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Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Titel: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Frewin Jones
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langwierige Prozeß des Auf- und wieder Abschließens von Türen, bis sie endlich im Wohnzimmer saßen.
    »Ich bin nicht zum Schmarotzen hergekommen«, sagte Danny, als er auf dem Sofa Platz genommen hatte.
    »Das weiß ich. Du hattest nur plötzlich das dringende Bedürfnis, deine geliebte Schwester zu sehen. Ich hab’ nicht viel da. Tut’s ein Omelette?«
    »Rührei wäre mir lieber, wenn du Toast im Haus hast.« Er setzte sich aufs Sofa. »Eine Scheibe Toast könnte ich schon als Vorspeise vertragen.«
    »Wie geht es Mom und Dad?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Der Gedanke, daß Mom eine gewisse Unabhängigkeit erreicht hat, gefällt ihm nicht, das ist das ganze Problem. Das und die Tatsache, daß sie mehr verdient als er.«
    »So habe ich ihn gar nicht eingeschätzt.«
    »So sind sie alle. Selbst die emanzipierten, die Geschirr spülen. Sie behaupten immer noch, daß sie beim Spülen helfen. Fällt dir was auf? Sie tun es nicht, weil es getan werden muß, sondern um zu beweisen, wie großmütig sie sind.«
    »Hast du Käse? Ein Stück Toast mit Käse als Vorspeise wäre nicht schlecht.«
    »Ein Stück?«
    »Es können auch zwei sein. Wie steht’s mit Keksen?«
    »In der Dose auf der Anrichte. Aber bevor du anfängst zu futtern, habe ich noch ein Hühnchen mit, dir zu rupfen.«
    Danny blieb stehen, die Hand in der Keksdose. »Am Montag gehe ich zur Job Vermittlung, nächste Woche«, sagte er schuldbewußt.
    »Nein«, sagte sie, »darum geht es nicht. Tee oder Kaffee?«
    »Tee. Was habe ich getan?«
    »Du weißt, wie sehr du Lisa vor den Kopf gestoßen hast, nicht wahr?«
    Er steckte einen ganzen Keks in den Mund.
    Alice schaute vom Herd auf. »Du weißt es, oder?«
    Er drückte den Keks mit der Zunge an den Gaumen und begann zu kauen.
    »Warum redest du nicht mit ihr?«
    »Ich tu’s ja nicht«, sagte er mit halbvollem Mund.
    »Ich weiß. Warum nicht?«
    »Ich meine«, er schluckte, »daß ich nicht nicht mit ihr rede.« Er schloß die Keksdose wieder. »Wer hat es dir eigentlich gesagt?«
    »Lisa.«
    »Wann?«
    »Sie kam am Mittwoch vorbei. Sie sagte, sie könne die Atmosphäre nicht länger aushalten. Ich dachte, du magst sie.«
    »Sie ist in Ordnung. Schokoladenkekse hast du keine?«
    »Nein. Zu viele Kalorien. Und lenk nicht dauernd vom Thema ab.«
    »Tu’ ich nicht. Ich habe über Kekse gesprochen, dann hast du damit angefangen.«
    »Sie hat es mir erzählt«, sagte Alice.
    »Was hat sie dir erzählt?«
    »Wie du in Brighton davongestürmt und allein nach Hause gefahren bist; wie du dich aufführst, seit sie dir von Mark erzählt hat.«
    »Von Mark und dem anderen.«
    »Mark und Philip, ja. Sie hat es mir gesagt.«
    Alice schaute Danny direkt in die Augen. »Ich verstehe nicht, woher du das Recht nimmst, dir ein moralisches Urteil über andere zu erlauben. Ist es, weil du in sie verliebt bist?«
    »Ich bin nicht in sie verliebt.«
    »Ach, komm, jedesmal, wenn ich dich mit ihr gesehen habe, hast du sie doch mit großen Kuhaugen angehimmelt. Sie ist eine erwachsene Frau, Danny. Bleib auf dem Teppich.«
    »Ich will nicht über sie reden«, rief Danny und war selbst erstaunt über die Lautstärke, mit der er gesprochen hatte.
    »Schrei mich nicht an, bloß weil du schlechter Laune bist.«
    »Ich schrei’ dich nicht an. Ich hab’s nur satt, daß immer alle auf mir rumhacken.«
    »Dann hör endlich auf, dich wie ein Baby zu benehmen.«
    »Du kannst mich mal.«
    »Danny! Danny, komm her.« Er war aus der Wohnung gestürmt, aber nur bis zur Haustür gekommen, da sie abgeschlossen war.
    »Laß mich raus. Ich geh’ nach Hause.«
    »Sei nicht kindisch.«
    »Laß mich raus.«
    »Danny! Bitte hör auf damit. Komm und iß deinen Toast. Und beruhige dich!« Sie packte ihn am Arm und zog ihn ins Wohnzimmer zurück. »Ich bin doch auf deiner Seite, du blöder Kerl.«
    »Was hat sie über mich gesagt?«
    »Sie hat mir erzählt, daß sie sich dir anvertraut habe, weil sie dachte, ihr seid Freunde. Die Sache mit Philip und Mark hatte sie nicht mehr in Ruhe gelassen, seit der Brief gekommen war. Sie brauchte jemanden, mit dem sie reden konnte, und so hat sie es dir gesagt. Kapierst du eigentlich nicht, wie sehr dich das auszeichnet? Sie hat dich wie ihren besten Freund behandelt, dich für voll genommen, erwachsen. Und du...»
    »...ich bin erwachsen. In den letzten Wochen habe ich nichts anderes getan, als zu erwachsen. Mir blieb gar nichts anderes übrig.«
    »Wie?« Alice begann zu lachen.
    »Ach, du weißt doch, was ich

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