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Sieben Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht

Titel: Sieben Jahre Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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ich dich recht bald treffe, um ihre Grüße auszurichten.«
    »Wahrscheinlich meinte sie, unsere Wege würden sich bald kreuzen, da wir viel gemein haben.«
    »Weil wir beide Sheffield-Frauen lieben? Was sollen wir tun, uns austauschen?«
    Michael erstarrte. »Was hast du da eben gesagt?«
    »Ach, was soll das Theater? Ich weiß seit vielen Jahren, was du für Jessicas Schwester empfindest. Deine Miene gibt alles preis, das ist bei Jess genauso.«
    »Du nennst sie Jess? Was zum Teufel soll das?« Mit Nachdruck stellte Michael sein Glas auf den Tisch. »Ich hoffe doch sehr, du hattest nicht die Unverfrorenheit, mit der Witwe meines Bruders deine Spielchen zu treiben.«
    »Niemals!«
    Erleichtert atmete Michael aus.
    »Doch die Spielchen«, fuhr Alistair fort, »die ich mit meiner Verlobten spiele, sind allein meine Sache.«
    »Bei Gott, Alistair …« Ungläubig starrte Michael ihn an, kippte dann seinen Scotch in einem Zug hinunter und bedeutete dem Barkeeper, ein neues Glas zu bringen. »Was denkst du dir nur dabei? Jessica ist keine Frau, die man unterschätzen darf. Deine Stellung und dein Vermögen werden nicht ausreichen, um sie auf Dauer glücklich zu machen. Du musst achtsam und diskret sein –«.
    »Oder einfach standhaft.«
    »Keine Scherze, wenn ich bitten darf!«
    »Für mich ist das kein Scherz, Michael.« Sein Glas schwenkend ließ Alistair abermals den Blick durch den Saal gleiten. Er wusste, jeder einzelne der hier versammelten Männer würde genauso denken wie Michael – dass Jessica mit einem anderen Mann besser dran wäre. »Ich habe sie schon als sehr junger Mann geliebt. Damals hielt ich sie für vollkommen. Sie war für mich eine strahlende Schönheit, die über die Zauberkraft verfügte, meine dunkle, befleckte Seele zu retten.«
    »Erspar mir den Schwulst! Du bist kein Byron.«
    Alistair lächelte; der Gedanke an Jessica versetzte ihn in eine milde Stimmung. Er würde einen Diamanten erster Güte heiraten, eine Frau, so wunderschön und perfekt, dass es beinahe schon wehtat. In diesem Raum gab es keinen Mann, der nicht um ihren Wert wusste – und ihm gehörte sie. »Seitdem habe ich freilich gelernt, dass es unsere Mängel sind, die uns für den anderen vollkommen machen. Ich bin überzeugt, den Rest meiner Tage in monogamen ehelichen Freuden zu verbringen.«
    »Und was sagt Masterson dazu?«
    »Als ob mir daran etwas läge!«
    »Und was ist mit deiner Mutter?«, beharrte Michael. »Sie ist in diesem Punkt vermutlich derselben Meinung wie Masterson. Jessica ist unfruchtbar, Alistair. Das ist eine Tatsache.«
    »Ich weiß. Und es ist mir einerlei.«
    »Du darfst nicht so rachsüchtig sein. Ich weiß, zwischen deinem Vater und dir hat niemals ein gutes Einvernehmen geherrscht, doch hier geht es um eine Sache, die größer ist als persönlicher Groll.«
    Ein weiteres Getränk wurde vor Michael auf den Tisch gestellt. Alistair nahm es und leerte es mit einem Zug. »Dein Hirn ist von der vielen Arbeit wohl etwas umnebelt«, sagte er, sich über den Mund wischend.
    »Du musst nun für Entscheidungen geradestehen, die Generationen betreffen werden –«.
    »Verflucht! Verstehe ich das richtig? Du sprichst dich nicht deshalb gegen diese Ehe aus, weil du sie für unpassend oder unziemlich hältst, sondern weil du meinst, ich hätte die Verpflichtung, Nachkommen in die Welt zu setzen?«
    »Verantwortung ist eine große Last«, bemerkte Michael mit unüberhörbarer Bitterkeit.
    »Offenbar hat die Belastung, der du seit dem Tod deines Bruders ausgesetzt bist, deinen Verstand aufgeweicht. Verdammt will ich sein, wenn ich die eine Person aufgebe, die mir das Wichtigste im Leben ist, nur um Nachkommen zu erzeugen, in dem armseligen Versuch, die Anerkennung von Seiner Lordschaft zu gewinnen.«
    »Ob du dich mit deinem Vater versöhnst oder nicht, ist sekundär. An erster Stelle steht deine Pflicht gegenüber dem Titel.«
    Alistair gelangte zu dem Entschluss, dass es klüger wäre zu gehen. Andernfalls liefe er Gefahr, seinen ältesten und besten Freund zu erwürgen. Obwohl Michael keine Ahnung von den Umständen hatte, die Alistairs Abstammung betrafen, faselte er ständig von irgendwelchen Verpflichtungen. »Es war niemals meine Pflicht und wird auch niemals meine Pflicht sein, für den Fortbestand des Masterson-Geschlechts zu sorgen.«
    Michael neigte den Kopf zur Seite und kniff die Augen zusammen. Ein entsetzter Ausdruck glitt über seine Züge. »Großer Gott … Du weißt es nicht,

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