Sieben Pfoten für Penny - Ich glaub, mich laust der Affe! (German Edition)
Sprüngen schnellte er davon, verfolgt von einer kläffenden Milli und einem brummigen Robin.
Frau Moosburger trat aus dem Haus, begleitet von einer Frau, die sofort die Hände zusammenschlug, als sie Penny sah.
»Ach, was bist du doch für eine hübsche junge Dame geworden«, rief sie. Für Pennys Geschmack etwas zu übertrieben. »Darf ich überhaupt noch Du zu dir sagen, oder soll ich dich siezen?«
Es war eine Frage, auf die sie natürlich ein »Du ist schon in Ordnung« erwartete. Penny tat ihr den Gefallen und reichte ihr die Hand.
Hatte sie früher nicht »Tante Helga« zu ihr gesagt?
»Erinnerst du dich an deine Tante Helga?«, kam es in diesem Moment schon. Egal, was Tante Helga sagte, alles war mit einem übertriebenen Aufschrei verbunden.
»Ja, natürlich.« Penny war die Sache peinlich.
»Unser Christoph wird sich freuen, seine alte Kinderliebe wiederzusehen.« Tante Helga drohte mit erhobenem Zeigefinger. »Aber nenn ihn bloß nicht mehr KriKri, da wird er sauer. Er ist ja berühmt geworden als Chris Roth.« Sie lächelte stolz.
Margit Moosburger machte den Eindruck, als würde sie sich nicht ganz wohl fühlen neben der alten Freundin.
»Helga, das ist übrigens Elvis, unser Tierpfleger«, stellte sie den Jungen neben Penny vor.
Elvis hielt die Luft an und legte dann langsam den Arm um Pennys Schulter. Penny wusste, wieso er das tat … Elvis wollte klarstellen, dass er Pennys Freund war und niemand anderer.
Tante Helga spitzte die Lippen und lächelte gütig. »Oh, haben wir da ein kleines, süßes Geheimnis?«
Sofort riss Elvis den Arm zurück, reckte die Brust heraus und ging auf Margit Moosburgers alte Freundin zu. Er streckte ihr die Hand hin und grüßte mit betont tiefer Stimme.
»Ich muss mich jetzt in der Krankenstation um das Stinktier kümmern und um die Klapperschlange«, erklärte er ganz nebenbei.
»Um wen?« Tante Helga sah zu Margit Moosburger. »Ihr habt ein Stinktier hier? Wenn das stinkt, was tut ihr dann?« Sie schien ernsthaft besorgt.
Im Hintergrund tat Penny so, als müsse sie sich über das Gesicht wischen, um ihr Grinsen zu verbergen.
»Keine Sorge, das Stinktier hat Stinkdrüsenverstopfung. Da kann nichts geschehen«, beruhigte Elvis sie. Dann verschwand er.
Nun trat auch Penny auf Tante Helga zu und begrüßte sie. Tante Helga konnte es sich nicht verkneifen, Penny an sich zu drücken und dreimal auf die Wange zu küssen.
»Eine richtige junge Dame ist deine Penny geworden, Margit. Da muss man dir wirklich gratulieren.«
Penny entzog sich der Umarmung und sagte: »Ich bin außerdem stubenrein und gebe Pfote.«
Tante Helga machte große Augen. Die Ironie schien sie nicht verstanden zu haben. Pennys Mutter aber schon. Sie warf Penny einen warnenden Blick zu.
In der Küche traf Penny auf Tante Helgas Mann. Oder besser gesagt, neuen Mann. Von KriKris Vaters hatte sie sich scheiden lassen. Ihr zweiter Mann machte einen gemütlichen Eindruck, hatte einen Bauch und ein rotes Gesicht.
»Ich bin der Rudolf«, stellte er sich vor. »Rudolf Roth. Vermögensberater.« Er nannte auch noch die Stadt in der Schweiz, in der er und seine Familie wohnten.
Ivan warf Penny über Rudolfs Schulter einen Blick zu und verdrehte die Augen. Der Besucher schien ihm auf die Nerven zu gehen.
»Eine Brotzeit wäre jetzt genau das Richtige«, erklärte Rudolf. »Eine herzhafte Brotzeit. Die habt ihr doch hier, nicht? Mit Speck und Wurst und einem doppelten Schnaps.«
»Ivan, der für uns kocht, ist Experte für Sushi und Salate«, sagte Penny mit einem strahlenden Lächeln. »Sie mögen doch auch Sushi?«
Rudolf machte ein Gesicht, als hätte Penny ihm gehackte Seeigel angeboten. »Ist das dieses japanische Zeug mit dem rohen Fisch?«
»Richtig. Wenn es Ihnen nicht schmeckt, kann ich Ihnen Ivans Spezialität empfehlen: Blattsalat mit einem halben Ei.«
Rudolf Roth fasste mit beiden Händen auf seinen Bauch, als könnte der ihm bei dieser schaurigen Diät abfallen.
Margit Moosburger und Tante Helga betraten hinter Penny die Küche.
»Wo ist denn unser lieber Chris?«, fragte Tante Helga mit ihrer lauten Stimme. »Macht er sich noch schön für Penny?«
War das peinlich. Am liebsten wäre Penny nach oben in ihr Zimmer verschwunden. Wenn die Eltern schon so nervig waren, wie war dann Chris geworden? Penny stellte ihn sich als pickeliges Ungeheuer mit dicker Brille und Pullunder vor.
»Chriiiiis!«, rief Tante Helga nach oben.
Da Chris sich nicht blicken ließ, redete Tante Helga
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