Sieben Pfoten für Penny - Ich glaub, mich laust der Affe! (German Edition)
heranlassen und das Futter verweigern.«
Penny ließ sich auf die Kante des Schreibtisches sinken. Sie ahnte etwas. Ihre Ahnung wurde von ihrer Mutter bestätigt.
»Der einzige Ausweg könnte sein, dass du dich um die Affen kümmerst. Wenn du die Kleidung der Pflegerin trägst, trägst du auch ihren Geruch. Sie werden dich für ihre vertraute Pflegeperson halten. Auf jeden Fall müssen wir es versuchen. Heute noch.«
Ein seltener Moment trat ein … Penny hatte es die Sprache verschlagen.
»Ist das euer Ernst?«
Beide Elternteile nickten.
»Ich mach es!«
Frau Keplinger gab einen Freudenschrei von sich, begeistert blickte sie zwischen den Moosburgers hin und her.
Das Orang – Utan – Versteck
Frau Keplinger fuhr voran, Penny und ihre Eltern folgten in Dr. Moosburgers Geländewagen.
»Aber … Aber wenn mich die Orang-Utans nicht akzeptieren?« Penny war unsicher.
Ihre Mutter drehte sich zu ihr nach hinten. Nachdenklich blickte sie Penny an. »Das kann geschehen. Aber es könnte genauso gut klappen.«
»Zwei der Affen sind total an meine Doppelgängerin gewöhnt. Was ist mit den anderen beiden?«
Margit Moosburger war mit Frau Keplinger bereits bei den Menschenaffen gewesen und kannte die genauen Umstände.
»Die anderen zwei sind erst seit drei Monaten hier. Eines der beiden Weibchen ist ein Sorgenkind. Sie ist für ihr Alter recht klein und zart, frisst kaum und hockt den ganzen Tag nur traurig in einer Ecke. Auf mich macht sie einen fast depressiven Eindruck.«
Dr. Moosburger bog nach rechts ab, in eine schmale Seitengasse, die zwischen Feldern auf eine Hügelkette zuführte.
»Wo liegt diese Orang-Utan-Farm?«, fragte er seine Frau.
»Ich würde kein zweites Mal hinfinden«, gestand Margit Moosburger. »Wahrscheinlich ist Frau Keplinger absichtlich eine verwirrende Route gefahren. Soweit ich mich erinnere, hat sie mit mir einen ganz anderen Weg genommen.«
»All diese Geheimnistuerei, damit die Orang-Utans nicht gefunden werden können?« So ganz verstand Penny das nicht.
Ihr Vater atmete tief ein und aus. »Ganz wohl ist mir nicht bei der Sache. Die Tiere sind zum Teil«, er überlegte kurz, sprach dann aber aus, was er dachte, »gestohlen. Auch wenn dieser Diebstahl das Leben der Affen verbessern soll, ist es doch ein Verstoß gegen das Gesetz.«
Penny fürchtete sich nicht vor den Tieren, hatte aber großen Respekt. »Kann ich gebissen werden? Könnte mich einer der Affen angreifen?«
»Sie sind an Menschen gewöhnt. Sie leben nicht in einem festen Familienverband, dazu fehlen das Männchen und ein Jungtier. Sei einfach sehr, sehr ruhig und lass sie kommen. Das ist, denke ich, am sichersten«, erklärte ihre Mutter.
Die Fahrt führte die Moosburgers über einen holprigen Weg durch ein Waldstück, über eine Bergkuppe, eine Serpentinenstraße hinunter und einen Forstweg entlang. Sie endete im Nirgendwo, weitab von allen großen Straßen. Als sie ausstiegen, hörten sie nur das Zwitschern der Vögel, aber kein einziges Auto. Nicht einmal in weiter Ferne.
Schroffe graue Gebirgsfelswände ragten hinter einem alten Forsthaus auf. Es schien gut in Schuss zu sein. Frisch gestrichene grüne Fensterläden, bunte Vorhänge an den Fenstern, Blumen in Blumenkästen auf den Balkonen im ersten Stock und unter dem Dachgiebel.
Nur ein paar Schritte entfernt vom Haus lag ein großer Teich, auf dem ein paar Enten schwammen. Auf der anderen Seite stand eine lang gestreckte Scheune aus hellem Holz. Sie musste erst vor Kurzem errichtet worden sein.
Das Anwesen war umgeben von hohen Tannen und Fichten und einem kleinen Birkenhain. So war es von außen kaum einsehbar.
Frau Keplinger holte eine orangefarbene Latzhose, ein beiges T-Shirt und ausgetretene Sportschuhe aus dem Haus.
»Das trägt Freni immer, wenn sie bei den Affen ist.«
Penny nahm die Sachen entgegen und hielt sich die Hose an. Es war ungefähr ihre Größe.
»Du kannst dich im Haus umziehen.« Frau Keplinger deutete auf die offene Eingangstür. Penny zögerte einen Moment, nickte dann und ging.
Während sie in die Kleidungsstücke schlüpfte, hörte sie draußen ihren Vater reden.
»Wieso tun Sie das alles?«, wollte er von Frau Keplinger wissen.
Sie zögerte.
»Wir müssen das wissen, Frau Keplinger!«, sagte Margit Moosburger eindringlich. »Sie wissen selbst, dass nicht alles legal ist, was hier geschieht. Mein Mann, ich und Penny werden alles tun, um den Tieren zu helfen. Aber wir können weder unsere Tochter in Gefahr bringen noch
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