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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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zurücküberweisen, aber die Bank behauptete, ich müsste den Trust kontaktieren. Doch ich fand nirgends Kontaktdaten.«
    Afrika faltete das Papier bedächtig zusammen. »Daraufhin rief ich Kotko an, weil ich den Verdacht hatte, das Geld stamme von ihm. Er sagte, es sei nur ein kleines Dankeschön. Für meine Hilfe. Ich entgegnete, das dürfe ich nicht annehmen und er solle bitte veranlassen, dass der Betrag zurückgebucht würde, oder mir die Kontoverbindung des Trusts geben, so dass ich es überweisen könne. Doch er lachte nur und sagte, er wüsste nicht, ob das möglich sei, er müsse sich erkundigen. Danach habe ich nie wieder etwas von ihm gehört.«
    Stille. Draußen vor dem Fenster flatterte eine Taube heran und ließ sich auf der Fensterbank nieder.
    Nyathi seufzte tief. »General, wissen Sie, was ›isando‹ heißt?«
    »Nein, Zola.«
    »Es bedeutet ›Hammer‹ auf Xhosa. Und Zulu.«
    »Ich verstehe.«
    »General, Sie hatten also keine Ahnung, dass Kotko der Kommunist ist, auf den sich der Attentäter bezieht?«
    »Nein. Nicht die geringste.«
    »Ich muss Sie noch etwas fragen. Als Sie uns den Fall Sloet übertrugen, warum haben Sie da explizit darum gebeten, dass Bennie und Mbali die Ermittlungen übernehmen?«
    »Weil ich weiß, wie brillant sie sind.«
    »Aber nicht deshalb, weil Sie uns Bennie im Dezember empfohlen haben und glaubten, er sei Ihnen etwas schuldig?«
    »Ich weiß, dass Sie diese Fragen stellen müssen, Zola, aber glauben Sie mir: So war es nicht.«
    »Sie sind der Einzige, der weiß, was in Amsterdam mit Mbali geschehen ist. Sie haben Sie für das Trainingsprogramm in den Niederlanden empfohlen, als sie noch in Bellville stationiert war, und die Niederländer haben Ihnen Bericht erstattet.«
    Afrika warf die Hände in die Luft. »Ich weiß, welchen Eindruck das erwecken muss. Aber ich schwöre, dieser Eindruck ist falsch!« Zum ersten Mal sah er Griessel an. »Bennie, Sie kennen mich doch … und Musad, wir kennen uns auch schon seit so langer Zeit. Sie wissen, dass ich so etwas niemals tun würde. Sagen Sie es Ihnen.«
    Manie verschränkte seine großen Hände. »General, woher weiß ein afrikaanssprachiger, weißer Rechter von Ihrer Verbindung mit Kotko?«
    »Ich habe keine Verbindung mit diesem Mann!«
    »Woher weiß er es, General?«
    »Ich habe keine Ahnung! Wir waren bei Balducci’s essen, da läuft halb Kapstadt dran vorbei. Und wer weiß, mit wem der Dienststellenleiter von Table View geplaudert hat!«
    Manie nickte nachdenklich. »Hat es irgendeinen Kontakt zwischen Ihnen und Kotko gegeben, nachdem der Attentäter begonnen hatte, uns Mails zu schicken?«
    »Seit letzten September hatte ich keinerlei Kontakt mehr zu ihm.« Er klang bedrückt.
    »Weiß die Person im Ministerialausschuss von den E-Mails des Attentäters?«
    »Nein.«
    »Was passiert, wenn wir Kotko verhaften?«
    Afrika sah die Taube auf der Fensterbank an und schüttelte den Kopf. »Großer Gott, Musad, das gibt Ärger, gewaltigen Ärger. Er hat gute Beziehungen.«
    »Denken Sie mal für einen Augenblick an den Ärger, den wir jetzt haben, General. Wenn wir ihn verhaften, ist es ein Politikum, ein großes Drama. Und ein Medienzirkus noch dazu,weil alle Welt dann das Foto von ihm und Baloyi zu Gesicht bekommt. Aber wenn wir es nicht vor vier Uhr über die Bühne bringen, erschießt dieser bescheuerte Irre heute Abend den nächsten von unseren Leuten.«
    Nachdem der General gegangen war, ließ Manie Mbali kommen und berichtete ihr die Neuigkeiten.
    »Hayi!«, flüsterte sie ungläubig und fassungslos.
    »Ewe«, sagte Nyathi und legte ihr die Hand auf die Schulter.
    »Wie auch immer: Die Zeit läuft«, unterbrach sie Manie. »Bennie, Sie müssen rauf nach Gauteng fliegen, ich bitte Mavis, Ihnen einen Flug zu buchen, gehen Sie auf jeden Fall schon mal packen. Ich rede mit der DPMO in Johannesburg; die Kollegen sollen Kotko aufspüren und festhalten. Vaughn kann die Ermittlungen auf unserer Seite koordinieren, wir brauchen bis zu Kotkos Vernehmung genügend belastendes Material. Die Anrufe im Dezember genügen nicht.«
    »In Ordnung, Brigadier.«
    »Mbali, alles deutet darauf hin, dass der Attentäter von der Sache zwischen John Afrika und Kotko gewusst hat. Das ist unser wichtigstes Indiz, um ihn festzunageln. Sie und Vaughn müssen ab jetzt zusammenarbeiten, denn die beiden Fälle überschneiden sich. Fangen Sie bei der Dienststelle Table View an. Bringen Sie in Erfahrung, wer im September letzten Jahres Dienst

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