versteckt und alles so gut befestigt und verschanzt, wie ich nur konnte.
    Allison:
    27. September 2009 19:34 Uhr
    Captain, wir wünschen dir Glück. Gibt es dort noch andere Überlebende außer dir? In der Zahl liegt Stärke, sieh zu, dass du ein paar Mitarbeiter findest, die dir bei der Befestigung helfen.
    Isaac:
    27. September 2009 19:56 Uhr
    Die Versorgung hier ist schlecht, und im hereinbrechenden Winter lässt sich nichts mehr einpflanzen. Ich hoffe einfach, dass wir mit den Dosenrationen durchhalten, die wir noch haben. Manchmal macht es mich nervös, dass ich tagelang nichts von diesen Kreaturen sehe, und dann schwupp, auf einmal torkelt eine von ihnen in den Hof und fängt an, an den Fenstern herumzufummeln. Ich habe ein Jagdgewehr, aber ich schieße nur, wenn es absolut notwendig ist. Eine Axt funktioniert genauso gut, wie du weißt, Allison, und verschwendet keine Munition. CptCrckpot, du hast wohl nichts, womit du dich verteidigen kannst, oder?
    CptCrckpot:
    27. September 2009 21:03 Uhr
    Eher nicht. Hier gibt es keine Waffen außer ein paar Feuerlöschern und Brieföffnern. Die drahtlose Verbindung fällt jetzt immer öfter aus, ich glaube kaum, dass wir Ende der Woche noch Kontakt
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