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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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sicher, dass er von dem Besuch der Sunstriker nicht allzu angetan war, und auch der Rest der Cassidy-Familie war ihren Gästen im Moment wahrscheinlich nicht all zu wohltätig gestimmt.
    Ich fühlte mich nach einer schlaflosen Nacht, immer noch in meiner blutigen Kleidung, nicht mutig genug, um mich dem Tag zu stellen. Dann erinnerte ich mich daran, dass ich die Kaffeekanne in meinem Versuch zerstört hatte, mich gegen Dillon zu wehren; selbst dieses einfache Vergnügen war mir an diesem Morgen verwehrt.
    Ich kämpfte mit den Tränen, während ich ein paar saubere Klamotten zusammensammelte und ins Bad schlurfte, um mich in der Wärme einer Dusche zu verlieren. Sie machte mich ein wenig wacher, wusch die Überreste des gestrigen Kampfes von meiner Haut und gab mir die Chance, mich zu entspannen, obwohl ich genau wusste, dass ich mich dem Unvermeidlichen stellen musste und mit den Cassidys darüber reden, wie ich nach Hause kommen sollte.
    Als ich in ein Handtuch gewickelt aus dem dampferfüllten Bad trat, schrie ich fast auf, als ich einen bedrohlichen Schatten im Türrahmen entdeckte.
    Chaz trat in den Raum und hob beruhigend die Hände. »Bitte, fang nicht wieder an. Ich bin hier, um mit dir zu reden.«
    Er wirkte so ernsthaft im Morgenlicht, gekleidet in die Kleidung von jemand anderem. Sie passte ihm nicht ganz: Die Jeans saßen an Hüfte und Oberschenkel ein wenig zu eng und betonten noch die Bewegungen der Muskeln darunter. Im Gegenzug dazu war das Oberteil zu groß; unter den Ärmeln des grauen Sweatshirts standen gerade noch seine Fingerspitzen hervor. Ein kleines Büschel von blonden Brusthaaren stand über den Kragen hinaus. Seine goldene Haut war glatt, seine blauen Augen vermittelten Wärme und Aufrichtigkeit, und er verzog seinen Mund zu diesem kindlichen Schmollmund, den ich einst so attraktiv gefunden hatte, dass ich ihn küssen wollte.
    Es kostete mich jedes Quäntchen Willenskraft, mich nicht ins Bad zurückzuziehen und ihm die Tür ins Gesicht zu schlagen. Jeder Moment, den er vor mir stand, heizte meine Wut wieder an, sodass sie aus der Asche neue Glut entfachte. Es kostete mich viel Mühe, einfach tropfend und frierend dort zu stehen, ohne ihn anzuschreien und rauszuwerfen, während ich darauf wartete, dass er ausspuckte, was er zu sagen hatte.
    »Shia, ich will mich heute Morgen wirklich nicht mit dir streiten. Ich weiß, dass du nach Hause kommen musst, also wollte ich dir anbieten, dich mitzunehmen. Du musst mir nur versprechen, dass ich dir auf der Fahrt alles erklären darf. Keine Unterbrechungen, kein Streit – lass mich einfach erklären. In Ordnung?«
    »Ich werde mir woanders eine Mitfahrgelegenheit besorgen«, knurrte ich und wich in den Schutz des Badezimmers zurück. Aber bevor ich die Tür schließen konnte, durchbrach seine Stimme die Wut und sorgte dafür, dass ich erstarrte.
    »Niemand will dich mitnehmen. Ich habe bereits rumgefragt. Und wenn du nicht gerade einen Umzugslaster leihen willst, gibt es in der Umgebung von fünfundzwanzig Kilometern keine Mietwagenfirma. Willst du wirklich Sara oder Arnold zwingen, bis hier rauszufahren, nur um dich zu holen?«
    Ich schloss die Augen und biss die Zähne zusammen, während ich gegen den Drang kämpfte, ihm eine mehr als unhöfliche Antwort entgegenzuschreien. Natürlich hatte er recht. Ich kannte Saras Terminkalender; es war fraglich, ob ich sie überhaupt erreichen konnte, und außerdem hatte sie diesen Nachmittag bis Mitternacht einen Überwachungsauftrag. Sie würde sich ihre Zielperson, und damit einen Scheck über eine große Summe, entgehen lassen, wenn sie sich nicht an den Plan hielt. Und es gab auch kaum Zweifel daran, dass Chaz die Wahrheit sprach, wenn er sagte, dass niemand anders mich mitnehmen wollte; er musste bereits nach Wegen gesucht haben, mich nach Hause zu bringen, ohne eine Szene zu verursachen, wenn er sich sogar nach Mietwagenfirmen erkundigt hatte.
    »Schön«, sagte ich leise und öffnete mühsam die zu Fäusten geballten Hände, als mir aufging, dass ich mir schon wieder die Fingernägel in die Handfläche bohrte. »Gib mir ein paar Minuten, um mich anzuziehen und zu packen.«
    Er nickte gnädig und lächelte, als wäre zwischen uns alles in Ordnung, als hätte er gestern Nacht nicht auch das letzte bisschen Vertrauen und Zuneigung zerstört. »Ich lasse schon mal den Wagen warm laufen. Du findest mich auf dem Parkplatz.«
    Ich knallte die Badezimmertür hinter mir zu.

Kapitel 22
    I ch achtete nicht

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