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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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im Einsatz. – Nein, wir haben keine Entschuldigung dafür. – Ich versichere Ihnen, dass wir unser Bestes tun …« Manie bewahrte bis zum Ende des Gesprächs stoische Geduld. Anschließend unterbrach er die Verbindung und stellte das Telefon auf die Station.
    »Es tut mir leid, Brigadier«, sagte Griessel.
    »Ihnen braucht nichts leid zu tun, Bennie.« Müde fuhr sich Manie über die Stirn, für Griessel das erste sichtbare Zeichen, dass der Druck ihm allmählich zu schaffen machte.
    »Die Verdächtigen mit den Vorstrafen, Brigadier … Die Vernehmungen haben nichts ergeben. Sie sind alle sauber.«
    »Sie haben damit gerechnet, oder, Bennie?«
    »Ja, Brigadier. Nicht einem von ihnen hätte Hanneke Sloet die Tür geöffnet.«
    »Und sie hatte sich garantiert eingeschlossen in diesem halbleeren Gebäude.«
    »Ja, Brigadier.«
    Manie stand auf, griff nach seiner Jacke und sagte: »Mit anderen Worten: Der Kriminal-Informationsdienst ist unsere einzige Hoffnung.«
    »Ja, Brigadier.«
    Wieder fuhr sich Manie von vorne nach hinten über die Stirn. »Was ich Ihnen noch sagen wollte, Bennie: Ich finde, Sie haben hervorragende Arbeit geleistet. Da kann der General behaupten, was er will.«
    »Nicht gut genug, Brigadier.«
    Manie berührte ihn am Arm. »Kommen Sie, gehen wir nach Hause. Morgen ist auch noch ein Tag.«
    Griessel holte die Akte und seine Jacke aus seinem Büro und ging den verlassenen Flur entlang zum Aufzug. Plötzlich näherten sich von der Treppe her hastige Schritte.
    »Kaptein!«
    Er drehte sich um. Fick eilte auf ihn zu. »Eine neue E-Mail, Bennie! Vom Attentäter!«
    »Hast du sie gelesen?«
    »Das ist es ja – er hat nichts geschrieben, nur ein Foto geschickt.«
    »Wovon?«
    »Von einem Mann?«
    »Von wem?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung.«
    Es war ein Schwarzweißfoto, die Porträtaufnahme eines weißen Mannes in perfekt geschnittenem schwarzen Jackett, weißem Hemd und Krawatte. Sein Gesicht war leicht nach links gedreht, seine Augen von der Kamera abgewandt. Er grinste und entblößte dabei kleine scharfe Zähne, wie ein Hai. Um Mund und Augen zeichneten sich Falten ab, er musste etwas über fünfzig sein. Die Haare waren glatt zurückgekämmt, vielleicht mit Hilfe von Gel oder Haaröl, so dass sich seine Stirn hoch über den dunklen Augenbrauen wölbte. Er war glatt rasiert.
    »Kennst du ihn?«
    »Nein, den habe ich noch nie gesehen«, antwortete Griessel. »Gibt es keinen Kommentar dazu?«
    »Nein, nichts. Er hat das Foto an dich und an General Afrika geschickt. Abgespeichert ist es unter dem Dateinamen ›MK‹.«
    »Was heißt das?«
    »Sieht aus, als hätte er es aus einer Zeitung oder etwas Ähnlichem eingescannt und als JPEG unter ›MK‹ abgelegt.«
    »MK«, wiederholte Griessel.
    »Eine Anspielung an die MK-Guerilla kann es nicht sein. Der Typ ist weiß.«
    »Bei der MK waren auch Weiße beteiligt«, erinnerte ihn Griessel.
    »Wer könnte das sein, Bennie? Und wie sollen wir das herausfinden?«
    Griessel überlegte einen Augenblick lang. Passte das schwarze Jackett zu einem Banker oder einem Geschäftsmann? Vielleicht kannte Boshigo ihn. »Wir sollten das Foto an Bones weiterleiten.«
    »Ich schicke ihm eine MMS«, schlug Fick vor und machte sich gleich an die Arbeit.
    »Ich rufe ihn schon mal an«, sagte Griessel und wählte Bones’ Nummer.
    »Der Mann, der niemals schläft«, bemerkte Bones, als er sich meldete. Im Hintergrund lief ein Fernseher.
    »Tut mir leid, Bones, es ist dringend.«
    »Schon gut, Bennie. Worum geht’s denn?«
    Griessel erzählte ihm von dem Foto.
    »Alles Spielchen«, erwiderte Bones. »Warte, die Nachricht kommt gerade rein.« Kurz darauf sagte er: »Nein, den kenne ich leider nicht.«
    »Danke, Bones. War nur ein Versuch.«
    »Sieht aus wie ein Trickbetrüger aus den fünfziger Jahren«, bemerkte Bones. »Oder wie ein Kredithai …«

40
    Erneut studierte Griessel das Foto. Bones hatte recht. Irgendwie erinnerte die Aufmachung des Mannes an eine vergangene Ära. War es die Frisur?
    Die Nachricht war an ihn und John Afrika gerichtet. Vielleicht wusste der General, um wen es sich handelte. Er rief Afrika an, wurde aber sofort mit der Mailbox verbunden. Er hinterließ keine Nachricht und nahm sich vor, es am nächsten Morgen noch einmal zu versuchen. Anschließend rief er Nyathi und Manie an, um sie auf dem Laufenden zu halten.
    Danach bat er Fanie Fick: »Sagst du mir Bescheid, wenn sich noch irgendetwas tut?«
    »Klar. Ach ja, noch etwas: Ich habe den

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