Sieben in einem Auto
leichteren Sachen und tragt sie gleich in die richtigen Zimmer. Ich hole das schwere Gepäck. Mama und ich wohnen dann ja auch oben.“
Eifrig machten sie sich ans Werk. Nach zwanzig Minuten war das Auto leer. Koffer, Taschen, Beutel und Körbe standen in allen Zimmern herum und mußten nun ausgeräumt werden. Das nahm natürlich viel mehr Zeit in Anspruch. Sascha entwickelte jedoch eine Methode, die das Ganze sehr verkürzte. Er kippte seinen Koffer aufs Bett und schob das Ausgeschüttete einfach so in den Schrank.
„Bin fertig“, konnte er darum schon nach drei Minuten rufen, „Koffer leer, Schrank voll!“
Jan, bereit, von seinem großen Bruder zu lernen, machte es ihm nach und konnte darum ebenfalls schon bald seinem Vater im Nebenzimmer melden, daß er längst, längst fertig sei. Über den Balkon ging er in das Schlafzimmer der Eltern hinüber und schaute seinem Vater zu.
„Wie machst du das denn, Papa?“ fragte er. „Tust du alles so einzeln da rein? Dauert doch viel zu lange, Mensch!“ Herr Heger lächelte.
„Jetzt dauert es länger“, sagte er, „aber wenn ich morgen oder nächste Woche ein bestimmtes Hemd oder einen besonderen Pulli anziehen möchte, sehe ich auf den ersten Blick, wo die Sachen sind, und brauche keine Minute zu suchen.“
„Brauch ich auch nicht“, rief Jan, „Mama sucht für mich.“ Damit war für ihn die Sache ausgestanden, und er lief seinem Bruder nach in das Zimmer der beiden Schwestern hinunter, um zu sehen, wie die es mit dem Einordnen hielten.
„Ihr macht vielleicht einen Krach da oben“, wurde er von Conny empfangen. „Man hört jeden Schritt. Guck mal unter die Zimmerdecke. Die Bretter, die du da siehst, sind genau die, auf denen ihr herumlauft. Die biegen sich richtig durch und knistern, wenn einer hin und her geht. Also gewöhnt euch sofort einen Schleichgang an, wenn ihr mit uns in Frieden auskommen wollt! Elefanten können wir da oben nicht ertragen!“
Jan tippte sich an die Stirn.
„Tick, tick!“ rief er. „Wir sind doch keine Elefanten! Elefanten haben doch vier Beine!“ Erstaunt stellte er fest, daß Conny ihre Kleidung genau so ordentlich in den Schrank sortierte wie ihr Vater, Christine indessen eine ähnlich zeitsparende Packmethode wie er und Sascha gefunden zu haben schien, denn auf ihrer Seite des Schrankes lagen auch die Socken zwischen den Pullis und die Jeans mit einem Bein bei der Unterwäsche und mit dem andern bei dem Trainingsanzug und den Turnhosen.
„Mensch, Leute“, rief Sascha ins Zimmer hinein, „habt ihr schon gesehen, daß hier draußen ein Pfirsichbaum steht? Man kann die Pfirsiche in aller Ruhe vom Balkon aus pflücken! Sie sind nur noch ziemlich hart.“
„Zeig mal“, verlangte Jan und war schon auf dem Balkon. „Das sind Pfirsiche?“ fragte er. „Die grünen Dinger? Sind ja wie Steine!“
„Nicht abpflücken, Jan!“ rief Herr Heger vom oberen Balkon hinab. „Die schmecken erst, wenn sie weich und gelb sind.“
„Pflück sie ja gar nicht!“ rief Jan zurück. „Die harten Dinger kann Sascha allein essen.“
Die Tür schlug. Frau Heger kam mit Stefan.
„Wo steckt ihr denn alle?“ fragte sie schon vom Flur aus. „Seid ihr fertig mit dem Auspacken?“
Jan kam ihr an der Treppe entgegen.
„Schon ganz lange!“ rief er. „Ich wohn hier oben, Mama, mit Sascha. Conny und Christine schlafen unten. Du mußt die Treppe raufkommen. Papa ist auch hier oben.“
„Aha“, sagte Frau Heger, „das habt ihr also festgelegt, ohne euch mit mir abzusprechen, was? Und was ist, wenn ich damit nicht einverstanden bin, ha?“ Sie stieg die Treppe hinauf und ging zu ihrem Mann ins Zimmer. „Frau Pfister meint, du sollst dir das Kinderbett herüberholen, das bei ihr auf dem Dachboden steht“, sagte sie, „für Stefan. Es paßt hier bestimmt ganz gut in die Ecke.“
„Wird gemacht“, antwortete Herr Heger. „Mit dem Einräumen bin ich gerade fertig. Wenn es dir recht ist, nehme ich wie zu Hause das linke Bett?“
Frau Heger nickte.
„Ist mir gleich“, antwortete sie. „Aber nun beeil dich bitte mit dem Kinderbett, der Kleine ist schon sehr müde.“
Es dauerte keine Stunde mehr, da lag Stefan in einem hübschen weißen Kinderbett und schlief. Frau Heger hatte die anderen Betten blauweißgewürfelt bezogen und saß nun mit ihrem Mann und den großen Kindern in der Küche, um das Abendbrot zu bereiten.
„Soll ich Rührei machen?“ fragte sie. „Sonst hätten wir nur Butter und einen Rest
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