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Sieben in einem Auto

Sieben in einem Auto

Titel: Sieben in einem Auto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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sind bestimmt Leute vom Nordpol, die hier Urlaub machen“, sagte Sascha. „Die können es gar nicht kalt genug haben. Die hacken sich ja sogar Löcher ins Eis und machen einen Kopfsprung rein. Aber wir erfrieren hier glatt!“
    Herr Heger hatte den Badebeutel entdeckt und hervorgezogen.
    „So, Kinder“, rief er, „hier sind eure Badesachen! Wer ist zuerst im Wasser, ihr oder ich?“
    „Ich“, sagte Conny und verschwand mit ihrem Badeanzug in einem Busch.
    „Gerade du!“ rief Sascha. „Wenn du den großen Onkel ins Wasser hältst, schreist du nach ‘ner Wärmflasche!“
    Aber Conny war tatsächlich die erste. Und sie tauchte nicht nur den großen Zeh ins Wasser, sondern nach kurzem Zögern den ganzen Körper. Und dann schwamm sie mit kräftigen Stößen in den See hinaus.
    „Guck mal, Papa“, staunte Jan, „die friert gar nicht!“
    „Mädchen frieren weniger als Jungen“, sagte Herr Heger, „die sind rundum in Fett eingepackt, das wärmt.“
    „Christine auch?“ fragte Jan.
    „Nein, die nicht, die ist nur ein Strich mit Ohren, bei der setzt sich kein Fett an, weil sie soviel rumturnt.“
    Conny winkte ihren Geschwistern zu.
    „Nun kommt doch endlich, ihr Frostködel“, rief sie, „hier draußen ist das Wasser herrlich!“
    Da nahm Herr Heger Jan auf den Arm und stapfte mit ihm in den See. „Wir kommen!“ rief er. „Mach mal Platz, damit wir nicht mit dir zusammenstoßen.“
    Jan klammerte sich an seinen Vater und strampelte mit den Beinen. „Nein, Papa“, bibberte er, „ich will nicht!“
    „Aber, Jan, einmal untertauchen müssen wir schon“, sagte Herr Heger, „sonst lacht Conny uns ja aus! Keine Angst, ich halte dich gut fest!“
    Vorsichtig tappte er auf dem steinigen Untergrund in den See hinein. Auf einmal verlor er den Halt und fiel um. Das Wasser schlug über ihm und Jan zusammen. Wie der Blitz schoß er wieder in die Höhe und fischte seinen Jungen heraus.
    „Brrr“, schnaufte der, „du bist böse! Willst mich wohl ertrinken, was? Bring mich sofort raus!“
    „Entschuldige“, sagte Herr Heger, „ich wollte dich nicht erschrecken. Ich bin ausgerutscht und umgefallen. Nun ist es ja wieder gut. So kalt ist das Wasser doch auch gar nicht. Das war nur der erste Schreck. Sieh mal, Conny schwimmt immer noch da draußen rum. Was die kann, können wir doch auch, meinst du nicht?“
    Jan schnatterte und schüttelte sich.
    „Weiß nicht“, sagte er, „die hat einen langen Badeanzug an, der wärmt. Meine Badehose ist nur ganz klein.“ Mittlerweile hatten sich auch Christine und Sascha überwunden und waren vorsichtig in das Wasser hineingewatet. Christine tauchte unter, kam wieder hoch, prustete, tauchte ein zweites Mal und machte entschlossen ein paar Schwimmzüge. Dabei blieb ihr vor Kälte fast die Luft weg. Also wendete sie und kam zurück.
    „Los, Sascha“, rief sie, „sei kein Frosch!“
    Da hockte auch der sich hin und ließ das Wasser über seinen Schultern zusammenschlagen. Eine Zehntelsekunde später sprang er wieder in die Höhe und schüttelte sich.
    „Kalt, was?“ rief Jan ihm zu.
    „Wie im Eismeer!“ gab Sascha zurück. „Das hält doch kein Normal-Mensch aus!“ Er machte dennoch sieben, acht Schwimmzüge, um seiner jüngeren Schwester nicht nachzustehen, und hastete dann ans Ufer. Christine kam sofort hinterher. Jan klebte seinem Vater auf dem Rücken und mußte es sich gefallen lassen, noch zehn Meter in den See hinausgetragen zu werden. Er schrie und kreischte dabei, als befände er sich auf einem sinkenden Schiff. Conny, die endlich auch genug hatte, schwamm auf Vater und Bruder zu, legte sich auf den Rücken, stampfte das Wasser mit den Füßen, stellte sich hin, strich sich das Haar aus der Stirn, tauchte, schwamm einige Meter unter Wasser und schritt dann in einer Haltung ans Land, als hätte sie soeben als Schnellste den Ärmelkanal überquert. Jan schaute ihr bewundernd nach.
    Frau Heger stand mittlerweile auch bis zu den Knien im Wasser und tunkte den kleinen Stefan mit den Füßen ein. Der quiekte und strampelte vor Vergnügen. Jan, der seinem Vater von der Schulter geglitten war, stellte sich dazu und grapschte nach seinen Füßen.
    „Da lacht unser kleiner Schieter aber, was?“ rief er. „Schönes kaltes Bullerwasser, nicht? Wenn du so groß bist wie Jan, machst du auch schwimmi schwimmi mit Papa. Jetzt bist du noch zu klein.“
     
    Später, im Auto, wo die Hitze nun als angenehm empfunden wurde, sagte Sascha: „Die vielen Gletscher sind

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