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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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Wahrscheinlich war es besser so; ich war nicht die Einzige, die eventuell von Ethan verletzt werden konnte, falls er aus den Reihen ausbrach und zu den Hütten zurückkehrte. Ein bisschen schuldbewusst dachte ich an Billy und seinen Spielkameraden. Selbst wenn sie das Gen trugen – sie würden sich nicht vor der Pubertät verwandeln, also waren auch sie in Gefahr. Es mussten noch andere Menschen mitgekommen sein, um auf die Kinder aufzupassen, obwohl ich sie im allgemeinen Trubel nicht bemerkt hatte.
    Ich blieb eine Weile abwartend am Fenster stehen und lauschte sorgfältig auf das Heulen, das mir verraten konnte, wo das Rudel sich aufhielt. Da ich kaum etwas hörte, beschloss ich, mir eine Tasse Kaffee zu machen. Bis der Kaffee fertig war und der Koffeinstoß seine Wirkung zeigte, sollte das Rudel weit genug in der Wildnis verschwunden sein.
    Weder Chaz noch ich hatten uns die Mühe gemacht, die Küche zu kontrollieren, als wir nach Hause gekommen waren. Jetzt entdeckte ich auf dem Tresen einen Zettel, der demjenigen ähnelte, den ich gestern Morgen an unserer Tür entdeckt hatte. Die unordentliche Handschrift wurde mir langsam ärgerlich vertraut, trotz der Schreibweise und der seltsamen Worte und Abkürzungen, die der Verfasser verwendete.
    8ung: an das sturköpfige Arschloch aus Hütte 27
    Wir haben gesagt ZL! Verschwinde zurück in die Stadt!
    Na, das war ja eine tolle Entwicklung. Ich schob das Papier zur Seite und machte mir meinen Kaffee, während ich über die Bedeutung dieser neuen Nachricht grübelte. Ich konnte mich nicht daran erinnern, sie gesehen zu haben, als wir aus den Wäldern zurückkamen. Also hatte jemand sie in der Zeit in die Hütte gelegt, in der wir Pizza holen gewesen waren und Chaz mit dem Pfeil beschossen worden war. Wer auch immer es war – er hatte entweder freien Zugang zu den Hütten oder gehörte zu denjenigen, die sich uns nach Chaz’ Kampf gegen Seth angeschlossen hatten. Konnte es sein, dass zwei verschiedene Gruppen uns bedrohten – dass neben Seth und seinen Lakaien noch jemand anderes es auf uns abgesehen hatte? Es war durchaus möglich, dass eine Person oder Gruppe diese kindischen, feindseligen Nachrichten schrieb, während eine andere, gewalttätigere mit Pfeilen angriff, die silberne Spitzen hatten.
    Bis ich schließlich meinen Kaffee getrunken hatte und mit einer Jacke nach draußen schlich, war nur noch in einer anderen Hütte Licht an. Ich wartete ein paar Schritte vor der Tür und lauschte sorgfältig dar auf, ob vielleicht irgendwo große Raubtiere durchs Unterholz streiften, aber ich hörte nichts Außerge wöhnlicheres als eine späte Grille.
    Die Lodge war vor den Lichtern des Parkplatzes nur ein dunkler Schatten, und langsam schlich ich über den Weg darauf zu. Die winzigen Solarleuchten, die den Weg umrahmten, halfen mir nicht dabei, meine Nerven zu beruhigen. Die Lichter und das durch die Wolken fallende Mondlicht hielten mich davon ab, im Dunkeln über Wurzeln zu stolpern oder gegen Bäume zu rennen, aber gleichzeitig erzeugten sie unheilvolle Schatten, in denen sich jedes Monster aus dem Dunkel der Zeit verstecken konnte.
    Ich wusste, dass ich das eigentlich nicht tun sollte. Ich konnte von Ethan verletzt werden. Ich konnte von dem Hawk-Kerl angegriffen werden. Zur Hölle, ich könnte mich verletzen, indem ich im Schlamm ausrutschte und hinfiel. Aber ich machte mir Sorgen um Chaz und wollte alles in meiner Macht Stehende tun, um dafür zu sorgen, dass ihm nichts Schlimmes zustieß. Um das zu erreichen, mussten wir Hawk identifizieren, ihn finden und uns mit dem bestehenden Problem auseinandersetzen, damit er uns verdammt noch mal in Ruhe ließ.
    Also schlich ich durch die Nacht und fühlte mich dabei, als würde ich mal wieder Geheimagentin spielen. Ich betete darum, dass ich diesmal keinem vom Rudel begegnete; dass niemand mich bemerkte. So weit, so gut. Die kühle Nachtluft um mich herum war nur erfüllt vom leisen Plätschern des Baches und dem Duft nach Kräutern und Holzfeuer. Die Bretter der Brücke knarzten ein wenig unter meinem Gewicht, aber sonst war ich ziemlich stolz auf meine Leichtfüßigkeit.
    Die Tür zur Lodge ließ sich mühelos öffnen. Die Lichter im Inneren waren gedimmt. Anscheinend waren alle außer den Gestaltwandlern in der Familie bereits im Bett. Es gab genügend Licht, um meinen Weg zu finden, und so schlich ich mich so leise wie möglich weiter und lauschte dabei angestrengt auf Lebenszeichen oder Schritte. Nichts.
    Als ich das

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