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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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ja die Mädels fragen.«
    »Noch so ein Witz, und ich nehme dich mit aufs Präsidium!«
    »Beruhig dich, Mann. Sie wollten nicht bezahlen. Ein Blowjob kostet extra.«
    »Und dann?«
    »Dann habe ich ihnen gut zugeredet.«
    »Und?«
    »Da haben sie bezahlt.«
    »Wann sind sie gegangen?«
    »Spät.«
    »Was heißt ›spät‹?«
    »Zwölf. Eins. So in etwa. Sie haben viel getrunken und viel Trinkgeld gegeben.«
    Mbali wusste, dass die Dienststelle Bothasig zu den besten der Kaphalbinsel gehörte. Deshalb konnte sie nicht verstehen, warum man ihr nichts von dem Einbruch in die Kanzlei von Frikkie de Vos erzählt hatte, als sie nach der Selbstmordakte gefragt hatte.
    Bis sie hinfuhr und den Ermittler fragte.
    Er war ein junger Xhosa-Sersant, voller Respekt gegenüberihrem Valke-Status und ihrem Rang, und er erklärte, es sei gar kein Einbruch gewesen.
    »Es gab keinerlei Einbruchsspuren, Kaptein, und keinen Kaufbeleg für den Computer oder die externen Festplatten, die angeblich gestohlen wurden. Außerdem hat Mevrou de Vos den Einbruch erst knapp eine Woche nach dem vermuteten Einbruchsdatum gemeldet. Sie hat ständig betont, dass sie überhaupt kein Geld mehr habe, und bat mich immer wieder um die Aktennummer, damit sie den Schaden der Versicherung melden könne. In dem Büro war übrigens ein Tresor, der steht immer noch da, aber den hat keiner angerührt.«
    »Sie haben also gar keine Akte angelegt?«
    »Doch. Nur, damit ich ihr die Nummer geben konnte. Wissen Sie, schließlich hatte sie gerade erst ihren Mann verloren, der ihr ganzes Vermögen durchgebracht hatte. Aber einen Einbruch hat es nicht gegeben. Deswegen haben wir Ihnen gegenüber auch nichts gesagt.«
    »Aha. Bitte erzählen Sie noch einmal alles von Anfang an. Wann hat Mevrou de Vos den Einbruch gemeldet?«
    »Am einundzwanzigsten Januar. Sechs Tage nach dem Selbstmord ihres Mannes.«
    »Ist sie hierhergekommen?«
    »Nein, sie hat angerufen, und wir haben einen Streifenwagen rausgeschickt.«
    »Wo befindet sich die Kanzlei?«
    »Hinter dem Panorama Shopping Centre in Sonnendal. Am Hendrik Verwoerd Drive.«
    »Am Hendrik Verwoerd Drive?«
    »Genau.«
    »Hier regiert die Democratic Alliance. Die haben genug Geld, um Radwege für die Reichen zu bauen, schaffen es aber nicht, so einen Straßennamen zu ändern?«
    »Viva, ANC, viva!«, sagte der Sersant. » Amandla!«
    »Ngawethu «, antwortete Mbali unwillkürlich. »Also, ein Streifenwagen ist rausgefahren. Und dann?«
    »Dann wurde ich dazu gerufen. Mir ist sofort aufgefallen, dass das kein Einbruch gewesen sein konnte. Zwei Schlösser an der Tür, hohe, schmale Fenster, aber keine Spur von gewaltsamemEindringen. Auch innen nicht. Alles war unversehrt. Kein Durcheinander, alles ordentlich. Aber Missus de Vos sagte, im Büro wäre ein Computer gewesen und zwei externe Festplatten zur Datensicherung. Aber Sie wissen doch, dass man ein sauberes Rechteck sieht, wenn man einen Computer anhebt?«
    »Ewe.«
    »Nichts dergleichen. Dann habe ich nach der Rechnung für den Computer gefragt, aber angeblich hat ihr Mann so etwas niemals aufbewahrt. Er hat alles immer nur bar abgewickelt. Ich wollte wissen, was es mit dem Tresor auf sich hat. Groß wie ein Kühlschrank, mit Kombinationsschloss. Sie sagte, aus dem Tresor sei nichts herausgenommen worden. Aber warum haben die den Tresor nicht mitgenommen? Wenn sie etwas klauen wollten?«
    »Woher wusste sie, dass im Tresor nichts fehlte?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht hat sie ihn geöffnet.«
    Griessel lehnte sich im Flugzeugsitz zurück und schloss für einen Moment die Augen. Die Erschöpfung übermannte ihn. Sein Kopf war dumpf, als sei der Fall zu groß dafür geworden. Es war kein Platz mehr für die vielen Fakten.
    Sie seien keine Idioten, hatte das Kamel gesagt.
    Manie irrte sich. Er, Griessel, war ein Idiot. Sein Instinkt hatte ihm gesagt, Kotko sei es gewesen. Er war sich so sicher gewesen! Alles hatte gepasst. Jissis! Was war nur mit ihm los? Verlor er seinen Spürsinn? Nicht mal in seinen Säuferjahren hatte er mit seinem Urteil derart danebengelegen. Vielleicht war das das Problem, diese Scheiß-Nüchternheit. Vielleicht sollte er einfach bei der Stewardess eine Jack-Cola bestellen, denn was nützte ihm schon seine Abstinenz?
    Was war nur mit ihm los?
    Er schloss die Augen.
    Es war die Müdigkeit. Die Frustration.
    Er brauchte Ruhe. Er musste nachdenken. Er sehnte sich danach, seine Wohnungstür hinter sich zu schließen, seinen Bass zu nehmen und einfach nur

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