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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Verbrechens, war eigentlich längst im Pensionsalter, doch die Valke hatten ihn gebeten, zu bleiben, weil er geradezu enzyklopädische Kenntnisse über internationale Banden besaß.
    »Ich habe schon veranlasst, dass man ihm Bescheid sagt. Er und Bones übernehmen die Sache.«
    Die dritte Wendung kam elf Minuten später.
    Kolonel Zola Nyathi holte Griessel mit strenger Miene und einem kurz angebundenen »Bitte kommen Sie mit mir« ab und ging mit ihm zu Brigadier Manies Büro.
    Als sie eintraten, traf sie der Blick von General Afrika. Griessel las darin Widerwillen und Enttäuschung, als sei Afrika seine Anwesenheit unangenehm. Aufgrund von Nyathis und Afrikas Haltung befürchtete er schon, sein Missbrauch der Datenbanken, um den Neandertaler aufzuspüren, sei aufgeflogen. Wie peinlich!
    »Bennie«, begrüßte ihn Afrika nüchtern.
    Nyathi schloss die Tür hinter ihnen, und Brigadier Manie bat sie, Platz zu nehmen.
    Griessel grüßte und sann bereits verzweifelt nach Ausreden. Nyathi und er setzten sich rechts und links von Afrika.
    »General, bitte wiederholen Sie, was Sie Kolonel Nyathi und mir erzählt haben«, sagte Manie.
    Afrika reagierte mit Verzögerung. Die Augen zu Boden gerichtet, sagte er: »Ich kenne Kotko.«
    Damit hatte Griessel nicht gerechnet. Beinahe hätte er: »Wie bitte?« gesagt.
    Afrika hob kurz die Hand. »Ich möchte zu Protokoll geben, dass ich weder etwas von einem Kontakt zwischen Kotko und Sloet wusste noch dass er der Kommunist ist, von dem in den Mails des Attentäters die Rede war. Und ich möchte ausdrücklichvermerkt haben, dass ich aus freien Stücken diese Aussage gemacht habe.«
    »Selbstverständlich, General. Bitte erzählen Sie uns, woher Sie Kotko kennen.«
    Afrika verzog schmerzlich das Gesicht. »Jeder macht mal einen Fehler, Musad«, sagte er. »Davon kann sich keiner freisprechen.«

42
    Afrika zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus der Jackentasche, klappte es auseinander, warf einen Blick darauf, atmete tief durch und sprach förmlich und gemessen, als sage er vor Gericht aus: »Am Morgen des 23. September letzten Jahres, einem Donnerstag, erhielt ich einen Anruf von einem Mitglied des Ministerialausschusses. Die betreffende Person …«
    »Vom Fachausschuss für Innere Sicherheit?«
    »Richtig. Die betreffende Person bat mich, ihr bei dem Ansuchen eines gewissen Meneer Makar Kotko behilflich zu sein …«
    »Wer war diese Person, General?«
    »Das möchte ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, Musad.«
    Manie saß da wie versteinert, vollkommen emotionslos.
    »Die Person bat mich also, ihr bei einem Ansuchen dieses Kotko behilflich zu sein, der mir zu diesem Zeitpunkt unbekannt war. Kurz darauf erhielt ich einen Anruf von Kotko, und er lud mich zum Mittagessen ein. Ich folgte der Einladung. Kotko erzählte mir, wie viele Regierungsmitglieder er schon seit der Zeit des Kampfes gegen die Apartheid kenne. Er sei Geschäftsmann, lebe inzwischen in Johannesburg und investiere in die Wirtschaft. Dann bat er mich, zwei seiner Freunde zu helfen. Diese beiden …«, Afrika zog seine Aufzeichnungen zu Rate, »… Fjodor Wasow und Lew Grigorijew, waren am Abend zuvor, dem 22. September, von Kollegen der Dienststelle Table View verhaftet worden, weil sie in einem Nachtclub randaliert hatten. Sie saßen noch immer fest. Kotko behauptete, das Ganze beruhe auf einem Missverständnis, alle Beteiligten hätten einfach einen über den Durst getrunken. Der Ministerialausschuss und er würden es sehr begrüßen, wenn ich die Sache aufklären könne. Nach dem Essen rief ich in der Dienststelle an, und mir wurde bestätigt, dass es eine Kneipenschlägerei gewesen sei undes schwierig sein würde, den Verhafteten ein Verschulden nachzuweisen. Ich regte daraufhin an, sie auf freien Fuß zu setzen und die Anzeige fallen zu lassen. Das ist dann auch geschehen.«
    »Das war alles, General?«, fragte Nyathi erleichtert.
    Afrika schüttelte langsam den Kopf. »Nein, Zola, das war nicht alles.« Wieder schaute er in seine Notizen. »Am 29. September letzten Jahres habe ich an einem Automaten Geld abgehoben und festgestellt, dass das Guthaben auf meinem Konto höher war als gedacht. Daraufhin habe ich einen Auszug drucken lassen und gesehen, dass am siebenundzwanzigsten ein Betrag über fünfundzwanzigtausend Rand eingezahlt worden war. Ich fragte nach, woher das Geld stammte, und erfuhr, dass es vom Isando Friendship Trust kam. Ich sagte, das sei ein Fehler und sie sollten das Geld

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