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Titel: Sie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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mehr weit, altes Mädchen, dann kannst du ein wenig ausruhen!"
    Ganz sicher nicht das, was du denkst!!
    Aber Shinny hatte Geoffreys gebrochene Rippen und die verletzte Schulter nur noch oberflächlich untersucht, und er hatte kaum ein Wort mit Ian gesprochen, obwohl dieser von Kummer verzehrt wurde und ab und an unverständliche Schreie von sich gab. Nein -- nach einem Besuch, der jetzt nicht länger gewesen zu sein schien, als das Mindestmaß gesellschaftlicher Konventionen erforderte, hatte Shinny leise gefragt: "Ist sie...?"
    "Ja, im Wohnzimmer", hatte Ian herausgebracht. "Mein armer Liebling ruht im Wohnzimmer. Küssen Sie sie für mich, Shinny, und sagen Sie ihr, dass ich bald bei ihr sein werde."
    Danach war Ian wieder in Tränen ausgebrochen, und nachdem er murmelnd sein Beileid bekundet hatte, war Shinny ins Wohnzimmer gegangen. Geoffrey kam es nun so vor, als wäre der alte Knochensäger
verdammt lange dort drinnen gewesen... vielleicht spielte ihm aber auch nur seine Erinnerung einen Streich. Aber als er herauskam, hatte er fast fröhlich ausgesehen, und das war kein Streich seiner Erinnerung, dessen war sich Geoffrey sicher -- dieser Gesichtsausdruck war in dem Zimmer voll Kummer und Tränen so fehl am Platz gewesen, einem Zimmer, wo Mrs. Ramage bereits die schwarzen Trauervorhänge aufgehängt hatte.
    Geoffrey war dem alten Doktor hinausgefolgt und hatte sich zögernd mit ihm in der Küche unterhalten. Er hoffte, hatte er gesagt, dass der Doktor Ian ein Schlafpulver verschreiben konnte, da es ihm wirklich schlecht zu gehen schien.
    Aber Shinny hatte einen völlig abwesenden Eindruck gemacht. "Es ist ganz anders als bei Miss Evelyn-Hyde", hatte er gesagt. " Dessen konnte ich mich versichern."
    Und damit war er wieder zu seiner Kalesche gegangen, ohne auch nur auf Geoffreys Frage zu antworten. Geoffrey ging wieder hinein, er vergaß die seltsame Bemerkung des Doktors und führte Shinnys gleichermaßen seltsames Verhalten auf Erschöpfung, hohes Alter und seine eigene Art von Kummer zurück. Seine Gedanken hatten sich wieder Ian zugewandt, er hatte sich überlegt, dass er ohne das Schlafpulver Ian einfach mit
Whiskey abfüllen musste, bis der arme Kerl die Besinnung verlor.
    Vergessen... verbannen.
    Bis jetzt.
    Es ist ganz anders als bei Miss Evelyn-Hyde. Dessen konnte ich mich versichern.
    Wessen versichern?
    Geoffrey wusste es nicht, aber er war entschlossen, es herauszufinden, einerlei, wie hoch der Preis für seine geistige Gesundheit sein würde -- und ihm war klar, dass dieser Preis sehr hoch sein konnte.

KAPITEL 4
    Mrs. Ramage war noch auf, als Geoffrey begann, an die Tür der Kate zu pochen, wenngleich ihre normale Schlafenszeit schon seit zwei Stunden überfällig war. Seit Miserys Dahinscheiden schob Mrs. Ramage das Schlafengehen immer weiter hinaus. Wenn sie schon ihrem unruhigen Hinundherwerfen kein Ende machen konnte, dann konnte sie wenigstens den Augenblick hinausschieben, zu welchem sie damit begann.
    Wenngleich sie die nüchternste, praktischste Frau war, entlockte ihr das unerwartete Klopfen einen unwillkürlichen Aufschrei, und sie verbrühte sich mit der kochenden Milch, die sie aus dem Topf in
die Tasse gegossen hatte. In letzter Zeit schien sie ständig nervös zu sein, immer kurz davor aufzuschreien. Es war kein Kummer, dieses Gefühl, wenngleich sie von Kummer fast überwältigt war -- dies war ein seltsames Gefühl wie kurz vor einem Gewitter, das sie, soweit sie sich erinnerte, noch niemals empfunden hatte. Manchmal hatte sie den Eindruck, als würden Gedanken, die besser ungedacht blieben, sie umkreisen, und zwar gerade außerhalb ihres erschöpften, verbitterten und traurigen Verstandes.
    "Wer klopft um zehn?", rief sie an der Tür. "Wer immer es ist, ich danke Ihnen nicht für die Verbrennung, die ich mir zugefügt habe!"
    "Ich bin es, Geoffrey, Mrs. Ramage!
    Geoffrey Alliburton! Öffnen Sie die Tür, um Himmels willen!"
    Mrs. Ramage klappte die Kinnlade herunter, und sie war schon fast an der Tür, als ihr einfiel, dass sie in nichts als Nachthemd und Haube gekleidet war. Sie hatte Geoffrey noch niemals so gehört, und sie hätte es nicht geglaubt, wenn es ihr jemand erzählt haben würde. Wenn es in ganz England einen Mann mit einem tapfereren Herzen als ihren Mylord gab, dann war es Geoffrey -- dennoch zitterte seine Stimme wie die einer Frau am Rande der Hysterie.

    "Einen Augenblick, Mr. Geoffrey! Ich bin kaum angekleidet!"
    "Zum Teufel damit!", brüllte Geoffrey.
    "Es ist

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