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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Kribbeln im Bauch und die unbestimmte Angst oder vielmehr die Gewissheit gepackt, dass er wahrscheinlich nicht gut mit der Situation würde umgehen können.
    Es war seine Schuld. Seine eigene verdammte Schuld.
    Wie ernst die Sache war, erkannte er, als er die drei leitenden Offiziere des Direktoraat vir Prioriteitsmisdaadondersoeke, kurz DPMO, am Tisch sitzen sah, ergänzt von General John Afrika, den Leiter der Kripo Westkap.
    Der Kommandeur der Valke, der forsche Brigadier Musad Manie mit dem wie aus Granit gemeißelten Gesicht, saß in der Mitte. Neben ihm hatten Kolonel Zola Nyathi, Chef der Sonderermittlungsgruppe Gewaltverbrechen und Griessels direkter Vorgesetzter, sowie Kolonel Walter du Preez, örtlicher Leiter des Staatsschutzes CATS, Platz genommen. Afrika saß ihnen gegenüber.
    Sie begrüßten sich, und Manie bat Griessel, ebenfalls Platz zu nehmen. Griessel sah, dass die Offiziere Akten und Dokumente vor sich liegen hatten.
    »Tut mir leid, Sie ausgerechnet heute Abend stören zu müssen, Bennie«, sagte der Brigadier. »Aber wir haben hier ein Problem.«
    »Und zwar ein gravierendes«, fügte Afrika hinzu.
    Kolonel Nyathi nickte.
    Der Brigadier zögerte mit angehaltenem Atem, als gäbe es viel zu sagen. Dann überwand er sich und schob ein Blatt Papier über den Tisch. »Fangen wir einfach damit an.«
    Griessel zog das Blatt zu sich heran und begann unter den Blicken der vier anderen zu lesen.
    [email protected]
    Gesendet: Samstag, 26. Februar, 16:51
    An: [email protected]
    Betreff: Hanneke Sloet – ich habe Sie gewarnt!
    Heute sind es genau 40 Tage, seitdem Hanneke Sloet ermordet wurde. 40 Tage, in denen alle Beweise unter den Teppich gekehrt wurden. Denn Sie wissen, warum sie ermordet wurde.
    Dies ist meine fünfte Nachricht, aber Sie haben bisher nicht reagiert. Damit zwingen Sie mich zum Handeln. Heute werde ich einen Polizisten ins Bein schießen. Ich werde jeden Tag auf einen Polizisten schießen, bis Sie den Mörder anklagen.
    Wenn bis morgen nicht eine Zeitungsmeldung erscheint, in der Sie ankündigen, den Sloet-Fall neu aufzurollen, trifft mein nächster Schuss nicht mehr nur ins Bein.
    Die Mail war nicht signiert. Griessel blickte auf.
    »Wie Sie sehen, ist sie heute Morgen abgeschickt worden«, sagte der Brigadier. »Und heute Abend wurde Konstabel Brandon April von einem Heckenschützen auf dem Parkplatz der Dienststelle Claremont ins Bein geschossen. Um kurz vor sieben.«
    »Ein Schuss aus weiter Entfernung«, fügte Afrika hinzu. »Wir wissen noch nicht, wo sich der Dreckskerl versteckt hatte.«
    »Das Knie ist hin«, ergänzte Nyathi auf Englisch. »Zerschmettert.«
    »Ein junger Mann«, sagte Afrika. »Wird nie wieder normal laufen können. Dieser verdammte Scheißkerl«, fuhr er fort und zeigte auf den E-Mail-Ausdruck in Griessels Händen, »hat mich schon vier Mal angeschrieben. Wirre Mails, die überhaupt keinen Sinn ergeben.« Er tippte auf die vor ihm liegende Akte. »Sie werden schon sehen.«
    Der Brigadier lehnte sich nach vorn. »Damit wollen wir sagen, dass Sie den Fall Sloet neu aufrollen werden, Bennie.«
    »Ich habe den Brigadier persönlich gebeten, Ihnen die Ermittlungen anzuvertrauen«, ergänzte Afrika.
    »Cloete spricht augenblicklich mit den Sonntagszeitungen. Er sagt, möglicherweise könnten wir noch etwas im Lokalteildes Weekend Argus und des Rapport unterbringen«, sagte Manie. Cloete war der Verbindungsoffizier und Pressesprecher der SAPD, der sich mit den Medien herumschlagen musste.
    »Wir wenden uns auch an den Rundfunk, wissen aber noch nicht, ob das etwas nützt«, sagte Afrika.
    »Ein ziemlicher Schlamassel«, ergänzte Nyathi, und die Falte zwischen seinen Augenbrauen vertiefte sich. »Gelinde gesagt.«
    »Wenn es einer schafft, dann Sie, Bennie. Wir stehen hinter Ihnen. Wir alle.«
    Griessel legte das Blatt Papier auf den Tisch, zog sein neues, modisches Jackett zurecht und fragte: »Hanneke Sloet … das war doch die Anwältin, oder?«

3
    »Richtig«, antwortete Manie und schob Griessel die Akte hinüber. »Mitte Januar. Groenpunt hat in dem Fall ermittelt …«
    Griessel nahm den dicken Packen mit Dokumenten an sich und versuchte, sich zu erinnern, was er über den Sloet-Mord gehört hatte. Vor sechs Wochen hatten sämtliche Medien groß darüber berichtet, und bei den Kollegen war der Fall in aller Munde gewesen.
    »Nur fünf Straßen von meinem Büro entfernt, in ihrer schicken Wohnung«, sagte Afrika. »Erstochen.« Dann schob er fast

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