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Sieben Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht

Titel: Sieben Jahre Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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möchte gern eine Zeit lang bei dir wohnen. Ich habe dich vermisst.«
    »Du machst dir Sorgen um mich«, stellte Hester richtig. »Und das brauchst du nicht.«
    »Oh nein, meine Gründe sind ganz und gar selbstsüchtig«, erwiderte Jessica glatt. »Denn wer soll mir helfen, meine Hochzeit zu planen, wenn nicht du?«
    Hester blinzelte. »Wie bitte? Sagtest du Hochzeit?«
    »Ja.« Lächelnd drehte sich Jessica zu Alistair um.
    Alistair konnte ihrem Blick nicht ausweichen, nicht, wenn sie ihn auf diese Weise ansah. Ihr Gesicht war so ausdrucksvoll, zeigte ihm so unverhüllt ihre Liebe. Seine Kehle schnürte sich zusammen.
    »Mit Alistair Caulfield?«, rief Hester fassungslos.
    Er krümmte sich innerlich angesichts ihres schockierten Tons. Aber dann sprang sie auf, eilte zu ihm und umarmte ihn.
    Ich habe es dir doch gesagt, formte Jessica lautlos mit den Lippen. Ihre Augen glänzten feucht.
    Von Erleichterung übermannt, erwiderte er Hesters Umarmung. Und spürte nichts als Knochen.
    Nach dem Besuch bei Hester fuhr Alistair mit der Kutsche geradewegs zum Remington-Herrenklub. Er brauchte dringend einen Drink, vielleicht auch zwei oder drei.
    Jessica zurückzulassen fiel ihm unendlich schwer. Hier in London würde alles gegen sie beide arbeiten, und es gab etliche Kräfte, die versuchen würden, einen Keil zwischen sie zu treiben. Wenn sie zusammen waren, hatte er das Gefühl, sie könnten alles schaffen, mit allem fertigwerden. Waren sie getrennt, ließ ihn die Sehnsucht nach ihr das Schlimmste befürchten.
    Er schritt durch die Flügeltür, durchquerte den Spielbereich und betrat den großen Saal dahinter. Suchend ließ er den Blick über die anwesenden Gäste schweifen, bevor er in der hinteren Ecke eine freie Sitzecke erspähte. Sein Bruder Albert war leider nicht anwesend. Je früher Alistair seiner Familie von der Verlobung erzählte, desto eher könnte er die nötigen Schritte unternehmen, um seine höchst privaten Herzensangelegenheiten vom Rest der Welt abzuschirmen. Zur Hölle mit der Gesellschaft und deren lästigen Moralvorstellungen und Meinungen. Manche Institutionen waren nach wie vor heilig; was ein Mann mit seiner Frau machte, ging außer ihm niemanden etwas an.
    Als er den Saal durchquerte, war er sich der zahlreichen Blicke bewusst, die ihm folgten. Er nickte jenen Männern, mit denen er geschäftlich zu tun hatte, kurz zu und ignorierte den Rest. An der Bar bestellte er einen Scotch und bat um Feder, Tinte und Briefpapier. Doch zunächst wurde seine Mitgliedschaft überprüft, was ihm vor Augen führte, wie lange er nicht mehr in der Londoner Gesellschaft verkehrt hatte. Er ging zu der abgelegenen Sitzecke und nahm auf einem der Ledersessel Platz.
    »Verdammt!«, murmelte er, das Glas an die Lippen führend. Er merkte, wie er angestarrt wurde, konnte sich das Interesse der Leute jedoch nicht erklären. Er hatte sogar seine Kleidung überprüft, um zu sehen, ob irgendetwas nicht so war, wie es sein sollte.
    Da er keinen Grund für die Neugierde fand, die er erregte, blickte er herausfordernd von Tisch zu Tisch, um zu sehen, ob jemand den Mumm hatte, zu ihm zu kommen, statt ihn nur verstohlen zu mustern. Zu seiner Überraschung lächelten und winkten einige der Gentlemen, als wären sie alte Freunde. Sein anfänglicher Argwohn wich zunehmender Verwirrung. Als eine vertraute hochgewachsene Gestalt den Raum betrat, stand Alistair erleichtert auf.
    Michael entdeckte ihn sofort, und seine Augen leuchteten vor Überraschung auf. Mit langen Schritten durchmaß er den Raum und zog Alistair in eine herzliche Umarmung.
    »Was für eine Freude, dich zu sehen!«, rief Alistair und streckte den Arm aus, damit er seinem Freund nicht den Scotch über den Rücken kippte.
    »Wie geht es dir?« Prüfend sah Michael Alistair an, ehe er dem Barkeeper ein Zeichen gab.
    »Ich bin ganz gesund und munter.«
    »Gut, darauf sollten wir anstoßen, meinst du nicht?«
    »Absolut.«
    Sie nahmen Platz. Gleich darauf wurde Michael ein Glas Scotch serviert. »Ich habe dich frühestens in einigen Monaten erwartet«, sagte Michael.
    »Das wäre ideal gewesen. Aber sobald Lady Tarley erfuhr, dass ihre Schwester guter Hoffnung ist, wollte sie unbedingt nach Hause fahren.«
    Michael zog scharf die Luft ein, sagte jedoch nichts.
    Alistair bestellte einen neuen Drink. Er wusste, wie es war, wenn man die Frau eines anderen begehrte. »Lady Regmont lässt dich übrigens herzlich grüßen. In der Tat schien ihr sehr daran gelegen zu sein, dass

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