Sieben Pfoten für Penny - Ich glaub, mich laust der Affe! (German Edition)
Paps«, sagte Penny. »Freni hat sie gerettet und will sie bestimmt nicht mehr hergeben. Selbst wenn die Affen diesem Mann weggenommen werden, was geschieht mit ihnen? Kommen sie in einen Zoo? Werden sie sich dort wohlfühlen? Hätten sie es dort besser als bei Freni?«
Das nahm Dr. Moosburger nicht an. Frenis Gehege entsprachen in allem einer artgerechten und besonders tierfreundlichen Haltung.
»Aber wo soll ich 25 000 Euro herbekommen?« Frau Keplinger hob die Hände und ließ sie wieder sinken.
Für Penny war es Zeit, zum täglichen Besuch bei Lola, Mareike, Shana und Lulu aufzubrechen.
»Bitte achtet darauf, dass euch niemand folgt«, schärfte Frau Keplinger ihr erneut ein.
Penny versprach es und verließ das Wohnzimmer. Sie hörte gerade noch, wie jemand die Treppe hinunterlief. Es hörte sich nach Romeo an. Sie fand ihn in der Küche, wo er auf der Eckbank saß und ihr unschuldig entgegenlächelte.
»Hast du gelauscht?«
Romeo riss die Augen weit auf. »Ich? Gelauscht? So etwas mache ich nicht.«
»Ich habe dich weglaufen gehört.«
»Ich war die ganze Zeit hier. Immer verdächtigst du mich. Immer soll ich es gewesen sein. Das ist so gemein.«
Penny sah Romeo lange an, doch der hielt ihrem Blick stand.
»Ich muss los. Bis später.«
Romeo rief ihr laut hinterher: »Vergiss nicht, dass Chris heute noch kommt. Der will bestimmt mit dir schmusen. Aber sag es Elvis nicht, wenn du ihn wieder küsst.«
Betont langsam kam Penny rückwärts in die Küche. Sie lächelte Romeo ruhig an, ging zum Kühlschrank und tat, als würde sie sich noch eine Karotte aus der Gemüselade nehmen. In Wirklichkeit aber holte sie einen Beutel mit frischen Eiswürfeln aus dem Eisfach und riss ihn auf. Sie verbarg ihn und ging auf Romeo zu, als wollte sie sich nur von ihm verabschieden. Blitzschnell packte sie ihn am Kragen seines T-Shirts und schüttete die Eiswürfel hinein.
Der kleine Bruder quiekte auf und sprang herum. Da er das T-Shirt in die Hose gestopft hatte, klimperten die Eiswürfel an seinem Rücken und Bauch.
Vor der Tür hupte Elvis, damit Penny endlich kam. Als Romeo ihr schimpfend ins Freie folgte, sah er nur noch den Auspuff des Jeeps.
»Rache«, schrie er. »Na warte!«
Es ist ganz anders
Die Pfingstferien vergingen nach Pennys Gefühl viel zu schnell. Es war bereits Donnerstag und so richtig Ferien hatte sie noch nicht gehabt.
Jeden Tag versorgte sie die Orang-Utans. Meistens blieb sie zwei bis drei Stunden bei ihnen. Auch Olaf hielt sie ganz schön auf Trab. Er wollte viel mehr spazieren gehen als Milli und Robin. Seine Begeisterung zu laufen, steigerte sich von Tag zu Tag.
Chris kam täglich bei den Moosburgers vorbei. Sein Stiefvater setzte ihn immer am Nachmittag ab und Chris blieb bis nach dem Abendessen. Er begleitete Penny auf den Spaziergängen mit den Hunden und führte Olaf an der Leine. Olaf mochte ihn, blieb ohne laute Befehle an seiner Seite und versuchte nur ab und zu, ihm verspielt die Leine zu entreißen.
Am Donnerstag war es sehr still im Haus der Moosburgers. Ivan hatte seinen freien Tag, Dr. Moosburger und Elvis waren zu einer Fohlengeburt gerufen worden, und Margit Moosburger hatte an der Universität zu tun. Romeo spielte oben in seinem Zimmer mit der Autorennbahn, die er zum Geburtstag bekommen hatte.
»Bis später, Romeo«, rief Penny, als Chris und sie zu einem Waldspaziergang mit den Hunden aufbrachen.
»Verirr dich«, brummte Romeo missmutig und ließ ein Auto mit so hoher Geschwindigkeit in die Kurve rasen, dass es aus der Führung sprang, sich in der Luft mehrere Male überschlug und auf den Boden knallte.
Romeo schlich ins Wohnzimmer und drehte den Fernseher an. Er schaltete die Show ein, in der Gerichtsfälle nachgespielt wurden. Seine Mutter hatte ihm verboten, diese Sendung zu sehen, aber sie war ja nicht da.
Unten an der Haustür klingelte es.
Romeo riss sich nur ungern vom Bildschirm los. Er trampelte die Treppe hinunter und öffnete die Tür einen Spalt. Sein Vater hatte ihm eingeschärft, immer an die Tür zu gehen. Es konnte ein Notfall für die Tierarztpraxis sein, und dann musste Dr. Moosburger sofort verständigt werden.
Ein paar Schritte von der Tür entfernt warteten zwei Männer. In ihren hellen Jacketts und den dunklen Leinenhosen wirkten sie sehr seriös. Beide nahmen fast gleichzeitig die Sonnenbrillen ab, als Romeo öffnete.
»Der Doktor ist nicht da. Soll ich was ausrichten?«, leierte Romeo schnell, wild darauf, zurück zu seiner Gerichtsshow
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