Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
Vom Netzwerk:
erleben.
    Doch er hatte keine andere Wahl, als sich damit abzufinden. Denn er war, was er war: ein Polizist. Etwas anderes hatte er nicht gelernt. Und er wollte auch nichts anderes sein. Aberwenn er in die Zukunft blickte und nichts als Ärger auf sich zukommen sah, dann fragte er sich durchaus, ob sich die Mühe lohnte.
    Er hatte gehofft, heute Abend mit Alexa darüber reden zu können. Vielleicht hätte ihm das geholfen, einen klaren Kopf zu behalten.
    Alexa, die ein sexy Kleid gekauft, Abendessen zubereitet und Kerzen angezündet hatte.
    Und irgendwann eingeschlafen war.
    Der Attentäter hatte ihm den ganzen Abend verdorben.
    Ich glaube, sie hat auch gehofft, ihr würdet heute Abend … du weißt schon.
    Wenn Ella meinte, was er glaubte, dass sie meinte …
    Jissis! Es war schon fast ein Jahr her, dass er zum letzten Mal mit einer Frau geschlafen hatte, und vor zwei Wochen war er nachts aufgewacht, weil er von Alexa und sich geträumt hatte. Sie hatten nackt im Bett gelegen und sich geliebt. Er hatte sie am ganzen Körper gestreichelt, und alles hatte sich genau richtig angefühlt.
    Heute Abend hätte dieser Traum Wirklichkeit werden können. Wenn nicht dieser Attentäter …
    Arschloch!

Tag 5
Mittwoch

41
    Die erste Wendung trat um halb sechs am nächsten Morgen ein. Griessels Telefon klingelte.
    Aus dem Tiefschlaf gerissen, tastete er nach dem Handy auf seinem Nachtschränkchen, warf es versehentlich zu Boden, fand es wieder und meldete sich, auf allen vieren auf dem Bettvorleger kniend, mit: »Hallo?« Sein Mund war trocken, seine Stimme kratzig.
    »Tut mir leid, dich wachklingeln zu müssen, Bennie«, sagte van Wyk aus dem Kriminal-Informationszentrum.
    Griessel richtete sich auf und sank zurück auf die Bettkante. »Was gibt’s Neues?«
    »Der Typ auf dem Foto. Er ist Russe. Und er hat Sloet gekannt.«
    »Ein Russe.« Henry van Eeden hatte recht gehabt. »Wer ist er?«
    »Er heißt Makar Kotko. Abgekürzt MK.«
    »Makar Kotko«, wiederholte Griessel den seltsamen Namen. »Wie passt der ins Bild?«
    »Heikle Sache, Bennie. Nicht am Telefon. Der Brigadier und Nyathi sind schon unterwegs.«
    »Heikel« ging ihm auf den Zeiger. Er unterdrückte einen Seufzer und sagte: »Bin gleich da.«
    » Uyesu« , stieß Nyathi hervor.
    Ungläubig starrten sie das Foto an, das auf normalem DIN-A-4-Papier ausgedruckt war. Die Auflösung war nicht besonders gut. Makar Kotko, in derselben Ansicht wie auf dem Bild des Attentäters, diesmal jedoch umgeben von drei anderen Männern. Kotko stand im Mittelpunkt und schüttelte dem Mann neben ihm die Hand. Zwei weitere schauten von rechts und links zu.
    Manie strich sich über die Stirn.
    »Deswegen haben wir Sie so früh gestört«, erklärte van Wyk.
    »Das war gut so«, sagte Manie. Er sah alt aus heute Morgen; sein Gesicht war von tiefen Falten durchzogen.
    »Ist das nicht der Typ von der ANC-Jugend?«, fragte Griessel und zeigte auf den Mann, dessen Hand Kotko schüttelte.
    »Stimmt«, bestätigte van Wyk.
    »Edwin Baloyi«, sagte Manie abfällig.
    »Generalsekretär der ANC-Jugend«, fügte Nyathi erstaunt hinzu. »Die Revolverschnauze.«
    »Aber wer ist Kotko?«, fragte Manie, hob dann aber die Hand. »Nein, erzählen Sie mir erst, wie Sie an dieses Foto gekommen sind.«
    Griessel wusste, warum. Er wollte den Vorgesetzten erklären können, wann der Zirkus begonnen hatte.
    »Gestern Nacht haben wir Sloets Handy-Anruflisten durch das System gejagt«, begann van Wyk. »Von Dezember angefangen und dann zeitlich zurück, weil wir die Monate vor ihrem Tod für wichtiger hielten. Das waren sie schließlich auch. Im Dezember sind wir auf sechzehn Nummern gestoßen, die nicht in ihr normales Raster der Freunde, Verwandten, Kollegen oder Geschäftsfreunde passten. Wir haben sie einzeln geprüft und mit ihren Bankkonten und Kreditkartenauszügen abgeglichen. Fünfzehn ließen sich auf diese Weise zuordnen: Immobilienmakler, Notar, Bankberaterin, Umzugsfirma, Stadtverwaltung und so weiter. Doch eine Handynummer passte nirgends. Der Anrufer mit dieser Nummer hatte sie mehrmals kontaktiert: Am Samstag, den achtzehnten, Montag, den zwanzigsten, und Mittwoch, den zweiundzwanzigsten Dezember. Bennie hatte uns beauftragt, die Anrufe am zweiundzwanzigsten Dezember besonders sorgfältig zu überprüfen, weil an diesem Tag möglicherweise ein Russe angerufen habe. Der Typ hat sich am zweiundzwanzigsten drei Mal bei ihr gemeldet. Zuerst um siebzehn Uhr fünfundvierzig; das Gespräch hat

Weitere Kostenlose Bücher