Sieben in einem Auto
willst, dann bitte nicht im Beisein deiner Geschwister. Die kommen noch früh genug mit solchen Ausdrücken in Berührung.“
Sascha und Christine grinsten sich an.
Jan aber fragte arglos: „Ist ein Stuhl Scheiße?“
„Na klar!“ rief Conny und lachte laut. „Wenn du zum Doktor gehst und der herausfinden will, ob du eine gute Verdauung hast, dann sagt er nicht, bringen Sie mir das nächstemal eine Dose voll Sch...“ — „Conny!!“ rief Frau Heger warnend. — „sondern er verlangt ’ne Dose voll von dem, was ins Klo fällt, wenn du draufsitzt, von dir, ein Döschen Stuhl.“
„Ein Stuhl inner Dose?“ rief Jan. „So’n Quatsch! Paßter ja gar nicht rein, Mensch!“
„Doch, du Dummkopf! Das was bei dir aus dem Hintern kommt, paßt da schon rein. Wenn’s nicht zuviel ist, jedenfalls. Kennt ihr übrigens den Witz mit der Stuhlprobe?“ fuhr Conny fort. „Hat unsere Biologiemiß letztens von sich gegeben. Die hat immer sowas auf Lager, kann ich euch sagen. Von der kann man die tollsten Sachen lernen, ehrlich! Also, da geht ein Mann zum Arzt, so’n ganz einfach gestrickter, wißt ihr, ohne die große Bildung von unsereinem, und wird von Kopf bis Fuß untersucht, nach allen Regeln der Kunst. Schließlich sagt der Medizinmann zu ihm: So, mein Lieber, nun bringen Sie mir mal, wenn Sie in drei Tagen wiederkommen, eine Stuhlprobe mit, damit wir die auch noch unter die Lupe nehmen können. Was soll ich euch sagen, beim nächsten Besuch bringt der Antimensch doch wirklich und wahrhaftig ein zwei Zentimeter dickes Stück von seinem Küchenstuhl mit, das er abgesägt hat. Irre, was?“ Conny lachte, klatschte sich auf die Schenkel und stieß Sascha sanft die Faust in die Seite.
Der schüttelte den Kopf und lachte auch.
„Der Witz hat aber schon einen ziemlich langen Bart“, sagte Herr Heger. „Darüber hat mein Großvater auch schon gelacht, als er noch in den Kindergarten ging.“
„War aber ein ziemlich dummer Mann“, sagte Jan. „wackelt der Stuhl ja, wenn er ein Bein abgesägt hat!“
„Och, vielleicht hat er von den andern drei Beinen auch ein Stück abgesägt“, sagte Sascha, „dann hat’s wieder gestimmt.“
Sie schwiegen für eine Weile. Die Hitze nahm ihnen die Lust zum Sprechen. Nur Stefan schmatzte laut auf seinem Schnuller herum.
Als sie Bad Tölz durchfahren hatten, befanden sie sich auf einer Straße, die unmittelbar neben der Isar verlief. „Kinnings“, rief Sascha, „jetzt nimmt der älteste Sohn meines Vaters ein kühles Bad.“
„Der Vater meines ältesten Sohnes auch“, sagte Herr Heger. „Haltet mal alle nach einer guten Parkmöglichkeit Ausschau.“
„Da ist ja ein See!“ rief Christine. „Und dahinten noch einer! Wollen wir da nicht baden? Da sind ja auch Leute im Wasser.“
„Und viele Boote!“ rief Jan staunend. „Ein großes und ganz viele kleine. Haben wir auch ein Boot mit?“
„Gott sei Dank nicht“, sagte Frau Heger. „Das Getüdel hätte uns gerade noch gefehlt.“
Herr Heger fuhr langsamer, verließ die Straße und parkte den Wagen vor den Büschen, die den See zur Straßenseite hin begrenzten.
„Puh“, sagte er, „das wäre geschafft! Bei der Hitze macht das Fahren keinen Spaß. Jetzt aber raus aus den Klamotten und rein in das kühle Naß!“
„Nackedei?“ fragte Jan.
„Nein, wir haben doch Badezeug mit, nicht Mama? Du hast bestimmt an alles gedacht.“
„Natürlich“, antwortete Frau Heger, „und du hast alles verstaut. Hole den rotweiß-getreiften Badebeutel aus dem Kofferraum, darin findest du Badehosen und Badetücher.“
„Uff“, stöhnte Herr Heger, „ich glaube, den habe ich ganz hinter die Koffer gequetscht. Ob ich ihn da so schnell rauskriege?“
„Du kannst dir ja Zeit lassen“, sagte Frau Heger, „dich treibt ja niemand. Ich muß mich um Stefan kümmern und kann dir nicht helfen. Ich geh sowieso nur mit den Füßen ins Wasser, dazu brauche ich keinen Badeanzug.“ Während Herr Heger nun den Kofferraum öffnete und den Badebeutel suchte, Frau Heger dem kleinen Stefan die Flasche gab und die Windel wechselte, zogen Sascha, Christine und Jan Schuhe und Strümpfe aus und tappten barfuß ins Wasser.
„Uh, ist das kalt!“ rief Christine. „Da frieren einem ja die Zehen ab!“
„Die Hacken auch“, sagte Sascha. „In dem Eiswasser kann doch kein Mensch baden!“
„Da schwimmt aber einer“, sagte Jan, „da hinten! Und da noch einer! Die sind ganz im Wasser drin und frieren überhaupt nicht!“
„Das
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