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Sieben Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht

Titel: Sieben Jahre Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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die Tischdecke, und Jessica schreckte aus ihrem Tagtraum hoch. »Ach ja?«, brachte sie nach einem stärkenden Schluck Wein hervor.
    »Meine Schiffe transportieren auch Waren aus Calypso.«
    Jess war darüber nicht überrascht. »Ich würde gern die Details dieser Vereinbarung mit Ihnen besprechen, Mr. Caulfield.«
    Er hob die Brauen, und die anderen Männer verstummten.
    »Wann immer es Ihre Zeit erlaubt«, fügte sie hinzu. »Es ist nicht dringend.«
    »Ich habe jetzt Zeit.«
    Die raubvogelgleiche Schärfe seines Blicks verriet Jessica, dass sie seinen Geschäftssinn angesprochen hatte. Eine kurze Unruhe überkam sie, und sie betete, er möge ihr das nicht anmerken. Notgedrungen hatte sie gelernt, den Typ von Mann zu erkennen, dem man besser nicht über den Weg lief, und Alistair Caulfield gehörte in jedem Fall dazu. Nun schenkte er ihr ein blitzendes, charmantes Lächeln, das jedoch nicht zu seinen Augen vordrang.
    »Ich weiß Ihre Hilfsbereitschaft zu schätzen«, sagte sie.
    Caulfield erhob sich, ging ohne Hast um den Tisch herum und reichte Jess höflich die Hand, um ihr aus der Bank zu helfen.
    Mit einem Lächeln sagte sie zum Kapitän: »Vielen Dank für den wunderbaren Abend, Captain.«
    »Ich hoffe, Sie werden uns jeden Abend Gesellschaft leisten.«
    Obwohl sie nach außen hin gelassen blieb, war sie sich Caulfields Nähe mit beinahe schmerzhafter Intensität bewusst. Als sie die Kabine zusammen verließen, steigerte sich dieses Gefühl um ein Vielfaches. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, und sie musste an sich halten, um nicht zusammenzuzucken, als die Tür hinter ihnen mit einem metallischen Klicken zufiel. Tarley hatte immer sehr darauf geachtet, dass sie sich sicher und entspannt fühlte, während Caulfield sie allein mit einem Blick aus dem Gleichgewicht brachte. Er hatte etwas Undefinierbares an sich, das Jessica in den Tiefen ihrer Weiblichkeit anrührte und sie deshalb verletzbar machte.
    »Wollen wir einen Spaziergang an Deck machen?«, fragte er mit weicher, gedämpfter Stimme, die sie erbeben ließ. Er stand dicht neben ihr, den Kopf etwas eingezogen, um nicht an die Decke zu stoßen.
    Ein zarter würziger Geruch ging von ihm aus, eine Mischung aus Sandelholz, Moschus und einem Hauch Eisenkraut.
    »Dann müsste ich mir erst ein Tuch holen.« Ihre Stimme war heiserer, als ihr lieb war.
    »Natürlich.«
    Schweigend geleitete er sie zu ihrer Kabine. Nur der Klang seiner festen Schritte, Jessicas schneller Atem und das monotone Schwappen des Meeres gegen den Schiffsrumpf waren zu hören.
    Sie stürzte förmlich in die Kabine und schloss die Tür mit unziemlicher Hast hinter sich. Keuchend schnappte sie nach Luft, woraufhin Beth sie prüfend anblickte, ihre Näharbeit auf den Tisch legte und aufstand.
    »Gott, Sie sind ja völlig erhitzt«, bemerkte Beth in jenem ruhigen, bestimmten Ton, der besagte, dass sie alles unter Kontrolle hatte. Sie ging zur Waschschüssel und befeuchtete einen Waschlappen mit Wasser aus dem Krug. »Sie werden mir doch nicht krank werden.«
    »Nein, nein.« Jess nahm den Waschlappen entgegen und legte ihn an ihre Wangen. »Vielleicht habe ich zum Abendessen mehr Wein getrunken, als ich vertrage. Würdest du mir bitte ein Tuch holen, Beth?«
    Beth beugte sich über den Koffer am Bettende und zog ein schwarzes Seidentuch hervor. Mit dankbarem Lächeln gab Jess ihrer Zofe den Waschlappen zurück und nahm dafür das Schultertuch entgegen.
    Stirnrunzelnd musterte Beth ihre Herrin. »Sie sollten sich lieber ausruhen, Mylady.«
    »Stimmt«, erwiderte Jess, wütend auf sich selbst, weil sie sich auf eine Diskussion mit Caulfield eingelassen hatte. Sie hätte das Gespräch auf morgen vertagen sollen. Oder die Fragen ihrem Verwalter überlassen sollen, der ihr die Antworten überbracht und ihr jedwede Unannehmlichkeiten erspart hätte. »Ich werde nicht lange bleiben, danach kannst du dich in dein Quartier zurückziehen.«
    »Meinetwegen müssen Sie sich nicht hetzen. Ich bin viel zu aufgeregt, um schlafen zu können.«
    Jess schlang sich das Tuch um die Schultern und trat wieder in den Gang hinaus.
    Caulfield lehnte lässig am hinteren Schott, richtete sich aber, als Jess aus der Kabine kam, sofort auf. In seinen Zügen, die in dem aus der Kabine dringenden Licht gut zu erkennen waren, spiegelte sich offene Bewunderung, worauf sie eine neuerliche Hitzewallung durchströmte. Die Glut in seinen Augen wurde sogleich durch ein lockeres Lächeln überspielt, doch sein Blick

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