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Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Titel: Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Unordnung.
    Lukas hatte eine Nachricht hinterlassen, er würde um halb acht vor ihrem Haus auf sie warten. Sie sah auf ihre Uhr, es blieben ihr genau siebenundvierzig Minuten, um Mathilde und Reine zu begrüßen und sich umzuziehen. Einmal ist keinmal … Und so beugte sie sich zum Handschuhfach, nahm das kleine Blaulicht heraus und fixierte es auf dem Dach. Sie schaltete die Sirene ein, gab Gas und raste sie die 3 rd Street hinauf.
    *
    Lukas wollte gerade sein Büro verlassen. Er nahm den Gabardinemantel vom Bügel, zog ihn an und schaltete das Licht aus. Die Stadt tauchte hinter der großen Glasscheibe auf. Als er gerade die Tür schließen wollte, klingelte das Telefon. Er ging zurück und nahm den Hörer ab. Ed teilte ihm mit, das Treffen, um das er gebeten habe, finde um Punkt 19.30 Uhr statt. Im Halbdunkel kritzelte Lukas die Adresse auf einen Zettel.
    »Ich rufe Sie an, sobald ich eine Verständigungsgrundlage mit unserem Gesprächspartner gefunden habe.«
    Ohne weitere Höflichkeitsfloskeln legte Lukas auf und trat ans Fenster. Er betrachtete die Straßen unter sich. Aus dieser Höhe wirkten die weißen und roten Lichtbänder der Autoscheinwerfer wie ein riesiges Spinnennetz, das in der Nacht funkelte. Lukas drückte die Stirn an die Scheibe. Vor seinem Mund beschlug das Glas kreisförmig, und ein kleiner blauer Punkt blinkte in der Mitte. In der Ferne fuhr ein Blaulicht zu den Pacific Heights hinauf. Lukas seufzte, schob die Hände in die Manteltaschen und verließ das Zimmer.
    *
    Zofia schaltete das Blaulicht aus und verstaute es wieder im Handschuhfach. Vor der Haustür war ein freier Platz, und sie parkte sofort ein. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend lief sie die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf.
    »Wie viele haben dich verfolgt?«, fragte Mathilde.
    »Wie bitte?«
    »Na, du bist ja völlig außer Atem; wenn du dein Gesicht sehen würdest!«
    »Ich muss mich fertig machen, ich bin spät dran! Wie war dein Tag?«
    »Gegen Mittag habe ich einen kleinen Sprint mit Carl Lewis gemacht und habe gewonnen!«
    »Hast du dich sehr gelangweilt?«
    »In deiner Straße sind vierundsechzig Autos vorbeigefahren, neunzehn davon waren grün!«
    Zofia kam zu ihr und setzte sich aufs Fußende des Bettes.
    »Morgen versuche ich, früher nach Hause zu kommen.«
    Mathilde warf einen Blick auf die Uhr, die auf dem Beistelltisch stand, und nickte.
    »Ich will mich ja nicht in Dinge einmischen, die mich nichts angehen …«
    »Heute Abend gehe ich aus, aber ich komme nicht spät zurück. Wenn du noch nicht schläfst, können wir etwas reden«, sagte Zofia und erhob sich.
    »Du oder ich?«, murmelte Mathilde und sah ihr nach, als sie in ihrem Schlafzimmer verschwand.
    Zehn Minuten später kam sie ins Wohnzimmer zurück. Sie hatte ein Handtuch um das nasse Haar gewickelt, ein anderes um die noch feuchte Taille. In der Hand hielt sie einen kleinen Stoffbeutel, stellte ihn auf dem Kaminsims ab und betrachtete ihr Gesicht im Spiegel.
    »Isst du mit dem kleinen Lu zu Abend?«
    »Hat er angerufen?!«
    »Nein, absolut nicht.«
    »Woher weißt du es dann?«
    »Einfach so.«
    Zofia wandte sich um, stützte die Hände in die Hüften und baute sich sehr entschlossen vor Mathilde auf.
    »Du hast einfach so erraten, dass ich mit Lukas essen gehe?«
    »Wenn ich mich nicht irre, nennt man das, was du in deiner rechten Hand hältst, Wimperntusche, das in der linken einen Rougepinsel.«
    »Ich sehe da keinen Zusammenhang.«
    »Soll ich dir einen Tipp geben?«, fragte Mathilde ironisch.
    »Das wäre ganz entzückend!«, gab Zofia leicht verärgert zurück.
    »Seit zwei Jahren bist du meine beste Freundin …«
    Zofia neigte den Kopf auf die Seite. Über Mathildes Gesicht glitt ein breites Lächeln.
    »… und zum ersten Mal sehe ich, dass du dich schminkst.«
    Ohne zu antworten, wandte sich Zofia wieder dem Spiegel zu. Mathilde griff lässig zur Fernsehbeilage und begann, sie zum sechsten Mal an diesem Tag zu studieren.
    »Wir haben doch gar keinen Fernseher!«, sagte Zofia und verteilte vorsichtig mit dem Finger etwas Gloss auf ihren Lippen.
    »Gott sei Dank, ich hasse fernsehen«, antwortete Mathilde schlagfertig und blätterte weiter.
    Das Handy klingelte in Zofias Tasche, die sie auf dem Bett hatte liegen lassen.
    »Soll ich drangehen?«, fragte Mathilde mit Unschuldsmiene.
    Zofia eilte zu ihrer Tasche und griff hinein. Sie nahm das Handy und ging ans andere Ende des Zimmers.
    »Nein, das soll ich nicht!«, brummte Mathilde und nahm das

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