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Sieben Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht

Titel: Sieben Jahre Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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erinnerte sie unwillkürlich wieder an jene Szene von damals und übte dieselbe lähmende Wirkung auf sie aus.
    Mit einer Kopfbewegung deutete er zur Treppe, und Jess erwachte aus ihrer Starre. Sie folgte ihm auf das Deck und war dankbar für die kühle Meeresbrise und den tief hängenden Mond, der die ganze Welt ihrer Farbe beraubte. Alles war in Schwarz und Grau gehüllt, sodass die schillernde Ausstrahlung, die Alistair Caulfield auszeichnete, etwas gemildert wurde.
    »Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit«, begann sie, um das betretene Schweigen zu brechen, »dass wir uns auf demselben Schiff zur selben Zeit wiederbegegnen?«
    »Wenn man bedenkt, dass eine so weite Reise möglichst komfortabel sein sollte, sehr hoch«, antwortete er glatt. »Ich hoffe, es ist alles zu Ihrer Zufriedenheit.«
    »Wie sollte es das nicht sein? Dieses Schiff ist ganz wunderbar.«
    Seine Mundwinkel kräuselten sich, und Jess spürte ein Flattern im Bauch. »Es freut mich, das aus Ihrem Mund zu hören. Sollten Sie irgendetwas benötigen, so stehe ich ganz zu Ihren Diensten. Sobald wir am Ziel angelangt sind, werde ich Ihnen die nötigen Kontakte vermitteln und Ihnen alle Informationen geben, die beim Verkauf der Plantage hilfreich sein könnten. Das habe ich Michael versprochen.«
    »Michael?«, entgegnete sie entgeistert. Es erschien ihr wie blanke Ironie, dass ausgerechnet ihr überfürsorglicher Schwager sie der Obhut von Alistair Caulfield anvertraut hatte – einem Mann, der sie zutiefst verunsicherte und verstörte. »Das war mir nicht bewusst.«
    »Vergeben Sie ihm. Ich habe ihm gesagt, ich würde die Angelegenheit mit Ihnen persönlich besprechen. Er ist sehr überlastet, und ich wollte ihm etwas von seiner Bürde abnehmen.«
    »Natürlich. Das war sehr aufmerksam.« Sie ging weiter in Richtung Vorderdeck, um ihre innere Anspannung ein wenig abzubauen. Sie kannte Caulfield nicht gut genug, um zu sagen, er habe sich verändert, doch der Mann, mit dem sie sich gerade unterhielt, passte nicht zu dem Bild des leichtfertigen, zügellosen jungen Mannes, das sie all die Jahre über im Kopf gehabt hatte.
    »Meine Motivation ist nicht unbedingt altruistisch«, bemerkte er, während er sich ihrem Schritttempo anpasste. Die Hände hielt er hinter dem Rücken verschränkt, wodurch seine breiten Schultern und der kräftige Brustkorb betont wurden. Er war immer viel muskulöser als die Sinclairs gewesen. Und auch muskulöser als seine Brüder.
    Jess ertappte sich dabei, wie sie seinen prachtvollen Körper bewundernd aus den Augenwinkeln musterte. »Ach?«
    Er warf ihr einen Blick zu. »Ich bin viele Jahre außer Landes gewesen, abgesehen von einigen kurzen Besuchen, damit meine Mutter keinen Suchtrupp nach mir aussendet. Aber wenn ich wieder nach England zurückkehre, so hoffe ich, Sie werden mir beim Wiedereintritt in die Gesellschaft ebenso behilflich sein, wie ich Ihnen auf Jamaika behilflich sein werde.«
    »Planen Sie einen längeren Aufenthalt in England?«
    »Ja«, erwiderte er knapp.
    »Verstehe.« Großer Gott, sie hörte sich schon wieder atemlos an. »Ihre Familie und Ihre Freunde werden darüber gewiss sehr erfreut sein.«
    Caulfields Brust dehnte sich unter seinem tiefen Atemzug.
    Da ihr wieder einfiel, dass seine Familie mittlerweile halbiert war, fügte sie hastig hinzu: »Ihre Brüder …«
    Verlegen senkte sie den Kopf. Sie bereute es, dieses Thema angeschnitten zu haben, denn aus eigener Erfahrung wusste sie, wie schmerzlich es war, wenn man ständig daran erinnert wurde, was man verloren hatte.
    Neben dem Großmast blieb er stehen und umfasste mit leichter Hand Jess’ Ellbogen, um sie ebenfalls zum Stehenbleiben zu bewegen.
    Ihre Blicke begegneten sich. Er trat einen Schritt näher. Nah genug, um zu tanzen. »Ich werde nach England zurückkehren, weil der Grund, der mich ferngehalten hat, nicht länger besteht und sich ganz unerwartet ein neuer Grund dafür angeboten hat.«
    Sein Ton war vertraut. Unwillkürlich fragte sich Jess, ob es eine Frau war, die ihn zurücklockte.
    Sie nickte. »Ich werde mich bemühen, Ihnen genauso nützlich zu sein, wie Sie es gewiss für mich sein werden.«
    »Danke.« Er zögerte, als überlegte er, ob er noch etwas hinzufügen sollte. Doch er schien sich dagegen zu entscheiden und forderte sie mit einer Handbewegung zum Weitergehen auf. »Wollten Sie mit mir über den Warentransport aus Calypso sprechen?«
    »Welche Verpflichtungen Calypso auch immer hat, es sind jetzt meine Verpflichtungen,

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