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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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meinen Mund bereits verlassen hatten, konnte ich es nicht mehr ungeschehen machen. Er war verpflichtet, Rohrik Donovan, dem Rudelführer der Moonwalker, zu erzählen, dass es zum nächsten Vollmond vielleicht einen neuen Werwolf in der Stadt gab. Sie würden schon für ihre eigene Sicherheit versuchen, mich in ihr Rudel aufzunehmen, genauso wie die Sunstriker es mit Ethan getan hatten.
    Mit trockenem Mund presste ich ein paar Worte hervor, egal, wie schwer es mir fiel, sie auszuspucken. »Nein, das will ich nicht. Ich weiß nicht. Ich will einfach nicht zu ihnen gehören.«
    In seinen dunklen Augen stand Sorge, als er im Rückspiegel meinen Blick suchte. Ich ertrug es nicht, den Blick zu halten, also wandte ich mich ab und rieb mir die Feuchtigkeit aus den Augen. Ich konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Dann sprach er wieder, mit tiefer, beruhigender Stimme, und ich wurde fast gegen meinen Willen ruhiger.
    »Machen Sie sich noch keine Sorgen. Ich mache Ihnen keinen Vorwurf deshalb, weil Sie sauer auf die Sunstriker sind, wenn sie das angerichtet haben. Könnte sein, dass Mr. Donovan nichts dagegen hat, Ihnen zu helfen. Die Moonwalker schulden Ihnen einiges; es sollte kein Problem sein, Sie aufzunehmen, falls es dazu kommt.«
    Ich nickte, weil ich meiner Stimme einfach nicht traute. An einer roten Ampel drehte er sich zu mir um und runzelte die Stirn, als ich die Hände vors Gesicht schlug und mich in eine Ecke drückte, auch wenn ich ihn durch die Finger hindurch ansah.
    »Beruhigen Sie sich, ich beiße nicht«, sagte er mit einem gezwungenen Lächeln. »Schauen Sie, nachdem ich Sie abgesetzt habe, werde ich Mr. Donovan anrufen und ihn bitten, sich mit Ihnen zu treffen. Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich ihm Ihre Adresse gebe? Er kann Ihnen helfen.«
    »Ist okay«, flüsterte ich, ohne mir sicher zu sein, ob das wirklich stimmte. Was sollte Rohrik Donovan schon für mich tun können? Mir das Händchen halten und mir erklären, dass alles gut werden würde? Dass ich immer einen Platz in seiner Rudelhierarchie hatte?
    Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken, aber der Taxifahrer kümmerte sich nicht länger um mich. Er konzentrierte sich jetzt nur noch auf die Straßen und den Verkehr vor sich.
    »Warten Sie – woher kennen Sie meinen Namen? Und wieso wissen Sie, dass mir die Moonwalker einen Gefallen schulden?«, fragte ich, und meine Angst sorgte dafür, dass ich zur Tür rutschte, für den Fall, dass eine schnelle Flucht angesagt war. Rohrik Donovan war derjenige, der mir diese Information gegeben hatte, und wenn er auch nur ansatzweise war wie Chaz, dann konnte ich mir nicht vorstellen, dass er solche Informationen einfach an jeden im Rudel weitergab. Das hätte seinem Stolz widersprochen.
    Er lachte. »Machen Sie Witze? Ich wäre überrascht, wenn es einen einzigen Other in New York gibt, der Sie nicht sofort erkennt, wenn er Sie sieht. Die meisten Menschen kennen Sie wahrscheinlich auch, wenn man bedenkt, wie oft Sie in den Nachrichten waren.«
    Ich gab ein kleines Stöhnen von mir, aber er fuhr fort, ohne mich zu beachten.
    »Die meisten dominanten Wölfe in unserem Rudel wissen von Rohriks Versprechen. Wir sollen ein Auge auf Sie halten und helfen, wann immer es geht. Aber wir konnten nicht viel tun, da die Sunstriker Sie ständig im Blick haben. Als Sie vor ein paar Monaten in den Park gelaufen sind, habe ich dafür gesorgt, dass wir uns treffen. Dieses Mal? Reiner Zufall, aber das ändert nichts. Ich habe meine Befehle.«
    »Super. Also verfolgen Sie mich?«
    »Aber überhaupt nicht. Betrachten Sie uns als Si cherheitsnetz. Wir sind hier, um Sie aufzufangen, wenn Sie fallen. Wie heute.«
    Das brachte mich zum Schweigen. Meine Finger glitten zu den Kratzern an meinem Arm, und ich rieb die verheilende Wunde durch mein Hemd. Wäre es so schlimm, Mitglied der Moonwalker zu sein? Mal abgesehen davon, dass Rohrik Donovan dafür verantwortlich war, dass die Others aus ihren Verstecken gekrochen waren und der Welt ihre Existenz verkündet hatten, wusste ich so gut wie nichts über die Moonwalker-Sippe. David Borowsky, der verrückte Zauberer, hatte vor ungefähr einem Jahr versucht, sie einzusetzen, um sich zum Anführer über alle Others in New York aufzuschwingen. Rohrik und ich hatten gekämpft; er hatte den Kampf mit ein paar kleinen Wunden überstanden, während ich danach monatelang im Krankenhaus lag.
    Oh, die Moonwalker hatten sich an ihr Versprechen gehalten, mir hinterher zu helfen, aber wir

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