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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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beobachtet. Zigmal den Finger am Abzug wieder entspannt. Jetzt war es schon fast acht, und der Polizist war noch immer nicht aufgetaucht.
    Dann bog ein weiteres Fahrzeug von der T-Kreuzung an der Vriende- und Buitekantstraat in die Straße ein – ein Bakkie mit Blaulicht auf dem Dach. Ein Polizeifahrzeug.
    Er erstarrte.
    Langsam kamen sie in seine Richtung.
    Er hörte sein Herz hämmern.
    Der Streifenwagen verschwand aus seinem Blickfeld. Er lauschte, drehte den Kopf, um besser hören zu können. Das Motorgeräusch, das Rauschen der Reifen auf dem glatten Asphalt.
    Hinter dem Chana.
    Hielten sie an?
    Die Sekunden tickten.
    Er bildete sich ein, sie hätten angehalten, weil das Motorgeräusch leiser wurde.
    Dann erkannte er, dass sie weitergefahren waren. In westlicher Richtung.
    Mit schweißnassen Händen umklammerte er das Gewehr.
    Die Sitzung begann unheilverkündend.
    Nyathi berichtete, Brigadier Musad Manie sei nach Pretoria beordert worden, um »das Fiasko in Kapstadt« zu erklären, wie der Polizeichef es ausgedrückt hatte.
    Unmut und gemurmelter Protest wurden laut. Nyathi gebot der Versammlung zu schweigen. »Der Brigadier lässt Ihnen ausrichten, dass sein Ruf nach Pretoria in keiner Weise etwas mit unserer harten Arbeit und unserem außergewöhnlichen Einsatz zu tun hat. Er war heute zu einigen schwerwiegenden Entscheidungen gezwungen, deren Risiko er sehr wohl kannte.«
    Wieder gab es Zwischenrufe. Nyathi hob die Hand. »Bitte, lassen Sie mich ausreden. Er kannte die Risiken und ist sich sicher, dass die oberste Polizeiführung seine Entscheidungen versteht, wenn er sie entsprechend erklärt. Er bittet Sie, mit derselben Einsatz- und Leistungsbereitschaft weiterzumachen, die Sie bisher trotz der äußerst schwierigen Umstände bewiesen haben, und er lässt Sie wissen, dass er felsenfest an unsere Fähigkeiten glaubt, diesen Fall zu lösen. Ich stimme darin hundertprozentig mit ihm überein. So, und jetzt zum Stand der Dinge. Bennie?«
    Griessel stand langsam auf. Die Schuldgefühle lasteten schwer auf seinen Schultern. Jetzt musste Manie dafür einstehen, dass er versagt hatte. Bei Kotko. Bei allem. Was sollte er den Kollegen sagen, wenn er selbst nicht wusste, was zu tun war?
    Er stellte sich neben Nyathi und sagte: »Tut mir leid, Kolonel.«
    »Ist doch nicht Ihre Schuld, Bennie.«
    Ein Chor der Zustimmung.
    Und so stand er dort, rang nach Worten und suchte nach einem Ansatz, mit dem er sich nicht blamieren würde. Er wusste genau, dass seine Sichtweise falsch sein konnte und er damit möglicherweise noch größeren Schlamassel anrichten würde.
    Er räusperte sich und begann: »Ich glaube, wir müssen Kotko noch einmal von Grund auf durchleuchten, denn irgendetwas haben wir übersehen. Er ist der Dreh- und Angelpunkt, an ihm hängen sowohl der Sloet-Fall als auch der Attentäter als auch …«, beinahe wäre ihm der Name John Afrika entschlüpft,aber natürlich wusste niemand davon, »… die Vorwürfe gegen die SAPD, die Transaktionen und die Anwälte. Meiner Meinung nach kann das kein Zufall sein.«
    Wieder wurde Zustimmung laut. Er fasste Mut.
    »Ich möchte mir den Fischer-Bericht noch einmal durchlesen, Kolonel. Ich möchte, dass wir Kotkos Handy-Anruflisten noch einmal durchforsten und jeden Einzelnen überprüfen, mit dem er im Dezember und Januar telefoniert hat. Auch die Aufnahmen aus dem Hotel müssen wir uns noch einmal ansehen. Wir müssen in das Hotelzimmer gehen und herausfinden, ob man sich ungesehen hinausstehlen könnte. Wir müssen die Aufnahmen der städtischen Überwachungskameras überprüfen. Wir müssen den Nachbarn in Sloets Apartment-Komplex Fotos von Kotko und seinen Handlangern zeigen. Wir müssen noch einmal mit Silbersteins über ihr Treffen mit Kotko am achtzehnten Januar reden. Auch die Aussagen von Pruis genügen mir nicht …«
    »Wir müssen ihm ordentlich Druck machen, Bennie, er ist ein linker Hund!«, rief Cupido.
    »Das Gefühl habe ich auch. Diese Anhäufung von Zufällen macht mich misstrauisch. Sloets Tod am Tag nach dem Treffen. Kotkos Machenschaften. Seine Anrufe. Das Foto, das der Attentäter geschickt hat. Die … Beteiligung eines SAPD-Mitglieds. Und wir glauben doch alle nicht an Zufälle!«
    Nicken und Zurufe wie: »Quatsch, natürlich nicht!«
    Mehr fiel ihm nicht ein. »Das ist alles, was ich zu sagen habe, Kolonel.«
    »Danke, Bennie. Leute, unser größter Feind ist momentan die Erschöpfung. Wir haben unter enormem Druck gestanden, und die meisten

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