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Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...

Titel: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Frewin Jones
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umbringe«, fragte er.
    »Wenn du das tust, rede ich kein Wort mehr mit dir. Komm her.«
    Er stellte sich vor sie hin.
    »Hierher!« Sie klopfte auf den Boden.
    Er kniete sich hin.
    Sie gab ihm eine ziemlich kräftige Ohrfeige. »Mach so etwas nie mehr«, sagte sie.
    Er spürte sein Ohr. Es brannte. »Sind wir immer noch Freunde?« fragte er.
    »Ich schlage nur Leute, die ich mag.«
    »Der Himmel stehe deinem Freund bei.«
    »Der Himmel stehe deiner Freundin bei.«
    Sie lachten beide.
    »Was machst du da?« fragte er und blätterte die Formulare durch.
    »Mich anpreisen. Ich hatte gestern wieder ein Vorstellungsgespräch. Es wäre dir bekannt gewesen, wenn du mit mir geredet hättest.«
    »Okay. Können wir das vergessen?«
    »Was vergessen?«
    »Ich weiß nicht mehr. Bei welcher Firma hattest du das Gespräch?«
    »Sie heißt Glas Company. Der Hauptsitz ist in Schottland, aber sie unterhalten überall Zweigstellen.«
    »Wie ist das Gespräch gelaufen?«
    »Ich kann das nicht mehr beurteilen. Es wäre toll, wenn ich den Job kriegen würde. Die Voraussetzungen dafür brächte ich mit. Ich müßte eine sechsmonatige Probezeit in Glasgow absolvieren und würde während der Zeit nicht sonderlich viel verdienen, aber wenn ich gut bin, wartet danach eine ganze Menge Moos auf mich.«
    »Du müßtest für sechs Monate nach Schottland gehen?«
    »Richtig.«
    »Wann würdest du anfangen?«
    »Weiß ich nicht. Wahrscheinlich bald. Aber ich will erst darüber nachdenken, wenn ich die Zusage habe. Deshalb bewerbe ich mich weiter bei anderen Firmen. Ich habe dazugelernt. Es fällt einem nichts in den Schoß.«
    Danny setzte sich neben sie. »Ich werde dich vermissen, wenn du nach Schottland gehst.«
    »Aaah!« sagte sie und legte den Arm um ihn. »Wirklich?«
    »Ja, natürlich. Wirst du mir schreiben?«
    »Möglich, aber ich bin keine große Briefschreiberin, erwarte also keine Wunder.«
    Er lehnte den Kopf an ihren. »Es tut mir leid, daß ich so unausstehlich war.«
    Nachdenklich schaute sie ihn an, die Brauen zusammengezogen in der Art, die er so süß fand. »Du hast mir wirklich weh getan«, sagte sie.
    »Ich hab’ mich total blöd benommen. Das ist eine Spezialität von mir: Blödheit. Ich mag dich so sehr, Lisa.« Er legte den Arm um sie und sog den Duft ihrer Haare ein.
    Die Türglocke läutete. Danny hörte es nicht einmal.
    »Wir werden immer beste Freunde sein«, sagte Lisa, »und uns nie mehr gegenseitig weh tun. Versprochen?«
    »Versprochen.«
    »Allerbeste Freunde?«
    »Ja.«
    Sie lachten und gaben sich einen Kuß.
    »Ich mag dich unheimlich sehr«, sagte er.
    »Aber Nicky liebst du. Du liebst Nicky, und ich liebe Mark.«
    »Ja, so habe ich es gemeint. Kann ich noch einen Kuß haben? Nur einen kleinen?«
    »Einen noch, dann muß ich hier weitermachen.«
    Leicht, liebevoll und freundschaftlich berührten sich ihre Lippen. In diesem Moment flog die Türe auf.
    »Danny! Ich bin wieder da-a!« schrie Nicky.

15

    Wenn deine Freundin unerwartet das Zimmer betritt und dich neben einem ungemachten Bett auf dem Boden sitzen sieht, die Arme um eine fremde, sehr attraktive weibliche Person gelegt; was wäre das Dümmste, das du tun könntest? Das fragte sich Danny am frühen, aber alles andere als friedlichen Morgen unablässig, und die Antwort war immer die gleiche: Genau das, was du getan hast, du Idiot!
    Er war sofort von Lisa abgerückt und hatte dabei so schuldbewußt und schockiert ausgesehen, daß Nicky gedacht haben mußte, sie habe ihn bei etwas wirklich Schlimmem ertappt. Deshalb auch hatte sie hinter sich nach der Türklinke gesucht und den Ort des Geschehens panikartig verlassen, als sie die Klinke endlich in der Hand gehalten hatte. Danny versuchte an etwas anderes zu denken, doch ihm kam immer wieder die Szene mit Nicky und Lisa in den Sinn:

    Danny erhob sich umständlich.
    Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch es fiel ihm nichts ein, das nicht entweder blöde oder belastend geklungen hätte.
    Lisa stand lächelnd auf. »Hallo, Nicky, es hat wohl keinen Zweck, darauf zu warten, daß Danny uns vorstellt. Ich bin Lisa.«
    Nicky kämpfte immer noch unter der Tür und fischte ein paar Zentimeter von der Klinke entfernt in der Luft herum.
    Lisa sah Danny an. Er schaute so belämmert drein, daß sie fast lachen mußte. Sie drückte seine Kinnlade nach oben. Mit einem hohlen »Plop« klappte er den Mund zu.
    »Ein hoffnungsloser Fall«, sagte Lisa. »Wie war’s im Urlaub? Hattet ihr gutes Wetter? Du bist

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