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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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wiedererkannt, anerkannt werden. Und ehrgeizig war sie, unaufhörlich hat sie davon geredet, was sie noch alles erreichen wollte. Wen sie als unterlegen betrachtete, hat sie ignoriert, wer erfolgreicher war, den hat sie beneidet. Sie hat immer versucht, andere zu manipulieren. Wie eine Alkoholikerin …« Alexa lächelte ihn an, zaghaft, verletzlich, versöhnlich.
    Sanft berührte er ihren Arm.
    »Ich glaube … An jenem Abend habe ich bei mir gedacht, sie hätte die Fotos vielleicht aufnehmen lassen, weil sie sich selbst im richtigen Licht sehen wollte. Begehrenswert, erotisch … und mysteriös. Es war … ich weiß nicht, ob ich es richtig ausdrücke … Als sei ihr die Bühnenfigur, ihr Bild in der Öffentlichkeit nicht sexy genug. Wenn man für Afrikaner singt, darf man nicht zu sexy sein. Diese Fotos sollten das Bild in ihren Augen korrigieren, sie sollten die Wahrheit, ihre Wahrheit zeigen. Eine Art Denkmal? Oder … Nein, dabei will ich es belassen.«
    Er sah sie an, sah unter dem Make-up die Schäden, die der Alkohol hinterlassen hatte, und dachte an die Dämonen, die augenblicklich an ihr zehrten. Doch hinter alldem verbarg sich diese brillante Intelligenz, die er in den vergangenen Monaten nach und nach entdeckt hatte. Manchmal erfüllte ihn diese Erkenntnis mit Verzweiflung – was sah sie bloß in ihm? – und manchmal mit tiefer Bewunderung. Jetzt zum Beispiel.
    Wir konnte jemand wie sie zur Alkoholikerin werden?
    »Danke«, sagte Griessel.
    Anni de Waal und eine Assistentin waren dabei, im Atelier die Beleuchtung aufzustellen. Die Fotografin blickte auf, und ihr neugieriges Stirnrunzeln ging in ein breites Lächeln über.
    »Alexa!«, rief sie und kam mit offenen Armen auf sie zu.
    Anni de Waal war mittleren Alters. Hinter der kleinen runden Brille blitzten eindringliche Augen, und ihre langen grauenHaare waren zu zwei Zöpfen gebunden. Über dem weißen T-Shirt trug sie ein hellblaues Halstuch. Griessel fiel auf, dass ihr Hintern in der Jeans überraschend knackig aussah für eine Frau in ihrem Alter.
    Er stand daneben und sah zu, wie sich die beiden Frauen begrüßten, ein Ritual, das er erst vor kurzem durch Alexa kennengelernt hatte: den Po rausgestreckt, den Oberkörper vorgeneigt, eine kurze Umarmung, Luftküsse rechts und links. Die Marotten der Reichen und Berühmten. Normalerweise reizte ihn das insgeheim, denn was war denn so falsch an der althergebrachten Methode? Ein Kuss auf den Mund, wenn man wollte, ein Händedruck, wenn man das nicht wollte. Außerdem vergaß er stets, auf welcher Seite man mit den Luftküssen anfing, links oder rechts. An diesem Morgen fehlte ihm jedoch die Energie, sich aufzuregen.
    Er wartete ab, bis sie mit ihrem »Was für eine tolle Überraschung!«, »Ich habe von deinem Comeback gehört!« und »Einfach fantastisch, dich wiederzusehen, wie lange ist das her, sieben, acht Jahre?« fertig waren.
    »Annie hat das Cover meines zweiten Albums gestaltet«, erklärte Alexa und stellte Griessel vor: »Das ist mein Freund, Kaptein Bennie Griessel.« Dann fügte sie ein wenig dramatisch hinzu: »Von den Valke.«
    Anni de Waal sah Alexa noch einmal kurz an, als versuche sie, die Verbindung zwischen den beiden zu analysieren. Sie verstand sofort. »Hanneke Sloet«, sagte sie.
    »Genau«, sagte Griessel.
    »Dann setzen wir uns mal lieber hin.«
    Sie machten es sich auf tiefblauen Sesseln um einen weiß gestrichenen niedrigen Tisch in der Ecke des Ateliers bequem, und Annie de Waal zog mit geschickten Fingern ihr iPad zu Rate. »Samstag, vierzehnter August. Letztes Jahr. Sie muss die Sitzung schon im Juni vereinbart haben, denn mein Terminkalender ist voll.«
    »Hat sie gesagt, warum sie die Aufnahmen machen lassen wollte?«
    »Ja, zum persönlichen Gebrauch. Ich frage immer vorhernach dem Zweck, denn danach richtet sich mein ganzer Ansatz.«
    »Besteht darin … Ihre Arbeit?«
    De Waal schüttelte den Kopf, dass die Zöpfe flogen. Unterstrichen von lebhaften Gesten erklärte sie: »Nein, in erster Linie arbeite ich als Modefotografin, meist für internationale Zeitschriften. Das ermöglicht mir … ach, ich sage es klipp und klar: Die bezahlen in Euro. Private Porträtaufnahmen sind zeitraubend, und um ehrlich zu sein, gibt es immer Komplikationen. Die Leute, die so etwas in Auftrag geben … sind meist nicht so fotogen, wie sie glauben. Daher verlange ich ein hohes Honorar. Zur Abschreckung.«
    »Darf ich fragen, wie hoch?«
    »Für dich mache ich einen Sonderpreis,

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