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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Carla und dem Bodybuilder ein, das Fritz ihm geschickt hatte. »Nein, warte«, sagte er, »ich komme.«
    »Er hat aus der Stadt angerufen, Bennie, aber die Verbindung war zu kurz, um ihn orten zu können. Falls er noch einmal anruft, versuche ihn hinzuhalten.«
    »Ist sein Handy jetzt ausgeschaltet?«
    »Ja, komplett.«
    »Okay. Ich komme. Gib mir …«, er wollte erst noch alles über Hannes Pruis und Hanneke Sloet erfahren, »… vierzig Minuten.«
    Er steckte das Telefon ein. Die beiden Frauen sahen ihn unverwandt an. Er brauchte einen Moment, um seine Gedanken zu ordnen. »Hannes Pruis«, sagte er, an Grobler und de Koker gewandt. »Hatten er und Hanneke eine Affäre?«
    »Eine Affäre?«, fragte de Koker ein wenig irritiert.
    »Niemals!«, entgegnete Grobler. »Mit Mister Small?«
    »Aber eben haben Sie doch gesagt, sie hätten …«
    »Sie haben gefragt, ob es einen anderen Mann in ihrem Leben gab«, berichtigte de Koker.
    »Und Hannes Pruis hat dafür gesorgt, dass er der einzige Mann in ihrem Leben war«, fügte Grobler hinzu.
    »Sklaventreiber!«, schimpfte de Koker. »Ein kleiner Kerl.Eifersüchtig auf Mr. Big. Er hat dafür gesorgt, dass die beiden keine Zeit mehr füreinander hatten.«
    »Pruis hatte also eine Schwäche für Hanneke?«
    »Alle Männer hatten eine Schwäche für Hanneke.«
    »Aber er war auf Roch eifersüchtig?«
    »Wären Sie das nicht gewesen?«
    »Aber hat er etwas unternommen? Hat er sie belästigt?«
    »Er hat sie schuften lassen.«
    »Ausgebeutet.«
    »Sie haben also eine rein berufliche Beziehung gemeint?«
    »Sie waren aufeinander angewiesen.«
    »Er hatte die Position, Hanneke den Verstand.«
    »Und die Position hat er immer noch«, sagte de Koker.
    »Sie hätten ihn mal bei der Trauerfeier hören sollen.«
    »Als hätte er sie gut gekannt.«
    »Ausgenutzt. Ausgenutzt hat er sie.«
    »Bis zum Umfallen.«
    »Sogar an den Wochenenden.«
    »Und wir mussten darunter leiden. Und Mister Big. Deswegen ist die Beziehung auseinandergegangen.«
    »Und es gab nur noch diese letzte Begegnung.«
    »Wir haben Hanneke in den letzten Monaten kaum gesehen.«
    »Einen Augenblick mal, bitte!«, unterbrach Griessel.
    Sie sahen ihn abwartend an.
    »Sie hatte also gar kein Verhältnis mit Hannes Pruis?«
    »Nicht in dem Sinne wie mit Mister Big«, antwortete Grobler.
    »Also gar nicht«, erklärte de Koker. »Nur in dem Sinne, dass er sie für sich hat schuften lassen.«
    »Es gab also keinen anderen Mann in ihrem Leben?«
    »Nein«, sagte Grobler. »Wo hätte sie denn die Zeit hernehmen sollen?«
    Griessel atmete tief aus, als hätte er einen Sprint überstanden. »Danke«, sagte er.
    »Eine Frage«, sagte Grobler. »Fauxpas – ist das eine Art Polizeicode?«Die Ereignisse überschlugen sich, er musste einen klaren Kopf bewahren. Im BMW rief er zuerst Cupido an und bat ihn, an seiner Stelle zu Silberstein Lamarque zu fahren, um das Personal zu vernehmen.
    »Geht klar, Benna.«
    »Ich habe den Zweitschlüssel gefunden, Vaughn. Sie hatte ihn Aldri de Koker, einer ihrer Freundinnen, gegeben.«
    »Ich werd verrückt … Aldri? Was ist das denn für ein Name, Aldri? Weißt du, wir Coloureds sprechen vielleicht kein Hochafrikaans, aber ihr Weißen kommt vielleicht auf affige Namen! Wie sollen wir denn bei den Anwälten vorgehen?«
    Griessel dachte daran, dass der Attentäter von Pruis wusste. »Wir brauchen ihre Alibis, Vaughn. Für den achtzehnten Januar und für die Attentate.«
    »Meinst du?«
    »Lass uns lieber auf Nummer sicher gehen. Frage sie nach Streitigkeiten, Neid, Büroklüngel, Affären … Wer hätte es ihr verübelt, wenn sie sich selbstständig gemacht hätte? Ach ja, noch etwas: Hat sie etwas Wertvolles bei sich in der Wohnung aufbewahrt, etwas, das vielleicht den Anwälten gehörte? Egal was. Dokumente … keine Ahnung, Vaughn, irgendetwas, was für irgendwen großen Wert besaß.«
    »Okay. Das komplette Programm«, seufzte Cupido. »Bin schon unterwegs.«
    Griessel schaltete Blaulicht und Sirene ein und fuhr nach Bellville.
    Der Scheißkerl hatte ihn angerufen. Jissis, und er hatte es nicht begriffen! Im Geiste ging er das Gespräch mit Salomo noch einmal durch. Diese heisere, dumpfe Stimme – er musste das Hörermikrofon abgedeckt haben. Er hatte gehetzt geklungen, musste schnell sein, um nicht aufgespürt zu werden.
    Aber er war ganz ruhig gewesen. Gestern Abend hatte er einen Polizisten erschossen, heute war er ruhig. Und dreist.
    Zum ersten Mal flammte eine Heidenwut auf diesen

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