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Sieben in einem Auto

Sieben in einem Auto

Titel: Sieben in einem Auto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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Nebenzimmer und kriecht dort unter die Betten!“
    Frau Heger atmete erleichtert auf.
    „Komm, mein kleines Kerlchen“, sagte sie, „jetzt geht Mama mit dir in die Heia. Magst nicht allein sein, was?“
    „Mama, Mama!“ jauchzte Stefan und lachte.
    Conny gähnte.
    „Ich leg mich auch aufs Ohr“, sagte sie, „ich bin müde.“
    „Willst du denn keine Geschichte mehr hören?“ fragte Jan. „Nee, ich träum mir eine. Gute Nacht!“ Damit verschwand sie nach unten in ihr Zimmer.
    „Verschieben wir die Geschichte auf morgen“, sagte Herr Heger. „Ich bin auch schon müde.“
    „Komm, Jan“, sagte Sascha, „ich erzähl dir eine Geschichte, wenn wir im Bett liegen.“
    Damit war Jan einverstanden. Die Familie ging auseinander, und im Haus wurde es ruhig.

 
    Gegen halb sieben am andern Morgen wachte Jan auf. Es war ganz hell im Zimmer, und er vernahm das feine Geläut vieler Glocken. „Hör doch mal, Sascha“, sagte er leise, „da ist Kirche irgendwo!“ Aber Sascha schlief noch.
    Jan lauschte. Eine Kirche, die sich bewegt, dachte er. Vielleicht tragen sie die hier vorbei? Muß aber eine ganz kleine Kirche sein. Er schlüpfte aus dem Bett, ging an die Balkontür und schaute hinaus, konnte aber keine Kirche entdecken. Als er jedoch auf den Balkon hinaustrat, so daß er auch auf den Fahrweg hinübersehen konnte, wurde ihm klar, woher das melodische Glockengeläut rührte: die wohlgenährten braunweißen Kühe der Pfisters marschierten in einer Reihe hintereinander den Weg hinauf. Und alle hatten eine Glocke um den Hals hängen.
    „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben“, zählte Jan. „Oh, die sind aber dick!“ Er lief in sein Zimmer zurück und rüttelte Sascha an der Schulter.
    „Sascha, die Kühe gehen alle auf dem Weg spazieren! Komm mal raus! Sieben Stück! Und sie haben eine Glocke am Hals hängen!“
    „Du spinnst“, antwortete Sascha, noch halb im Schlaf. „Ich spinn nicht!“ rief Jan. „Komm doch, dann kannst du sie sehen! Die sind aber dick, du, wie Mama damals, als Stefan in ihrem Bauch war.“
    „Mama ist doch keine Kuh!“ brummte Sascha. „Oder hat sie vielleicht auch eine Glocke um den Hals hängen?“ Jan gab darauf keine Antwort. Er lief die Treppe hinunter und stürmte in das Zimmer seiner Schwestern. „Christine“, rief er, kaum daß er die Tür aufgerissen hatte, „Conny, guckt doch mal, wie die Kühe da spazierengehen!“
    Christine, die schon wach war, sprang mit einem Satz aus dem Bett und lief ans Fenster.
    „Tatsächlich!“ rief sie. „Sieben Kühe im Gänsemarsch! Das ist ja eine starke Show! Wo die wohl hinwollen?“
    „Irgendwo spielen aufm Spielplatz“, sagte Jan.
    Conny, die auch nicht mehr schlief, sagte grinsend: „Quatsch, morgens ist nichts mit Spielen, morgens müssen sie in die Schule, damit sie lernen, wie man ordentlich frißt und Milch gibt.“
    „Tick, tick“, sagte Jan, „du lügst wieder!“
    „Ich lüg nicht! Meinst du vielleicht, die Kühe kämen so klug auf die Welt, daß sie gleich wüßten, wie sie aus Gras und Wasser süße Milch und Buttermilch und Kaffeesahne und Kakao herstellen können? Das müssen sie alles erst lernen in der Grundschule für Kühe und andere Hornviecher, mein Lieber!“ Sie stand auf und ging auf den Balkon hinaus.
    „Siehst du“, sagte sie zu Jan, der ihr gefolgt war, „der Lehrer geht hinterher. Den Stock hat er schon in der Hand, damit zieht er ihnen eins übers Fell, wenn sie sich dumm anstellen und immer saure Milch liefern statt Kakao oder Schlagsahne.“
    Jan tickte sich an den Kopf.
    „Schlagsahne ist doch ganz dick, Mensch, muß man doch inne Schüssel tun und schlagen!“
    „Ja, klar!“ rief Conny und kicherte. „Sie lassen die Sahne in einen großen Bottich laufen und schlagen sie mit dem Schwanz, daß die Soße nur so spritzt!“
    Christine lachte und sagte: „Und wenn eine Kuh einen grünen Klacks reinfallen läßt, machen sie Waldmeistereis aus der Sahne.“
    Jan merkte, daß man ihm einen Bären aufbinden wollte. „Jaja“, sagte er, „und das mußt du essen!“
    Er lief ins Haus zurück, die Treppe hinauf und in das Zimmer seiner Eltern hinein.
    „Papa, Mama“, rief er dort, „guckt euch doch mal die Kühe an!“
    Herr Heger, der vor dem Waschbecken stand und sich rasierte, antwortete: „Hab ich schon, Jan. Sie werden jetzt auf die Weide geführt. Hast du gesehen, daß sie alle eine Glocke umhängen haben?“
    „Ja“, sagte Jan eifrig, „ich dachte schon beinahe, das ist

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