Sie
Haben Sie …«
»Nein«, sagte er, aber natürlich hatte er einen, wenn auch nur in Gedanken . »Nein, Annie. Tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt habe, aber Sie müssen mir in den Rollstuhl helfen. Verdammte Scheiße! Ich hab’s!« Das gefürchtete Wort war heraus, bevor er es verhindern konnte, aber dieses Mal spielte es offenbar keine Rolle - sie betrachtete ihn respektvoll und mit einiger Ehrfurcht. Es war wie eine säkularisierte Version des Pfingstfeuers, das direkt vor ihren Augen loderte.
»Selbstverständlich, Paul.«
Sie setzte ihn in den Rollstuhl, so schnell sie konnte. Sie begann, ihn zum Fenster zu rollen, aber er winkte ungeduldig ab. »Es wird nicht lange dauern«, sagte er, »aber es ist sehr wichtig.«
»Hat es etwas mit dem Buch zu tun?«
»Es ist das Buch. Und nun seien Sie still. Reden Sie nicht mehr mit mir.«
Er ignorierte die Schreibmaschine - er verwendete nie die Schreibmaschine, um sich Notizen zu machen -, griff nach einem Kugelschreiber und füllte ein Blatt Papier mit einem Gekritzel, das außer ihm wahrscheinlich niemand hätte entziffern können.
Sie HABEN etwas gemeinsam. Es waren Bienen, und sie wirkten bei beiden auf dieselbe Weise, WEIL sie etwas miteinander zu tun haben. Misery ist eine Waise. Und rate mal! Das Evelyn-Hyde-Mädchen war MISERYS SCHWESTER! Oder vielleicht Halbschwester. Das wird wahrscheinlich besser funktionieren. Wer bekommt den ersten Hinweis? Shinny? Nein. Shinny ist ein Trottel. Mrs. R. Sie kann zu Charl. E-Hs Mutter gehen und
Und nun kam ihm ein Einfall von so überwältigender Herrlichkeit - wenigstens was die Handlung des Buches anbelangte -, dass er mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen aufsah.
»Paul?«, fragte Annie ängstlich.
»Sie wusste es«, flüsterte Paul. »Natürlich wusste sie es. Zumindest vermutete sie es stark. Aber …«
Er beugte sich wieder über seine Notizen.
sie - Mrs. R. - erkennt sofort, dass Mrs. E-H wissen muss, dass M. mit ihrer Tochter verwandt ist. Gleiches Haar oder so was. Nicht vergessen, E-Hs Mutter sieht langsam nach einer wicht. Hauptperson aus. Du wirst
sie ausarbeiten müssen. Mrs. R. beginnt zu verstehen, dass Mrs. E-H SOGAR GEWUSST HABEN KÖNNTE, DASS MISERY LEBENDIG BEGRABEN WURDE!! HEILIGE SCHEISSE! GROSSARTIG! Nehme an, die alte Dame hat gewusst, dass Misery ein Überbleibsel aus ihren alten Fick-sie-und-vergiss-sie-Tagen war und
Er legte den Kugelschreiber weg, sah auf das Papier, hob den Kugelschreiber langsam wieder auf und kritzelte noch ein paar Notizen.
Drei notwendige Punkte:
1. Wie reagiert Mrs. E-H auf Mrs. R.s Verdacht? Sie könnte entweder mordlüstern sein oder eine Scheißangst haben. Mir wäre Angst lieber, aber ich denke, A. W. wäre mordlüstern lieber, also O. K. mordl.
2. Wie kommt Ian in die Sache hinein?
3. Miserys Gedächtnisverlust?
Oh, und noch was. Findet Misery heraus, dass ihre Mutter mit der Möglichkeit lebte, dass nicht nur eine , sondern zwei ihrer Töchter lebendig begraben wurden, ohne etwas zu sagen?
Warum nicht?
»Sie können mir jetzt wieder ins Bett helfen, wenn Sie möchten«, sagte Paul. »Wenn ich den Eindruck erweckt habe, als wäre ich von Sinnen, dann tut mir das leid. Ich war nur aufgeregt.«
»Macht nichts, Paul.« Sie schien immer noch von Ehrfurcht ergriffen zu sein.
Seither war ihm die Arbeit prächtig von der Hand gegangen. Annie hatte recht gehabt - die Geschichte war deutlich schauerlicher als die anderen Misery -Bücher -, das erste Kapitel war kein Ausreißer, sondern ein Vorbote gewesen. Aber die Handlung war durchdachter als die aller Misery -Romane seit dem ersten Buch, und die Personen waren glaubwürdiger. Die letzten drei Misery -Romane waren wenig mehr als geradlinige Abenteuergeschichten gewesen, mit einem gehörigen Schuss pikant geschildertem Sex, um die Damen zufriedenzustellen. Ihm wurde klar, dass dieses Buch ein Schauerroman werden würde, daher war die Handlung wichtiger als die Umstände. Er sah sich ständig Herausforderungen ausgesetzt. Es war nicht nur die Frage Kannst du? , um das Buch zu beginnen - zum ersten Mal seit vielen Jahren ging es fast jeden Tag um Kannst du? … und er stellte fest, dass er konnte .
Dann kam der Regen, und alles wurde anders.
13
Vom achten bis zum vierzehnten April hatten sie ununterbrochen schönes Wetter. Die Sonne strahlte von einem wolkenlosen Himmel herab, die Temperatur stieg zuweilen bis auf achtzehn Grad Celsius. Auf dem Feld hinter Annies makellosem rotem Stall
Weitere Kostenlose Bücher