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Sie und Allan

Sie und Allan

Titel: Sie und Allan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Rider Haggard
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der Axt als Halbgötter betrachteten und entsprechend behandelten.
    »O mächtiger General«, sagte er. »Sie-die-befiehlt hat mir den Auftrag erteilt, die Lady, die krank ist, an einen Ort zu bringen, der für sie vorbereitet worden ist, und der sich in der Nähe des Euren befindet, damit Ihr über sie wachen könnt, wenn es Euch gefällt.«
    Ich fragte mich, woher Ayesha wissen mochte, daß Inez krank war, doch da ich mich zu müde fühlte, ihn danach zu fragen, befahl ich ihm lediglich, uns zu führen. Dies tat er und brachte uns zu einem anderen verfallenen Haus, dem unseren benachbart, das gesäubert und auf eine gewisse Art möbliert war und außerdem eine Dachabdeckung aus Matten besaß, so daß es wirklich recht heimelig war. Hier trafen wir zwei Frauen an, die, wie Billali mich informierte, dazu ausgebildet waren, sich um Kranke zu kümmern, und nachdem ich überwacht hatte, wie sie Inez auf ihr Bett gelegt hatten, überließ ich sie ihrer Obhut, da dies ein Fall war, den ich nicht selbst zu kurieren wagte, da ich nicht wußte, welche der wenigen Medikamente, die ich besaß, ich ihr geben sollte. Außerdem tröstete Billali mich mit der Mitteilung, daß Sie-die-befiehlt sie aufsuchen und ›heilen‹ würde, so bald sie Zeit dafür fände.
    Ich antwortete, daß ich das hoffe, und ging in unser Haus, wo ich ein ausgezeichnetes Mahl vorfand, und einen Steinkrug, dessen Inhalt wir drei, wie Billali erklärte, auf Befehl Ayeshas trinken sollten, da er unsere Müdigkeit beseitigen würde.
    Ich versuchte das Zeug, das fahlgelb aussah wie alter Sherry, obwohl ich nicht sicher sein konnte, daß es kein Gift war, und fand es sehr beruhigend, obwohl es nicht sehr stark schmeckte. Auf jeden Fall war seine Wirkung wunderbar, da alle meine Müdigkeit von mir abfiel wie ein fallengelassener Mantel, und ich einen ausgezeichneten Appetit hatte und ich mich kräftiger und besser fühlte als seit vielen Jahren. Kurz gesagt, dieser ›Cocktail‹ war großartig, und ich wünschte mir, sein Rezept zu haben, obwohl Ayesha mich später davon informierte, daß er allein aus harmlosen Kräutern bestand und keinen Tropfen Alkohol enthielt.
    Nachdem ich dies entdeckt hatte, gab ich auch Hans einen Schluck davon, und auch Umslopogaas, der bei den verwundeten Zulus saß, die, wie wir feststellten, fast vollständig wiederhergestellt waren, und schließlich auch Goroko, der ebenfalls ziemlich erschöpft war. Bei ihnen allen erwies sich das magische Gebräu als äußerst wirkungsvoll.
    Nachdem ich mich dann gewaschen hatte, aß ich ein ausgezeichnetes Abendessen, bei dem Hans, der in meiner Nähe saß, jedoch alle meine Bemühungen weit in den Schatten stellte.
    »Baas«, sagte er, »es ist alles gut gegangen, was sehr schlecht hätte ausgehen können. Der Baas Rotbart ist zwar tot, was aber auch gut ist, da es schwierig wäre, sich um einen Wahnsinnigen kümmern zu müssen, und ein Gehirn voller Mondschein ist ein schlechter Gefährte für jeden Mann. Oh! Ganz zweifellos ist es besser, daß er tot ist, obgleich dein verehrter Vater, der Prediger, es sehr schwer mit ihm haben wird, wenn er zu ihm an den Ort der Feuer kommt.«
    »Vielleicht«, sagte ich seufzend, »da es sicher besser ist, tot zu sein als ein Wahnsinniger. Was ich jedoch fürchte, ist, daß seine Tochter ihm auf diesem Wege nachfolgen wird.«
    »O nein, Baas!« antwortete Hans fröhlich, »obwohl ich sagen möchte, daß auch sie immer ein wenig verrückt sein wird, weil das in ihrem Blut liegt, verstehst du? Und weil sie zweifellos entsetzliche Dinge gesehen hat. Aber die Große Medizin wird dafür sorgen, daß sie nicht stirbt, nachdem wir uns soviel Mühe gemacht und so große Gefahren überstanden haben, um sie zu retten. Diese Große Medizin ist wunderbar, Baas. Zuerst hat sie dich zum General über alle diese Amahagger gemacht, die ohne dich niemals gekämpft hätten, was diese Hexe, die ihren Kopf in ein Tuch bindet, sehr wohl wußte, dann hat sie uns sicher durch die Schlacht gebracht und Umslopogaas die Kraft gegeben, diesen menschenfressenden Giganten zu töten.«
    »Warum hat sie nicht mir die Kraft gegeben, ihn zu töten, Hans? Ich habe ihm zwei Brisanz-Kugeln in die Brust gefeuert, die ihm nicht mehr geschadet haben, als wenn man einem Büffel-Bullen mit einem Tanzstöckchen auf die Hörner klopfen würde.«
    »Oh, Baas! Vielleicht hast du danebengeschossen. Nur weil du meistens triffst, worauf du zielst, meinst du, daß du immer treffen mußt.«
    Nachdem er

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