Sieben Tage: Thriller (German Edition)
Bescheid, wo ich bin.«
»Wenn Sie auch nur ein Wort über die Ermittlungen verlieren, dann lasse ich Sie einsperren, verdammt!«
»Wollen Sie mitlesen?« Pruis hielt Cupido das Telefon hin.
Bin bei den Valke. Alle Termine für heute absagen.
»In Ordnung.«
Pruis verschickte die SMS.
Cupido fragte: »Warum hat er sie umgebracht?«
»Wieso halten Sie ihn für den Mörder?«
»Aufgrund einer Menge Indizien. Was hatte sie gegen ihn in der Hand?«
»Was soll das heißen?«
»Sie sagten, sie hätten herausgefunden, dass er zum Organisierten Verbrechen gehört. Haben Sie das vielleicht als, sagen wir, Druckmittel gebraucht? Um ein größeres Stück vom Kuchen zu ergattern?«
»Nein. Das ist bei uns nicht üblich.«
»Na klar.«
»Wir tun so etwas nicht.«
»Warum hat er sie dann umgebracht?«
»Weiß ich doch nicht.« Für Cupido klang das nicht überzeugend.
»Eines sage ich Ihnen: Ich werde diese Due Diligence per Gerichtsbeschluss anfordern, und wenn ich darin über irgendetwas stolpere, das Sie mir verschwiegen haben, dann kriegen Sie eine Anzeige wegen Justizbehinderung, das schwöre ich Ihnen. Ich mach Sie fertig!«
Pruis regte sich nicht, nur seine Augen huschten zwischen Tisch und Wand hin und her. Er sagte nichts.
Cupido zückte sein Handy. »Okay, wie Sie wollen.«
Er wählte.
»Warten Sie!«, sagte Pruis.
»Ja?«
»Bei der Due Diligence ist nicht viel herausgekommen.«
»Aber?«
»Wir waren … misstrauisch. Hanneke wurde beauftragt, weitere Nachforschungen anzustellen.«
»Weitere Nachforschungen? Inwiefern?«
»Sie hat eine Privatdetektei eingeschaltet, um Kotko zu überprüfen, im Januar.«
»Welche Detektei?«
»Jack Fischer en Genote.«
»Diese Idioten? Und?«
»Sie haben herausgefunden, dass er beim KGB war.«
»Kotko?«
»Ja.«
»Beim russischen Geheimdienst?«
»Ja. Er war Leiter des Afrika-Büros. In den Achtzigern. Vor dem Mauerfall.«
»Jissis.«
»Daher kannte er so viele Regierungsmitglieder. In den Neunzigern wurde er dann Sicherheitsbeauftragter für Arsenij Jegorow.«
»Sein Vollstrecker.«
»So in etwa.«
»Ist das alles?«
»Nein.«
»Was noch?«
»Er hat Leute gefoltert. Damals. Es hat ihm Spaß gemacht.«
»Gefoltert?«
»Ja. Bei Verhören.«
»Wie?«
»Mit einem Bajonett. In den After.«
In Brigadier Manies Büro erstattete Cupido Bericht.
Zum ersten Mal seit Beginn der Ermittlungen spürte Griessel die altbekannten Regungen, das Erwachen seines Instinkts. Dieser Mann war wichtig.
»Der Anwalt hat ausgesagt, dass Sloet von Kotkos KGB-Vergangenheit wusste«, sagte Cupido. »Sloet hat die Hintergrundrecherchen durchgeführt und den Bericht von Jack Fischer erhalten. Pruis ist aber nicht klar, wie sie ihn damit hätte erpressen können. Mit ihr stand und fiel der ganze Vertrag, Kotko hatte Silbersteins beauftragt, weil er eine Schwäche für sie hatte.«
»Das alles sind aber nur Indizienbeweise«, wandte Manie ein. »Vor Gericht wertlos.«
»Jack Fischer muss für die Information mit dem Bajonett irgendeine Quelle gehabt haben, Brigadier«, erwiderte Griessel. »Wir müssen herausfinden, welche.«
»Jack Fischer ist kein Freund der SAPD mehr«, gab Manie nachdenklich zurück.
»Wir sind nicht auf ihn angewiesen«, sagte Griessel. »Wenn Kotko Messer mag, muss es in Johannesburg jemanden geben, der davon weiß. Denn dieses Verhalten hat er nicht einfach nach der Wende abgelegt.«
»Dreh ihn durch die Mangel, Bennie«, sagte Nyathi.
»Ja, Sir.«
Manie blieb skeptisch. »Ein Ex-KGB-Agent kennt sich mit Vernehmungen aus, der lässt sich nicht so schnell ins Bockshorn jagen. Außerdem hat er Beziehungen. Wir müssen nachweisen, dass er am Tatort Spuren hinterlassen hat.«
Alle wussten, dass es diese Spuren nicht gab. Sie standen mit leeren Händen da und konnten nichts tun.
»Haben wir genug, um einen Durchsuchungsbeschluss beantragen zu können?«, fragte Nyathi. »Für sein Haus und seine Firma.«
»Bis jetzt nicht«, antwortete Manie. »Wir sollten zunächst einmal abwarten, was in den nächsten Stunden passiert. Kommen wir zum Attentäter. Werner, wie viele Leute stehen Ihnen zur Verfügung?«
»Die Hälfte des Teams ist in Table View, Brigadier«, antwortete du Preez.
»Ich habe so das Gefühl …«, sinnierte Manie. »Bei Jack Fischer en Genote arbeiten einige ehemalige Ermittler, von denen bestimmt manch einer eine Mordswut auf die SAPD hat. Sie könnten bei ihren Recherchen über Kotko durchaus auf die Zahlung an John Afrika
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