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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Kerl überprüft, dessen Namen du mir gegeben hast, Calla Etzebeth. Unter diesem Namen sind drei Personen registriert.«
    »Ach so … Also, der den ich suche, ist um die zwanzig«, sagte Griessel.
    »Dann muss es Carel Ignatius Etzebeth sein. Der ist sauber. Keine Vorstrafen.«
    »Vielen Dank«, sagte Griessel und versuchte seine Erleichterung zu verbergen.
    »Sein Handy ist bei RICA registriert. Willst du Anruflisten?«
    Nur auf diese Weise konnte er herausfinden, wie ernst Carlas Beziehung zu dem Neandertaler war. Andererseits missbrauchte er damit Mittel und Arbeitsstunden der Valke. Deswegen winkte er ab. »Muss nicht sein, ihr seid viel zu beschäftigt, und bestimmt kommt nichts dabei raus.«
    »Ist doch gar kein Problem, Bennie. Ich sitze hier sowieso nur und rum und warte, bis die ermittelten Daten an mich weitergeleitet werden.«Bei seinem BMW in der Tiefgarage angekommen, sah er auf die Uhr. Halb zwölf. Er rief bei Alexa an, um Bescheid zu sagen, dass er unterwegs war.
    »Hallo, Bennie«, meldete sich Ella im Flüsterton.
    »Alles okay?«
    »Ja, Alexa geht es gut. Sie ist inzwischen eingeschlafen. Mach dir aber keine Vorwürfe, sie war ganz schön müde, nachdem wir den ganzen Tag ausgiebig shoppen waren und so weiter. Ich finde, wir sollten sie schlafen lassen.«
    »Es tut mir leid, es war …«
    »Schon in Ordnung. Wir haben in den Nachrichten gesehen, was ihr um die Ohren habt. Ganz im Vertrauen: Sie hat sich ein sexy Kleid gekauft und heute Abend darauf bestanden, ein tolles Essen vorzubereiten, mit Kerzen und allem Drum und Dran. Dabei kann sie doch überhaupt nicht kochen – die Ente ist so zäh, man beißt sich glatt die Zähne daran aus. Aber sie wollte es unbedingt für dich tun, als Dankeschön. Ich glaube, sie hat auch gehofft, dass ihr heute Abend … du weißt schon.« Sie klang verschwörerisch.
    »Nein, keine Ahnung. Was denn?«
    »Streng doch mal deine Fantasie an, Bennie! Ich übernachte jedenfalls heute bei ihr. Wir sprechen uns morgen. Halt die Ohren steif, Bennie!«
    »Es tut …«, begann er wieder, doch sie hatte schon aufgelegt.
    Dort stand er nun und flüsterte zutiefst frustriert: »Fauxpas.«
    Er lag auf dem Rücken in der Dunkelheit. Das Bettzeug hatte er beiseitegeworfen, es war einfach zu heiß. Er wusste von vornherein, dass er nicht einschlafen konnte, obwohl er zurück in seiner vertrauten Umgebung war, umgeben von beruhigenden, bekannten Geräuschen – dem Brummen des alten Kühlschranks unten in der Küche, dem Fernseher der Nachbarin, dem Rauschen des Verkehrs in der Annandalestraat. Am Ende dieses Tages übermannte ihn die Wut auf den Heckenschützen, stetig ansteigend wie die Flut.
    So richtig zu hassen begonnen hatte er den Scheißkerl im Grunde erst, als er zusammen mit seinen Kollegen vor dem Monitor gestanden und die letzte E-Mail gelesen hatte. DiesenArsch, der ihn angerufen, der am anderen Ende der Leitung gesessen und ihn zum Narren gehalten hatte, während er zappelte, spekulierte, wühlte und von einer falschen Hoffnung zur nächsten hetzte. Doch es ging nicht nur ihm so. Mbali Kaleni hatte heute Abend orientierungslos gewirkt, todmüde und verzweifelt, weil keine ihrer Bemühungen fruchtete. Und auch in Musad Manies Stimme bei seinem Gespräch mit dem General in Pretoria hatte zum ersten Mal Mutlosigkeit mitgeschwungen, als wüsste er, dass sie versagt hatten. Obwohl sie doch gerade erst am Anfang standen!
    Und da wagte es diese Kakerlake, eine derart nichtssagende, selbstherrliche Mail zu schicken, in der er seine Taten auch noch rechtfertigte und der SAPD »Aufschub gewährte« – wie ein verdammter Lehnsherr!
    Was für eine Art Mensch war zu so etwas imstande?
    Was für eine Art Mensch rief wegen eines angeblichen Raubüberfalls die Polizei und erschoss dann einen der Beamten? Feiger ging es gar nicht.
    Wenn der Attentäter wirklich glaubte, die SAPD schütze jemanden, warum erwähnte er das nicht den Medien gegenüber? Warum leitete er seine Informationen, Verdächtigungen und Beschuldigungen nicht an die Presse weiter? Er musste doch wissen, dass sich die Journalisten darauf stürzen würden wie die Aasgeier, besonders, wo es wieder einmal die SAPD betraf.
    Jissis!
    Doch das war nicht der einzige Grund für seine Schlaflosigkeit. Es lag am Sloet-Fall insgesamt, der Frustration, dem Druck, dem Scheitern jeglicher Versuche, dem Sich-im-Kreis-Drehen, der Machtlosigkeit. Er hasste diese Fälle, in denen es keinerlei Hinweise gab – man tappte vollkommen

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