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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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irren Dreckskerl in ihm auf, und zugleich die Gewissheit, dass er kein normaler Irrer war.
    Was wollte er ihm schicken? Und warum gerade jetzt? Zuletzt hatte er noch die E-Mail-Adresse John Afrikas benutzt.
    Ihm fiel ein, dass er sich doch noch etwas aufschreiben wollte. Was war es nur gewesen? Die Frauen hatten ihn ganz schwindelig gequasselt.
    Hatte er vergessen, sie etwas zu fragen?
    Wieder klingelte sein Handy. Es war Kolonel Nyathi. »Meeting in einer halben Stunde, Bennie, in Brigadier Manies Büro.«
    Er hatte keine neuen Mails.
    Rasch löschte er die Nachricht von Fritz, nachdem er sich ein letztes Mal das Foto von Carla und Etzebeth angesehen hatte. Anschließend nahm er den Laptop mit hinunter ins Kriminal-Informationszentrum.
    Dort war es nicht so hektisch wie am Vormittag, nur die Mitarbeiter des Kriminal-Informationsdienstes saßen hochkonzentriert an ihren Workstations. Griessel stellte den Laptop auf den Schreibtisch von Fanie Fick und sagte: »Noch hat er nichts geschickt.«
    »Ich weiß. Wir behalten den E-Mail-Server im Auge. Stell deinen Laptop hier ab und logge dich ein. Ich passe auf.« Wieder klang es so, als wolle er sich permanent für etwas entschuldigen, und dazu dieser traurige Hundeblick.
    »Danke«, sagte Griessel und suchte nach einer Steckdose. Es fiel ihm schwer, Fanie anzusehen. Es war, als sähe er sich selbst in ein paar Jahren.
    »Wir haben jetzt mehr oder wenige alle Namen der damaligen Handwerker von 36-On-Rose«, sagte Fick. »Und auch die der Möbelpacker und Wachleute. Ihre Vodacom-Listen der letzten sechs Monate des vergangenen Jahres sind zu uns unterwegs.« Er schaute auf die Uhr. »So gegen acht Uhr kann ich wahrscheinlich mit dem Abgleich beginnen.«
    »Rufst du mich an?«
    »Mache ich.«
    »Gibt es etwas Neues über den Lieferwagen des Attentäters?«
    Fick schüttelte den Kopf. »Höchstwahrscheinlich hat er den Kia gestohlen. Die Kollegen haben bis jetzt nichts gefunden.«
    »Ein gerissener Hund«, bemerkte Griessel.
    »Aber wir kriegen ihn«, sagte Fick.
    Griessel loggte sich in seinen E-Mail-Account ein und drehte den Laptop so, dass Fick den Bildschirm sehen konnte. »Sind die Anruflisten von Sloets Handy für Dezember schon reingekommen?«
    »Nein, aber sie müssten jeden Moment hier sein.«
    »Könntet ihr nachsehen, ob sie am zweiundzwanzigsten von einem Typen mit russischem Nachnamen angerufen wurde?«
    »Klar.«
    »Ich muss jetzt zum Meeting.« Griessel zog Notizbuch und Stift aus der Tasche. »Falls du zwischendurch mal Zeit hast – ich möchte gerne das Vorstrafenregister von diesem Typen überprüfen.«
    »Klar«, sagte Fick eilfertig, froh, sich an den Ermittlungen beteiligen zu können.
    »Ist aber nicht dringend.« Griessel schrieb Vor- und Nachnamen auf und riss die Seite heraus.
    Fick las. »Calla Etzebeth. Wie passt der denn ins Bild?«
    »Weiß ich noch nicht.«
    »Okay.«
    »Danke, Fanie.« Er musste sich Mühe geben, sein Mitleid nicht durchklingen zu lassen.
    An diesem Vormittag gelangte der Heckenschütze an einen Punkt, an dem er kurz davor war, die ganze Aktion abzubrechen. Die stechenden Dämpfe des roten Lacks stiegen ihm in die Nase, und die Unsicherheit fraß an ihm wie ein Krebsgeschwür.
    Die Aussicht auf ein Ende bot unfassbare Erleichterung. Einfach fliehen. Den Chana an einen einsamen Ort fahren, Gewehr, Handy, Perücke und Verkleidung rein, Benzin drüber, anzünden und dann nichts wie weg.
    Er stellte die Sprühdose hin, nahm den Mundschutz ab, zog die Handschuhe aus und setzte sich in der Garage auf den Boden, den Kopf zwischen den Knien.
    Nach einer Weile sah er sich von außen so dasitzen, fertig und entmutigt, und das war einfach unerträglich. Es durfte nicht so enden, denn dann hätten sie gewonnen.
    Es war ein Wendepunkt, die Gewissheit, dass sein Leben davon abhing.
    Langsam kletterte er aus dem tiefen Tal der Verzweiflung heraus, wärmte die Hände an den glühenden Kohlen alter Feuer. Und dann kam ihm die Idee für den Plan, die Strategie, das Wissen, dass Angriff die beste Verteidigung war. Ihm wurde klar, dass er Trümpfe besaß, die er nur geschickt ausspielen musste.
    Er stand auf, schaltete seinen Computer an und googelte erst »Bennie Griessel, SAPD« und dann »Bennie Griessel, SAPS«. Bei früheren Recherchen war er bereits auf genügend Informationen über die Laufbahn des Ermittlers gestoßen, um damit arbeiten zu können. Letztes Jahr war Griessel bei der Behörde von General John Afrika eingesetzt, dem Chef der

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