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Sieben Pfoten für Penny - Ich glaub, mich laust der Affe! (German Edition)

Sieben Pfoten für Penny - Ich glaub, mich laust der Affe! (German Edition)

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Ich glaub, mich laust der Affe! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas C. Brezina
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her.
    Der Hase schlug einen Haken und sprang in großen Sätzen auf die Bergkante zu. Wie besessen preschte Olaf hinterher.
    Penny hatte es grade noch rechtzeitig geschafft, Milli und Robin am Halsband festzuhalten.
    »Steh, bleib stehen, Olaf!«, brüllte Chris. Seine Stimme überschlug sich. Er brüllte Olafs Namen immer wieder, ohne dass der Hund darauf reagierte.
    »Halt, Olaf, halt!« Chris war wieder auf den Beinen und lief Olaf hinterher.
    Penny traute ihren Augen nicht. Chris hinkte nicht. Er zog das Bein nicht hinterher. Er rannte, als wäre er völlig gesund.
    Der Hase änderte erneut seine Richtung und kam jetzt auf Olaf und Chris zu. Olaf hatte gar keine Chance, ihn zu erwischen, ließ es aber nicht unversucht. Als er zwei Meter von Chris entfernt vorbeiflog, warf sich Chris auf die Leine und bekam sie zu fassen. Er hielt sie mit beiden Händen umklammert. Olaf wurde zurückgerissen, landete auf dem Rücken und zappelte mit den Pfoten in der Luft.
    Chris zog den Hund an der Leine zu sich heran, bis er bei ihm war. Er schlang die Arme um ihn und presste ihn an sich.
    »Nie wieder tust du das, Idiot!«, sagte er, weniger streng, eher flehend. Er hatte schreckliche Angst um Olaf gehabt.
    Penny kam mit ihren Hunden an der Leine zu ihm. Sie ließ sich neben ihm ins Gras nieder.
    »Chris«, begann sie vorsichtig.
    Sein Gesicht war erhitzt, und auf seiner Stirn standen kleine Schweißperlen.
    »Dein Bein ist gesund. Du kannst sogar rennen.«
    Gequält schloss Chris die Augen. »Sag das nicht. Ich will das nicht hören. Wenn du es ihnen sagst, dreh ich deinem kleinen Hund den Hals um.«
    Wieso war er auf einmal so böse?
    »Aber … Aber ist das nicht großartig?«
    »Nein!«, schrie Chris sie an. »Nein. Ist es nicht. Ich will nie wieder klettern. Nie mehr wieder, hörst du?«
    »Es hat dir doch so viel Spaß gemacht. Du warst so erfolgreich«, stammelte Penny.
    Chris atmete schwer. »Rudolf hat mich zu alldem gedrängt. Und wenn ich nicht der Beste war, ist gleich die Welt eingestürzt. Ich durfte nie auf Partys gehen. Immer musste ich trainieren. Er will mich auf den verdammten Himalaya hetzen, aber ich will dort nicht rauf.«
    »Heißt das, du wolltest nie klettern?« Penny verstand das nicht ganz. »Wie bist du dann so erfolgreich geworden?«
    Chris tätschelte den hechelnden Olaf, der seinen Bauch zum Streicheln hinstreckte.
    »Klettern ist toll. Ich bin immer gerne geklettert. Aber diese ewigen Wettbewerbe sind mir auf den Geist gegangen. Rudolf hat immer nur Druck gemacht. Wahrscheinlich bin ich deshalb abgestürzt.«
    Penny hatte einen Verdacht und sprach ihn auch aus. »Hast du die Schmerzen … Ich meine … spielst du das nur vor?«
    Es dauerte eine Weile, bis Chris etwas sagte. »Nicht ganz. Es tut wirklich weh. Aber nicht so schlimm. Ich will nur einfach nicht mehr klettern.«
    »Echt nicht mehr?«
    »Nicht mehr mit so viel Druck. Aber das kapiert Rudolf nicht. Der will mich überall siegen sehen, wo er nicht gesiegt hat.«
    Eine Windbö strich über die Wiese und bog das halbhohe Gras.
    Chris wandte sich an Penny. »Sag ihnen nichts. Hörst du? Sonst lassen sie mich nicht mehr in Frieden. Es ist schlimm genug so. Aber das halte ich irgendwie aus. Und wenn ich achtzehn bin, haue ich ab. Dann können sie mich mal gernehaben.«
    »Das bleibt unser Geheimnis«, versicherte Penny ihm.

Wer soll das bezahlen?
    Elvis und Penny hatten beschlossen, den ganzen Samstag bei den Orang-Utans zu verbringen. Als sie kurz nach elf Uhr vor der Scheune eintrafen, luden sie einen großen Picknickkorb aus dem Jeep, den ihnen Ivan bis zum Rand gefüllt hatte. Penny trug ihre Malsachen und die Farben für die Orang-Utans in einer Umhängetasche zur Scheune. Sie hatte herausgefunden, dass Lulu am liebsten Fingerfarben verwendete. Da diese Farben auch für kleine Kinder unbedenklich waren und sogar abgeleckt werden konnten, würden sie ihr bestimmt nicht schaden. Shana dagegen malte nur mit Pinseln oder Kreide. Vor dem Gehege von Lola und Mareike schüttelte Penny ratlos den Kopf. Die kleine Mareike schien von Tag zu Tag noch kleiner und zarter zu werden. Nach wie vor hockte sie in einer entfernten Ecke und musterte Penny ängstlich.
    »Was soll ich nur machen, damit sie sieht, dass ich ihr nichts tun will?«, fragte Penny Elvis.
    Elvis wiegte den Kopf. »Schwieriger Fall. Vielleicht ist sie geschlagen worden und fürchtet neue Schläge. Es kann sehr lange dauern, bis sie Vertrauen fasst.« Er wollte auf jeden Fall Dr.

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