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Sie und Allan

Sie und Allan

Titel: Sie und Allan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Rider Haggard
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Umslopogaas mit seinen Zulus.
    Wir treckten entlang einer Art Eingeborenenstraße über wunderbares Veld desselben Charakters wie das, auf dem Strathmuir stand, mit dem tiefer liegenden Busch-Veld, das zum Sambesi hinabführte, zu unserer Rechten. Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir einen Höhenzug, bei dem dieses Busch-Veld nach Süden abbog und den Nebenfluß des großen Flusses umsäumte, der in die Sümpfe führte, in denen wir Seekühe jagen wollten. Hier schlugen wir das Lager auf, und marschierten am nächsten Morgen, nachdem wir den Wagen in der Obhut meines Voorloopers {*} und zwei der Strathmuir Eingeborenen zurückgelassen hatten, da der Gespannführer als mein Gewehrträger fungieren sollte, in das Meer des Busch-Velds hinab. Es war voller Wild, wie wir feststellten, doch wagten wir nicht zu schießen, um nicht die Flußpferde aufzuscheuchen, die in dem Fall in den Fluß entkommen mochten.
    Gegen Mittag hatten wir das Busch-Veld durchquert und erreichten die Stelle, an der wir für das Treiben ansitzen wollten. Hier befand sich zwischen hohen, mit Gebüsch bewachsenen Ufern ein Sumpfgebiet von nicht mehr als zweihundert Metern Breite in dessen Mitte sich ein schmaler, doch recht tiefer Kanal befand, der ein weiter oberhalb gelegenes, riesiges Sumpfgebiet entwässerte. Durch diesen Kanal gelangten die Flußpferde zu den Weidegründen, an denen sie sich um diese Jahreszeit zu versammeln pflegten.
    Hier trafen wir unter der Anleitung von Captain Robertson und unter der Mithilfe einiger Eingeborener vom Fluß – die anderen, mehrere hundert, waren auf einem weiten Umweg zum oberen Teil des Sumpfes gezogen, von wo aus sie auf unser Signal hin vorrücken würden – unsere Vorbereitungen. Sie waren recht einfach. Eine Anzahl von Dornbäumen wurde gefällt und mittels schwerer Steine, die an die Stämme gebunden wurden, in dem schmalen Wasserkanal verankert, während an ihren aus dem Wasser ragenden Gezweig alle möglichen Lappen und Lumpen befestigt wurden, die wir mitgebracht hatten, wie alte, rote Flanellhemden, farbenfrohe, doch abgenutzte Decken und ähnliches. Einige dieser Fetzen wurden auch an die Verankerungstaue unter Wasser gebunden. Dann wählten wir auf den beiden Ufern, die ich bereits erwähnte, die günstigsten Schußpositionen. In Voraussicht dessen, was passieren könnte, suchte ich für mich eine aus, wo ich durch einen besonders soliden Felsblock gedeckt war, und sicherte die dem Land zugewandte Seite durch einen Steinwall von mehreren Fuß Höhe, da ich ahnte, daß die in meiner Nähe postierten Eingeborenen wild herumballern würden.
    Diese Arbeiten beschäftigten uns für den Rest dieses Tages, und am Abend zogen wir uns auf höheren Grund zurück, um zu schlafen. Am nächsten Morgen gingen wir vor Sonnenaufgang zurück und nahmen unsere Positionen ein, einige auf dem diesseitigen Ufer, die anderen auf dem gegenüberliegenden, zu dem sie mit einem Kanu gebracht wurden, das die Eingeborenen zu diesem Zweck mitgebracht hatten.
    Dann, bevor die Sonne aufging, setzte Captain Robertson einen riesigen Haufen trockenen Schilfrohrs und Gestrüpps in Brand, das vereinbarte Signal, auf das die Eingeborenen, weit entfernt am oberen Teil des Sumpfes, mit dem Treiben beginnen würden. Nachdem das getan war, setzten wir uns hin und warteten, nachdem wir uns versichert hatten, daß jedes Gewehr reichlich mit Munition versehen war.
    Als die Sonne aufging, kletterte ich auf einen Baum in der Nähe meiner Schanze und sah mehrere Meilen entfernt im Süden einen weiten Halbkreis kleiner Feuer. Ich vermutete, daß die Eingeborenen begonnen hatten, das trockene Schilf des Sumpfes in Brand zu stecken. Wenig später war aus diesen vielen kleinen Feuern eine dünne Flammenwand geworden. Ich wußte, daß es jetzt an der Zeit war, in meine Schanze zurückzukehren und mich auf die Jagd vorzubereiten. Es war jedoch bereits heller Tag, bevor irgend etwas geschah.
    Während ich das ruhige Wasser des Kanals beobachtete, sah ich plötzlich kleine Wellen darauf, und aufsteigende Blasen. Und dann tauchte der Kopf eines großen Flußpferdbullen auf, der, nachdem er unsere Barrikade entweder unter oder über Wasser bemerkt hatte, aufgetaucht war, um zu sehen, was das sein mochte. Ich schoß ihm eine Kugel ins Gehirn, woraufhin er tot auf den Boden des Kanals sank und durch seinen massigen Körper unsere Barrikade verstärkte. Außerdem trat noch eine weitere Wirkung ein. Ich hatte beobachtet, daß Seekühe den Geruch und

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