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Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Titel: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Frewin Jones
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Gefühle aus. Vielleicht würden noch weniger Küsse übrig bleiben, wenn sie ein Stück weiter südlich ginge. Vielleicht verhält sich die Liebe wie Schall- oder Radiowellen; sie wird immer schwächer werden, je weiter man sich voneinander entfernt. Vielleicht würde er gänzlich aus ihrem Zuneigungsbereich fallen, wenn sie den Äquator überqueren würde.
    Plötzlich vermißte er sie mit einer Heftigkeit, die ihn überraschte. Er schaute aus dem Fenster. Der Garten sah traurig und vernachlässigt aus. Alice hatte die schönsten Pflanzen mit in ihren neuen Garten bei ihrem neuen Haus genommen, und jetzt schickten die Winden von nebenan Stoßtrupps aus, überkletterten den Zaun nach Piratenart, um zu ersticken, was noch übrig geblieben war.
    Er verbrachte den Tag damit, durchs Haus zu wandern und zu warten, daß etwas passierte.
    Am frühen Nachmittag kam der Vater nach Hause. »He«, sagte er, »rate, wer einen Job hat.«
    »Tatsächlich?«
    Der Vater machte eine abwägende Handbewegung. »Eine Art Job.«
    »Was machst du?«
    »Minicar fahren. Alles, was sie verlangen, ist ein gültiger Führerschein und einen viertürigen Wagen.« Er setzte sich auf die Sessellehne. »Und beides habe ich.«
    »Freust du dich?«
    »Den Job zu bekommen war vergleichsweise einfach. Schwieriger wird es sein, deiner Mutter die Arbeitszeiten zu verklickern. Ich muß nämlich nachts arbeiten.«
    Danny zog ein Gesicht. »Nachts?«
    Der Vater zuckte mit den Schultern. »Nachts oder gar nicht, so lautete das Angebot. Aber, er rieb sich die Hände, »es bedeutet Cash auf die Hand. Ich muß mich nirgendwo an- oder abmelden. Schau mich an, Danny, mein Sohn. Vor dir steht ein brandneues Mitglied der Schwarzarbeitergilde.«
    »Ist das erlaubt?«
    »So fragt man nicht. Im Verbrechenskatalog würde ich es zwischen Verschmutzung von Autobahnen Ihrer Majestät und Süßigkeitenklauen bei Woolworth ansetzen. Aber du gehst jetzt nicht herum und posaunst es hinaus, ja?«
    »Du weißt, daß ich total unmusikalisch bin.« Lachend sprang der Vater auf und klopfte Danny auf die Wangen.
    »Verdienst du viel Geld?« wollte Danny wissen. Er konnte sich nicht vorstellen, jemals so verzweifelt zu sein, um eine Nachtarbeit anzunehmen.
    »Wir können überleben damit.«
    Am meisten erleichtert war Danny darüber, daß er sich nicht mehr verpflichtet fühlte, sofort zur Arbeitsvermittlungsstelle zu gehen. Nicht, daß er nicht vorgehabt hätte, sich irgendwann mal um einen Job zu bemühen, doch jetzt war es weniger dringend. Es hatte morgen noch Zeit. Oder Ende der Woche. Oder vielleicht Anfang nächster Woche.
    Der Aufwärtstrend des Tages setzte sich fort. »Juhu! Ist jemand hi-ier?«
    Danny saß am Küchentisch und löste ein Kreuzworträtsel nach einem neuen, von ihm erdachten System; er setzte das erstbeste Wort ein, das ihm zu dem gefragten Begriff einfiel, egal ob es die richtige Anzahl von Buchstaben hatte oder nicht. Bei längeren Wörtern kamen einfach zwei oder mehr Buchstaben in ein Kästchen, bei kürzeren zogen sich die Buchstaben über mehrere Kästchen hin. Das Gegenteil von dick mit sieben Buchstaben. Danny schrieb DUUEENN hin.
    Als er die Mutter so gutgelaunt rufen hörte, stand er auf und stellte die Herdplatte an, auf der der Wasserkessel stand. Sie kam mit zwei vollen Einkaufstüten und einem breiten Lächeln herein. Der Vater stürmte aus dem Wohnzimmer und tanzte um sie herum.
    »Was ist los mit dir?« fragte sie.
    »Dreimal darfst du raten.«
    »Du hast einen Job?«
    »Richtig.«
    »Gut«, sagte sie und stellte die Tüten auf den Küchentisch.
    Verblüfft schaute er sie an. »Gut? Nur gut? Ist das alles?«
    »Sehr gut.«
    Er faßte sie von hinten um die Taille und hob sie in die Luft.
    Sie schrie und kämpfte sich frei. »Das kann ins Auge gehen«, sagte sie, »aber in deines.«
    Er nahm ihren Kopf zwischen beide Hände und küßte sie. Danny sah weg. Es war die Art von Kuß, also... bei der man seinen Eltern eben nicht zuschaut. Zungenverrenken und so was. Teenagerküsse.
    Danny wandte sich wieder seinem Kreuzworträtsel zu. Hühnervögel mit acht Buchstaben. EENNTTEE schrieb er und wartete, daß sie endlich aufhörten.
    »Komm, laß uns Tee trinken«, sagte die Mutter atemlos und strich sich das Haar glatt.
    »Ich hab; den Kessel schon aufgestellt«, sagte Danny.
    Sie hob den Deckel. »Mit Wasser kocht es sich besser.«
    »Ich kann nicht an alles denken.«
    »Schon gut«, sagte die Mutter. »Ich habe auch Neuigkeiten.«
    »Du hast nicht

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