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Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Titel: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Frewin Jones
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meine. Die Überbewertung der Grammatik ist das Zeichen eines bankrotten Intellekts.«
    »Wer sagt das?«
    »Irgend jemand. An den Namen kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich hab’s irgendwo gelesen.«
    »Du bist gar nicht so blöd, wie du immer tust. Stimmt’s?«
    »Doch. Ich bin genauso blöd, wie ich tue.«
    »Lisa hält dich für sehr intelligent. Sie hat mich gefragt, warum du kein Interesse fürs College zeigst.«
    »College? Vergiß es. Selbst wenn ich ein paar meiner Prüfungen geschafft haben sollte, will ich nicht mehr zurück in die Schule. Ich hasse Schule. Ist mein Toast fertig? Und ich bin sicher, das College würde ich noch mehr hassen, mit all den hochmotivierten, zukunftsorientierten Strebern, die den ganzen Tag büffeln wie..., wie büffelnde Streber.«
    »Weißt du, was dein Problem ist?«
    »Ja, daß plötzlich alle hinter mir her sind, um mir zu sagen, was mein Problem ist.«
    »Du hast solche Angst davor, zu versagen, daß du dich nicht mal mehr traust, irgendwas zu versuchen.«
    »Wenn du meinst.«
    Alice schnitt eine Scheibe Käse ab. »Versöhne dich mit Lisa, ja? Du wirst es bereuen, wenn du es nicht tust.«
    »Ja, okay.«
    »Sie möchte, daß ihr Freunde seid.«
    »Das will ich auch.«
    »Na, dann.«
    »Ich komme mir vor wie...« Danny schwieg. »Wie was?«
    »Als sei ich mitten in einem Erdbeben gewesen. Als Lisa auftauchte, traute ich meinen Augen nicht. Ich hab’ sogar... Na, du weißt schon. Mein Gott, ich hätte alles für sie getan. Sie war überall, egal, wo ich hinschaute. Weißt du, was ich meine? Absolut überall, als gäbe es Millionen von Lisas.«
    »Das Rosarote-Brille-Syndrom.«
    »Was?«
    »Ich nehme an, du dachtest, du hättest dich unsterblich in sie verliebt.«
    »Mach dich nicht lustig über mich.«
    »Tu’ ich nicht. Ich weiß, wie das ist. Es hat uns alle mal erwischt. Aber es ist nicht echt, es hat wenig mit der Realität zu tun. Was man Liebe auf den ersten Blick nennt, hat selten etwas mit der Realität zu tun. Liebe muß sich entwickeln.«
    »Ja, ich weiß. Ich weiß es jetzt. Deshalb hat mich ja die Sache mit Mark und diesem Dingsda so mitgenommen. Ich wollte nicht, daß Lisa ein Mensch aus Fleisch und Blut wird. Sie sollte... Ach, ich weiß nicht.«
    »Fehlerlos sein?«
    »Ja. Genau.«
    »Du bist doof.«
    »Bin ich nicht. Ich meine, ich glaube nicht, daß ich jetzt noch in sie verliebt bin.«
    »Gut. Du wirst dich daran gewöhnen müssen, weibliche Freunde zu haben. Du kannst dich nicht in jede Frau verlieben, die du kennenlernst, vor allem nicht so Hals über Kopf.«
    »Ich will dir mal was sagen.«
    »Ja?«
    »Ich liebe Nicky ganz furchtbar.«
    Alice lachte. »Das weiß ich.«
    »Ich kann es kaum erwarten, bis sie zurückkommt.«
    »Wann ist es soweit?«
    »Samstag in einer Woche.«
    Beide schwiegen eine Weile und sahen sich an. »Alice?«
    »Ja?«
    »Ich bin ein Idiot. Stimmt’s?«
    »Aber kein hoffnungsloser.«

    Nachdem Danny beschlossen hatte, Lisa zu verzeihen, wollte er sich so schnell wie möglich mit ihr versöhnen. Nach dem Rührei bei Alice eilte er nach Hause. Seine Mutter saß im Wohnzimmer und las. Vor etlichen Jahren hatten sie von einer Tante ein Bücherregal mit Büchern geerbt. Es waren ledergebundene Klassiker wie »Der Glöckner von Notre Dame«, »Irma la Douce« und »Londoner Skizzen«. Gelegentlich wurden die Bücher herausgenommen und sorgfältig abgestaubt, bevor Mutter sie wieder fein säuberlich an ihren Platz stellte. Vor ein paar Tagen jedoch hatte Mutter auf einmal begonnen, sie zu verschlingen. Der Fernseher stand vernachlässigt in einer Ecke des Wohnzimmers. Seit auch der helle, geschwätzige Mittelpunkt des Zimmers grau und stumm blieb, schien das Haus noch unwirklicher.
    Danny ging nach oben und klopfte an Lisas Tür. Sie lag bäuchlings auf dem Boden, die Beine in der Luft. Sie füllte ein Formular aus. Eine weitere mehrseitige Bewerbung. Sie drehte sich zu ihm um.
    »Hallo. Hast du zu tun?« fragte Danny schüchtern. Jetzt war er sich seiner Sache nicht mehr so sicher.
    »Ich kämpfe mich wieder mal durch Bewerbungsunterlagen durch. Was möchtest du?«
    »Nichts Bestimmtes.«
    Sie setzte sich auf und schlang die Arme um die Schienbeine. Sie sahen sich an wie Kater, die sich auf umkämpftem Gebiet plötzlich gegenüberstehen. Danny zog die Nase kraus. Sie legte den Kopf zur Seite und zog die Brauen hoch, als wolle sie fragen: »Nun, was gibt’s?« Er grinste sie an, und sie lachte.
    »Willst du, daß ich mich

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