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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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an dem man Sie nicht finden kann. Ein Hotel würde vielleicht schon reichen. Erzählen Sie weder Ihren Freunden noch der Familie, wo Sie sich aufhalten. Wenn Sie es sich leisten können, gehen Sie nicht zur Arbeit. Und bleiben Sie mit uns in Kontakt.« Er streckte mir eine Karte entgegen, auf die ich kaum einen Blick warf, bevor ich sie in meine Tasche stopfte. »Wir können Sie anrufen, wenn es so weit ist oder wenn wir die Genehmigung haben, Sie unter offiziellen Schutz zu stellen.«
    »Das ist gar kein offizieller Besuch, oder?«, fragte ich.
    Smith wurde rot und wechselte einen vielsagenden Blick mit Yarmouth, bevor er antwortete. »Nein. Können wir Ihnen vertrauen?«
    Ich blinzelte. »Entschuldigung?«
    »Können wir Ihnen vertrauen?«, wiederholte er mit einem kurzen Seitenblick zu Sara.
    »Wir können ein Geheimnis bewahren, wenn es das ist, was Sie wissen wollen«, antwortete Sara verwirrt.
    Yarmouth sprach mit verschwörerischer Stimme. Wir mussten uns vorlehnen, um ihn zu verstehen, weil er so leise sprach. »In gewisser Weise hat Jim Ihnen einen Gefallen getan. Er hat uns heute Morgen Kopien von allem geschickt, was er in seinen Recherchen gesammelt hat, zusammen mit zusätzlichen Informationen über Ihre Verbindung zu den Sunstrikern. Das ist unser Fall, aber jemand tut sein Bestes, ihn zu sabotieren. Wir haben in dieser Ermittlung bereits ein paar Zeugen verloren. Wir können es uns nicht leisten, noch weitere zu verlieren. Dieser ganze Besuch ist vollkommen inoffiziell; wir waren niemals hier. Und da das so ist, kann ich Ihnen auch sagen, dass Sie sich vielleicht lieber beeilen wollen; es gibt noch ein paar andere Beamte in einer anderen Dienststelle, die vorhaben, mit Ms. Waynest zu sprechen und sie möglicherweise festzuhalten. Halten Sie sich fern von Orten, an denen Ihre Daten aufgenommen werden. Keine Krankenhäuser, keine Kreditkarten, keine Handys. Verstanden?«
    Sara und ich wechselten einen Blick. Das waren keine guten Nachrichten – nicht, dass ich nach den letzten Tagen damit gerechnet hätte. Es machte alles noch schwieriger und komplizierter, als es sowieso schon war. Es war ein seltsamer Gedanke, dass der Reporter in gewisser Weise auf mich aufgepasst hatte, auch wenn er dafür mein Leben zerstören musste.
    »Danke Ihnen, Officer«, sagte Sara. »Wir melden uns bei Ihnen, sobald wir einen sicheren Ort gefunden haben.«
    Sie nickten und machten sich auf den Weg zur Tür. »Sagen Sie uns nicht, wo Sie sind. Lassen Sie uns nur wissen, dass Sie gut angekommen sind, und melden Sie sich alle paar Tage.«
    »In Ordnung«, versprach ich.
    Sobald sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, sprang ich auf.
    »Verdammt, Shia, wo sollen wir hingehen?«, fragte Sara und folgte mir ins Schlafzimmer. Sie rammte ihre Hand gegen die Wand, dann biss sie die Zähne zusammen, als sie das Bild von Chaz entdeckte, das auch ich schon böse angestarrt hatte. »Ich kann nicht glauben, dass er so tief sinken würde. Wir können weder zu mir noch zu meiner Schwester Janine, Arnold oder deinen Eltern. Ich werde nicht im Büro campen, und ich kann die Hunde nicht allein lassen. Wo zur Hölle sollen wir hin? Wie sollen wir irgendeine Arbeit erledigen?«
    »Lass mich eine Minute nachdenken«, antwortete ich, weil sich in meinem Kopf bereits eine vage Idee formte.
    Ich hatte nicht genug Bargeld, um einfach zu verschwinden, bis die Sache vorbei war. Sara vielleicht, aber sie hatte wahrscheinlich auch einen Großteil ihres Geldes auf der Bank, was bedeutete, dass jede Überweisung verfolgt werden konnte und damit die Behörden – oder die Sunstriker, wenn irgendwelche von ihnen die richtigen Verbindungen oder das Computerwissen hatten – direkt zu uns führte.
    Wenn die Polizei sich so sicher war, dass die Sunstriker mich zur Zielscheibe erklären würden, weil ich in ihren Augen ein Opfer oder eine Zeugin oder was auch immer war, wollte ich nicht herumsitzen und darauf warten, mich von ihnen finden zu lassen. Zweifellos würden sie mich irgendwann aufspüren, wenn ich in der Stadt blieb. Doch egal wie, ich würde es ihnen so schwer machen, wie ich konnte. Und da sie einen hilflosen Menschen suchten, würde ich so viel Feuerkraft zusammenrufen wie nur möglich. Nachdem wir uns weder an Saras Familie noch an meine wenden konnten und so gut wie kein Geld hatten, waren unsere Möglichkeiten extrem eingeschränkt.
    Und damit blieb uns nur ein einziger Ort, an dem wir (relativ) sicher sein konnten.
    Sara beobachtete

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