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Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition)

Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition)

Titel: Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeleine Roux
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am Leben! Verdammt, Allison, bitte nicht, oh Scheiße … Gott … Ich dachte, du wärst tot.«
    »Wie lange war ich weg?«
    »Vielleicht zwei Minuten.«
    Ich setze mich langsam auf und schiebe das Laptop herum, bis ich sehen kann, was da an meinen Händen ist. Literweise Blut. Helga liegt ein Stück weiter weg am Boden, das Gesicht nach unten, das Computerkabel immer noch um ihren Hals gewickelt. Ich stoße sie mit dem Fuß an, bis sie auf den Rücken rollt, und sehe, dass sich das Plastik tief in ihre Haut gegraben hat. Ich wische meine Hände an ihrem verschwitzten Hemd ab und nehme mir einen Moment, um mich zu stabilisieren. Meine Brust schmerzt noch immer, aber es dringt Luft in meine Lungen, mein Puls beginnt sich zu beruhigen.
    »Ich kann es nicht glauben.«
    »Kein Scheiß«, sage ich und erhebe mich auf meine wackligen Beine. Wir müssen schnell machen, bevor jemand kommt und nach Helga sieht. Ich packe das Laptop zusammen und wische das Kabel an ihrer Jeans ab. Dann nehme ich die Schlüssel, gehe hinaus und schließe das Vorhängeschloss bei Ned auf. Seine hellen blauen Augen begegnen mir an der Tür. Meine Hände wollen nicht aufhören zu zittern.
    Ned nimmt mich in die Arme, und wir drücken uns für eine lange Minute, sein großer Körper zittert ebenso wie meiner.
    »Lass uns deine Kinder holen«, flüstere ich dann, und gemeinsam verziehen wir uns in die Schatten, Helgas Taschenlampe in der einen Hand und den Ring schwerer Schlüssel in der anderen.
    KOMMENTARE
    Isaac:
    28. Oktober 2009 11:07 Uhr
    Ja! Ich wusste, da kommt noch was.
    Allison:
    28. Oktober 2009 11:45 Uhr
    Entschuldigung für die Verzögerung. Es hat eine Weile gedauert, den ganzen Scheiß einzutippen.
    Isaac:
    28. Oktober 2009 12:09 Uhr
    Dann schreib jetzt weiter … und schneller!
    Andrew N:
    28. Oktober 2009 12:17 Uhr
    Kein Wort mehr von Elizabeth? Der Ozean war eine gute Zuflucht, aber jetzt laufen wir einen Hafen an, vielleicht für immer. Ich habe Angst vor der Kälte, aber noch mehr Angst, auf dem Boot zu verhungern. Wenn wir Glück haben, können wir die Verrückten, die sich in den Wäldern verstecken, ebenso umgehen wie die Horden, die in den Städten umherirren. Ich wünschte, ich könnte versprechen, in Verbindung zu bleiben, Allison, aber ich fürchte, wir verschwinden von der Bildfläche. Wenn ich an dich denke, stelle ich mir vor, dass du deine Mom gefunden hast und ihr zwei gesund und in Sicherheit seid.
    Allison:
    28. Oktober 2009 13:52 Uhr
    Andrew, ich bin froh zu hören, dass du noch dabei bist. Sei vorsichtig, besonders mit diesen Irren. Ernsthaft, sie sind nicht gut. Ich hatte gehofft, du und Elizabeth könntet euch treffen, aber wenigstens bist du nicht gestrandet. Melde dich, wenn du kannst, vielleicht erwischen wir uns, wenn die Lage sich etwas beruhigt hat.

28. O KTOBER 2009 – D IE F EUER DES H IMMELS
    »Sag mir, dass es gut geht.«
    »Es geht gut.«
    »Jetzt sag mir, wo wir hingehen und wie wir unsere Ärsche hier heil rausbringen.«
    »Allison, ich bringe deinen Arsch hier lebend raus«, antwortet Ned. Es klingt wie ein Versprechen.
    »Ned?«, frage ich.
    »Ja?«
    »Ich weiß, du wirst ihr nie begegnen, aber bitte versprich mir, dass du meiner Mom nie erzählst, was ich getan habe, okay?«
    »Ich versprech’s.«
    Von dem Moment an, in dem wir unser Gefängnis hinter uns lassen, fühle ich, wie Ned mich beschirmt. Immer nah bei mir, wacht er über mich, als ob ich immer noch in akuter Todesgefahr schwebe. Wie ich fühlt er die Erschütterung in der Macht. Dies ist ein böser Ort, ein sehr böser Ort, und wir marschieren direkt auf sein Herz zu, ohne es zu kennen.
    Wir haben jetzt die Taschenlampe, aber ich habe Angst, sie zu benutzen. Uns bleibt nicht viel Zeit. Bald wird jemand Helga vermissen. Ihr Blut klebt immer noch an meinen Fingern, geronnen in den Furchen meiner Handflächen. So leise wir können, schleichen wir uns durch die neblige Dunkelheit des Kellers. Ohne Axt, Gewehr oder irgendeine andere Waffe fühle ich mich nackt. Doch die einzigen Baseballschläger, auf die wir stoßen, sind aus Hartschaum, und auch sonst lässt sich keine respektable Waffe finden.
    Ich stolpere über eine Stufe und entdecke eine Treppe, die aus dem Keller hinausführt. An ihrem oberen Ende befindet sich eine Tür, unter der ein dünner Lichtschein strahlt. Durch diesen Spalt sehe ich die Umrisse von zwei Füßen, die sich hin und her bewegen, hin und her. An die Rückseite der Tür gekauert, gönnen wir uns eine

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