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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Anrufen erhalten. Es hagele die abstrusesten Vorwürfe. Gegenüber Kotko, der ANC-Jugend, der Regierung und der SAPD, die angeblich einen Mörder decke. Ja, sogar die Anschläge des Attentäters würden gutgeheißen.
    Manie, erschöpft von dem Druck, der Anspannung, dem langen Tag und zu wenig Schlaf, ließ den Polizeichef wüten, brüllen und schimpfen. Was sollte er auch sonst tun? Er wusste, dass er sich das selbst zuzuschreiben hatte. Dennoch hielt er seine Entscheidung nach wie vor für richtig. Mit den Konsequenzen musste er nun leben und sich damit abfinden.
    Siebenundzwanzig Minuten lang lauschte er der Tirade.
    Dann legte er sanft den Hörer auf.
    Sofort klingelte das Telefon wieder.
    Jetzt kommt es, dachte er. Der Attentäter hat das nächste Opfer erwischt.
    Doch es war der Oberste Kommandeur der Valke aus Pretoria.
    Auch er war nicht glücklich.
    Mbali saß zum zweiten Mal im vollgestopften Wohnzimmer der Witwe von Frederik de Vos. »In dem Safe war Bargeld«, sagte sie der Frau auf den Kopf zu.
    Die Witwe senkte den Blick auf das Branntweinglas, das auf dem Tischchen neben ihrem Sessel stand, nahm es und trank einen Schluck. Die Eiswürfel klirrten in der Stille des Zimmers. Vorsichtig setzte sie das Glas wieder ab.
    Mbali nahm ihr Schweigen als Geständnis. »Am Tag nach dem Tod Ihres Gatten sind Sie in seine Kanzlei gefahren. Um das Geld zu holen. Weil Sie wussten, dass alle anderen Reserven ausgeschöpft waren. Sie sahen, dass der Computer fehlte, und vermuteten, dass noch ein anderer den Schlüssel haben müsste. Deswegen haben Sie ein neues Schloss an die Tür gehängt. Stimmt das?«
    Die Witwe wandte die Augen ab.
    »Missus de Vos, soweit ich weiß, haben Sie nichts Unrechtes getan. Sie können mir ruhig alles erzählen.«
    Erneut trank die Frau einen Schluck.
    »Ich gebe Ihnen mein Wort, dass man Sie nicht behelligen wird.«
    Mevrou de Vos atmete tief ein und begann: »Ich bin erst am Montag hingefahren. Am Sonntag war ich zu erschüttert.«
    »Kannten Sie die Kombination für den Safe?«
    »Ja, es war seine Glückszahl. Zwei Mal die Vier, zwei Mal die Sieben, zwei Mal die Vier. Eine andere hat er nie verwendet. Aber ich hatte keinen Schlüssel zu der Kanzlei. Vom Krankenhaus habe ich dann eine Plastiktüte bekommen …« Sie verzog schmerzlich das Gesicht, und ihre Augen wurden feucht. »Eine Plastiktüte mit seinen Sachen. Seinen Zigaretten, seinem Zippo …« Schluchzend griff sie wieder nach dem Glas.
    »Und dem Schlüssel.«
    Die Witwe nickte und trank.
    »Am Montag sind Sie dann hingefahren. Um das Geld zu holen.«
    Mevrou de Vos nickte.
    »Und da haben Sie gesehen, dass der Computer und die Festplatten fehlten.«
    Die Witwe schüttelte den Kopf.
    »Nicht?«
    Mevrou de Vos zog ein Taschentuch aus dem Ärmel ihres blauen Pullovers und schnäuzte sich. »Am Montag war der ganze Computer-Kram noch da. Im anderen Büro, in dem die Angestellten gearbeitet haben. Aber als ich am Freitag wiederkam, war alles weg.«
    »Warum sind Sie am Freitag noch einmal hingefahren?«
    »Ich habe die Schätzliste des Versteigerers geholt.«
    »Was ist ein ›Versteigerer‹?«
    Mevrou de Vos suchte nach dem richtigen englischen Wort. »Leute, die Sachen verkaufen. Sie wissen schon … die Käufer können dafür bieten …«
    »Ein Auktionator?«
    »Ja. Ich musste die Sachen doch loswerden.«
    »Und dann haben Sie ein neues Schloss gekauft?«
    »Ja.«
    »Wo sind die Möbel, die in den Büros gestanden haben?«
    »Beim Auktionshaus.«
    Mbali seufzte. Das bedeutete, dass eventuelle Spuren auf den Möbeln forensisch kontaminiert sein würden. Aber sie brauchte zuerst noch eine andere Information. »Was war sonst noch in dem Safe?«
    »Nichts. Nur das Geld.«
    »Wie viel Geld?«
    Wieder zitterte die Unterlippe der Witwe. »Es muss eine Menge gewesen sein. Eine Woche vor seinem Tod hat Frikkie gesagt, an dem Freitag wäre richtiger Zahltag. Dann hat er das ganze Geld genommen, es im GrandWest beim Roulette verspielt und sich in einem kleinen Park eine Kugel durch den Kopf gejagt. In einem kleinen Park …«
    Mbali wartete, bis Mevrou de Vos sich wieder beruhigt hatte. Dann fragte sie: »Wie viel war übrig?«
    »Viertausendzweihundert Rand. Das war alles. Mein Erbe. Das, was Frikkie mir hinterlassen hat.«
    »Das tut mir leid.«
    »So war Frikkie …«
    »Ich muss wissen, wer einen Schlüssel zu der Kanzlei hatte.«
    »Seine Angestellten.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja. Frikkie war nie im Büro, also brauchten die Leute

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