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Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas C. Brezina
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ängstlichen Tiere zu. Sie streckte die Hand aus und bekam Fina am Halfter zu fassen. Sanft drängte sie das Pferd in die offene Box zurück. Sie holte von hinten aus dem Stall einen Leinensack mit Hafer. Penny goss die Körner in den Futterbehälter.
    Fina konnte nicht widerstehen und begann, sofort zu fressen.
    Die anderen beiden Pferde spitzten die Ohren. Eines scharrte mit dem Huf, was Penny als Aufforderung deutete. Penny ging – noch immer im Zeitlupentempo – in die zweite Box, in der sich die Tiere vorhin aufgehalten hatten. Den Hafer schüttete sie in die Schüssel neben der Wasserstelle.
    Nur Sekunden später standen die Pferde nebeneinander, und das Geräusch ihrer mahlenden Zähne erfüllte den Raum. Penny konnte sie sogar am Hals streicheln.
    Noch immer jagte ihr Herz. Der Schrecken breitete sich erst jetzt voll und ganz in ihr aus, machte ihre Knie weich, und ihr wurde übel. Sie musste sich festhalten, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Sie selbst und auch die Pferde hatten sich in großer Gefahr befunden. Der Vorfall hätte schlimm ausgehen können!
    Der Stall war ungepflegt. Penny, die selbst leidenschaftlich gerne ritt und einige Pferdehöfe kannte, empfand die Stallungen der Ratstätts als schmutzig und schlampig geführt. Außerdem war es unverantwortlich, die drei Pferde nicht ordentlich in ihren Boxen einzuschließen. Wieso standen die Tore einfach offen?
    Und wer hatte die Tür immer wieder zugeschlagen? Wer tat so etwas? Wollte er damit die Pferde erschrecken oder sie selbst?
    Auf wackeligen Beinen steuerte Penny auf den Stalleingang zu. Behutsam öffnete sie die Tür und hielt die Klinke dabei mit beiden Händen umklammert. Sie wollte kein Geräusch machen, das die Pferde in neue Panik versetzen könnte.
    Das Sonnenlicht und die warme Sommerluft, die sie empfingen, erschienen ihr wie das Eintauchen in eine andere Welt. Penny lehnte sich gegen die sonnengewärmte Wand und atmete mehrere Male tief durch.
    »He!« Die einsilbige Begrüßung kam von Oliver. Sein so plötzliches Auftauchen verblüffte Penny.
    »Ich … Ich habe Sie nicht kommen gehört«, stammelte sie. Auch wenn sich ihre Knie beruhigt hatten, zitterte ihre Stimme immer noch.
    »Alles klar?«
    Penny schilderte in wenigen Sätzen, was sie gerade erlebt hatte.
    Es schien Oliver völlig egal zu sein. Die ganze Zeit starrte er sie nur, ohne eine Miene zu verziehen, an.
    »Wer sollte so etwas tun?«, fragte er schulterzuckend. »Wer kommt auf so eine kranke Idee?«
    Dazu konnte Penny nur das Gleiche machen wie er und mit den Schultern zucken.
    »Haben Sie jemanden gesehen? Wo waren Sie vorhin?«, fragte sie ihn.
    Oliver ignorierte ihre Frage einfach, er war ihr unheimlich.
    Nikolai kam auf seinem Moped angefahren, stieg ab und ging winkend auf Penny zu. Als er bemerkte, wie durchnässt sie war, deutete er an ihr auf und ab. »Hat es hier geregnet?«
    Oliver entfernte sich kommentarlos, während Penny tief durchatmete und erneut zu erzählen begann.
    Nikolais Entsetzen wurde mit jedem ihrer Sätze größer.
    »Wenn das wirklich so war … «
    Die Bemerkung machte Penny wütend. »Natürlich war es wirklich so!«, brauste sie auf.
    »Ich meine das, was du vermutest. Wenn das wirklich jemand absichtlich getan hat, dann ist das einfach nur krank.«
    Trotz der Wärme des Sommertages zitterte Penny.
    »Ich bringe dich ins Schloss, und du gehst unter die heiße Dusche. Bestimmt finde ich noch ein paar Sachen von Sofia. Wenn es dich nicht stört, etwas von ihr zu tragen.«
    »In Ordnung«, stimmte Penny zu. In diesem Moment war ihr fast alles recht, so erschöpft war sie.
    Im Schloss führte Nikolai sie im zweiten Stock in ein Zimmer, das eindeutig von einem Mädchen bewohnt wurde. Oder besser gesagt: bewohnt worden war. Auf einem kleinen Sofa drängten sich Puppen und Teddybären, an den Wänden hingen Pferdeposter. Sogar eine Puppenküche und ein großer Kaufmannsladen waren noch da.
    »Das war Sofias Zimmer. Großmutter besteht darauf, ihre Spielsachen von früher aufzuheben. Sie hat sie alle hochbringen lassen. Für sie ist der Raum eine Art Museum aus ›besseren Zeiten‹ mit Sofia.«
    Obwohl ihre Zähne noch immer vor Kälte klapperten, musste Penny eine Frage loswerden. Jetzt auf der Stelle.
    »Warum ist Sofia ausgezogen und so wütend? Sie hat mich mehrfach vor dem Schloss und allem, was hier geschieht, gewarnt.«
    Das schien Nikolai zu bestürzen. »Sie warnt dich? Sagt sie, du sollst nicht kommen?«
    Penny nickte

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