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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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eine sensationelle Entwicklung genommen, als ein einzelner Heckenschütze begann, auf Beamte der SAPD zu schießen, nachdem er in E-Mails behauptet hatte, die Machthaber würden Sloets Mörder kennen.
    Laut Sprecher der Valke in Gauteng, Sipho Ngwema, ist Meneer Kotko Generaldirektor der ZIC, einer russischen Unternehmensberatung mit Niederlassung in Sandton.
    Der Heckenschütze blickte in die rechte untere Ecke seines Bildschirms. Zwei Minuten nach vier.
    Er hatte geglaubt, er würde erleichtert reagieren. Oder sogar froh. Sie hatten ihn noch nicht wegen des Sloet-Mordes festgenommen. Sie hatten den vorgegebenen Zeitpunkt verpasst und ihren Teil des Ultimatums nicht erfüllt.
    Das bedeutete, dass sie Kotko schützten. Die ganze korrupte Bande. Er hatte recht gehabt. Kaptein Bennie Griessel hatte für John Afrika gearbeitet. Die steckten alle unter einer Decke.
    Doch alles, was er fühlte, war die erneute Anspannung.
    Jetzt musste er zu Ende bringen, was er begonnen hatte.
    Erst um Viertel nach vier, nachdem die Dienststelle Bothasig sie über den Selbstmord informiert hatte, fuhr Kaptein Mbali Kaleni zum Haus des verstorbenen Steuerberaters.
    Es war ein großes verwahrlostes Gebäude im stillen Traffordslot.
    Auf dem Rasen neben der Auffahrt stand ein Zu verkaufen --Schild der Immobilienagentur Pam Golding.
    Mbali klingelte an der Tür.
    Stille. Dann Schritte. Jemand schaute durch den Spion. »Ich möchte nichts kaufen.« Eine Frauenstimme.
    »Polizei. Ich muss mit Ihnen über Mister Frederik de Vos reden.«
    »Ich spreche kaum Englisch.«
    »Und ich nur schlecht Afrikaans. Ich bin von der Polizei. Ich muss über Frederik de Vos reden.«
    »Zeigen Sie mir Ihren Ausweis.«
    Mbali hielt ihn vor das Guckloch.
    Die Tür öffnete sich.
    »Frikkie ist tot«, sagte die Frau. »Das müssten Sie von der Polizei doch eigentlich wissen.«
    Sie war keine hübsche Frau. Und sie weinte.
    Sie saßen im Wohnzimmer, ein vollgestopfter Raum mit zu vielen Tischchen und Wanddekorationen. »Wenn das Haus nicht innerhalb von sechs Monaten verkauft wird, fällt es an die Bank zurück. Dann verliere ich alles. Und wissen Sie, wie viele Interessenten sich bisher gemeldet haben? Nicht einer. Der Markt ist mausetot. Und schauen Sie sich doch mal an, wie es hier aussieht. Wie soll ich das alles in Ordnung bringen? Ich habe keinen Cent mehr. Keine Pension, keine Ersparnisse, nichts. Frikkie hat gespielt. Im Casino. Und gewettet. Auf Pferde, Hunde, Rugby, alles. Wann immer er die Gelegenheit dazu hatte.« Sie roch ein wenig nach Alkohol, ihre Haare waren dünn und ungepflegt, ihr Mund war klein und verkniffen. Der verwaschene, hellblaue Kurzarmpulli hatte Essensflecke. Ihre Unterlippe zitterte, sie wischte sich mit einem Taschentuch die Nase ab und schniefte: »Am schlimmsten ist, dass ich ihn so furchtbar vermisse!«
    »Mein Beileid!«, sagte Mbali auf Englisch.
    »Danke«, antwortete Mevrou de Vos auf Afrikaans. Die Tränen flossen.
    »Missus de Vos, wo finde ich die Partner Ihres Mannes?« Sie fuhr fort, Englisch zu sprechen, während Mevrou de Vos beim Afrikaans blieb.
    »Partner? Welche Partner?«
    »Es heißt doch De Vos en Genote – und Partner.«
    »Ach, Gott, ich weiß nicht, das ist doch schon zehn Jahre her …«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Es ist schon zehn Jahre her, dass er Firmengelder als Wetteinsätze missbraucht hat. Da haben sich die Partner von ihm getrennt.«
    »Und trotzdem hat er die Firma weiterhin ›De Vos en Genote‹ genannt?«
    »Ja, auf dem Firmenschild und dem Briefkopf. Aber er war allein. Jeder vernünftige, ehrliche Steuerberater hat einen weiten Bogen um ihn gemacht. Aber was wollen Sie denn von seinen ehemaligen Partnern?«
    »Ich brauche Einsicht in die Mandantenlisten. Wissen Sie, wo ich sie finden kann?«
    Mevrou de Vos wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen und fragte erstaunt: »Ja, wissen Sie denn gar nichts von dem Einbruch?«
    »Von welchem Einbruch?«
    »In Frikkies Kanzlei.«
    »Nein, davon weiß ich nichts.«
    »Jemand ist dort eingedrungen. In der Woche nach seinem Tod. Hat den Computer und die Festplatten mitgenommen. Der hat bestimmt in der Zeitung von Frikkies Tod gelesen und gewusst, dass die Kanzlei leer stand.«
    »Hatte er alles auf diesem Computer gespeichert?«, fragte Mbali entmutigt.
    »Ja.«
    »Und er hat immer allein gearbeitet?«
    »Sind Sie von der Kripo Bothasig?«, fragte Mevrou de Vos.
    »Nein. Ich arbeite bei den Valke.«
    »Ich meine nur, die Kripo

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